...Brave nicht zu zerbersten!
Der Begriff „Pädophilie“ bezieht sich auf die Vorliebe auf Kinder, bei denen die Pubertät noch nicht eingesetzt hat.
Wieso sollten wir Pädophile „anprangern“?
Das Vorhandensein der Pädophilie, also der Vorliebe an Kinder, determiniert niemanden dazu, tatsächlich ein Sexualstraftäter zu werden. Auf diesen Umstand verweist auch das Netzwerk
Kein Täter werden, der Betroffenen eine Anlaufstelle bietet, Therapien gegen Pädophilie aufzunehmen.
Nicht jeder Trieb, der nicht ausgelebt wird, führt automatisch zu sexuellen Straftaten. Eine Jungfrau, männlich (40) sucht nicht, weil sie ihren Trieb nicht ausleben konnte, Abhilfe in der Vergewaltigung.
Ein Hetero, der einen bestimmten Typ Frau hat, nehmen wir schwarzhaarige Frauen anfang 20, wird auch nicht anfangen, jede schwarzhaarige Frau Anfang 20 zu vergewaltigen. Im Menschen als Individuum gibt es in der Regel eine durch Werte, Gesellschaft und Erziehung definierte Moral, die einem sagt, dass nicht jede Handlung, die wir begehen wollen, eine ist, die wir begehen sollten. Weil wir das Bedürfnis haben, ein bestimmtes Objekt unser eignen zu nennen, klauen wir diesen nicht. Das nennt man landläufig Gewissen und das Gewissen etwas anderes ist als Angst vor Sanktionen kann jeder an sich selbst erforschen.
Kommen wir zurück zur Ausgangsfrage. Schnell stellt man, wie so oft, fest, dass ein Begriff der wissenschaft durch den Gebrauch im Alltag schwammig wurde und alle seine Nuancen verloren hat, die eine wichtige, differenzierte Betrachtung des Objekts erst möglich macht.
Pädophilie bezeichnet zunächst, wie es im Nachfolgenden zu lesen sein wird, eine Präferenz. Und wie gerade geschildert führt eine Präferenz nicht zu einer Auslebung. Für das sexuelle Verhalten gibt es den Begriff „Pädosexualität“
Der Begriff Pädosexualität wird teilweise synonym zum Begriff Pädophilie benutzt. Teilweise wird er auch gezielt verwendet, um zwischen sexueller Präferenz (Pädophilie) und sexuellem Verhalten (Pädosexualität) abzugrenzen.
Quelle: Wiki: Pädophilie
Wir müssen also, um dieser Diskussion einen Sinn zu geben, die Fragestellung umändern.
Wieso sollten wir Pädosexuelle anprangern?
Erst diese Fragestellung ermöglicht es uns, eine Basis für das potenzielle Outing Pädosexueller zu finden. Denn nur des Potenzials zu einer Straftat wegen kann generell niemand bestraft werden, sonst dürften sich alle Leute mit Führerschein gleich nach bestandener Prüfung bei der JVA ihres Vertrauens wegen potenzieller Fahrerflucht einbuchten lassen.
Wir sagen also, das Outing betreffe nur Menschen, die tatsächlich eine Sexualstraftat gegenüber Kindern begangen haben.
Die meisten Missbräuche sexueller Natur sind, psychologisch gesehen, nicht auf eine Pädosexualität zurück zu führen, sondern entspringen anderen seelischen Konflikten und richten sich meist gegen ein konkretes Individuum und nicht gegen ein Kollektiv mit definierten Eigenshaften.
Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ist die hohe Emotionalität, mit der Diskussionen dieser Art ausgetragen werden. Es geht um Kinder, unschuldige und wehrlose Geschöpfe, die von Erwachsenen durch ihre Autorität objektiviert werden. Sie werden zum Mittel gemacht und alle ihre Bedürfnisse und Wünsche werden außer acht gelassen. Sie sind nicht länger Zweck eines Handelns, sondern nur noch Mittel zur Erreichung eines Zweckes. Durch den freien Willen, oder die Illusion dessen, ist eine Handlung sexueller Natur nur dann moralisch, wenn beide Partner unter freier Äußerung ihres Willens sich zum Akt bereit erklären und sich selbst zu Objekten mit Subjekteigenschaften machen. Bei Kindern ist dies niemals der Fall, da Sexualität sich erst in der Pubertät definiert. Die frühkindliche Entdeckung und Spielarten der Sexualität sind nicht zu vergleichen mit der Sexualität Erwachsener.
Muss man Kinder dann nicht schützen, indem man eindeutig Pädosexuelle outet?
Auch ein Pädosexueller ist ein Mensch, genau wie ein Mörder, ein Dieb, ein Anlagebetrüger oder eine Frau. Er ist also ein Subjekt mit Bedürfnissen. Hat er diese Bedürfnisse durch den absoluten Tabubruch nicht verloren? Ist seine Menschlichkeit nicht durch den Makel der aktiven Pädosexualität befleckt?
Kann ein Mensch wirklich durch Handlungen seine Menschlichkeit oder sein Menschsein verlieren? An dieser Stelle könnte ich eine philosophische Grundsatzdiskussion anfangen, aber ich möchte ja aus Respekt meinem Diskussionspartner gegenüber nicht zu kompliziert werden.
:P:Eine der einfachsten Antworten darauf ist die, dass viele der Taten, die uns so grausam erscheinen, erst bei Tieren mit hohen kognitiven Fähigkeiten stattfinden wie Menschen oder Schimpansen, die eine recht einfache, aber trotzdem verblüffende Methode der Folter entwickelt haben. Ein Mensch wird als Mensch geboren, lebt als Mensch und stirbt als Mensch. Keine Handlung kann ihm das nehmen.
Wir kämen ja auch schnell zu strukturellen Schwierigkeiten. Wenn ein Mensch sein Menschsein verliert, was ist er dann? Ein Hund? Eine Schlange? Metepec? Je nach seiner hervorstechensten Eigenschaft? Das wäre doch wirklich unsinnig..
Wir halten also Fest, Handlungen rauben einem Menschen nicht sein Menschsein. Dementsprechend hat er das Recht, als Mensch behandelt zu werden. Wer sich oben darüber empört hat, das Kinder zu Mitteln werden, um einem Zweck zu dienen, der muss sich an dieser Stelle auch empören, wenn es darum geht, Sexualstraftäter durch Outing in der Gesellschaft zu Mitteln zum Zweck zu machen. In diesem Fall ist der Zweck Sicherheit. Wollen wir wirklich Sicherheit auf der Grundlage dessen, das jeder Mensch durch Straftaten zum Mittel ihrer Erreichung wird?
Ein anderer Punkt, der wichtig ist, ist der, das Leid nicht messen lässt. Natürlich wissen wir, dass es den Menschen in
Indien Afrika in Slums schlechter geht als uns, aber verbieten wir uns trotzdem zu trauern, wenn die Playsi zebricht? Was ich damit sagen will, für das Opfer eines Autounfalls, das als Folge gelähmt bleiben wird, ist das unmittelbare Erfahren des eigenen Leids immer schwerwiegender als das Fremder. Und weil Leid eben nicht messbar ist, müsste man, zum Schutz aller Menschen, die eine Straße überqueren oder generell benutzen, diese nicht darüber informieren, das Hermann Schnackelbrink aus der Zweiten einen Passanten zum Krüppel gemacht hat?
Jede Straftat müsste in der Folge öffentlich gemacht werden, egal wie schwerwiegend sie ist, da Leid ja nicht ermessbar ist.
Als zusammenfassendes Fazit: Die hohe Emotionalität der Diskussion über Pädosexualität erlaubt es nicht, diese "Straftat" als schlimmer anzusehen, als andere, da Leid nicht ermessbar ist. Ferner müssen wir immer Bedenken, ein Mensch verliert nicht seine Menschlichkeit durch Taten, da der Mensch erst als Mensch zu Grausamkeit fähig ist und man zu strukturellen Schwierigkeiten der Graduierung kommt.
Weiter ergibt zweimal Unrecht noch lange nicht Recht. Die Zeiten der Lynchjustiz und Blutrache sind, vorbei.
Genauso wie meine Lust, diesen Mist zu schreiben. Ich hoffe, die weiteren Beiträge lassen die Zeichenbegrenzung nicht sprengen. Gottlobig, euer Pika.
:wein:Holla back I'll do ya, beast!