@kereszturi kereszturi schrieb:WANN hast Du zugegeben, dass DEINE Kenntnisse betreffs der Verbreitung der Heliozentrik im Altertum - um mich mild auszudrücken :-) - lächerlich rudimentär waren?
Reiß Dich mal zusammen! Ich muß nichts zugeben, denn ich habe da auch nichts versprochen, was sich jetzt als falsch herausstellen würde. Meine erste Äuße4rung im sich seither daraus entspinnenden Diskussionszusammenhang hier war diese:
Beitrag von perttivalkonen (Seite 39)In früheren Zeiten wurden die Planeten einschließlich Sonne und Mond und ausschließlich der Erde bestimmten Sphären zugeordnet, die nicht mit ihrer heliozentrischen Position zu tun haben. Anzunehmen, man hätte noch von weiteren Wandelsternen gewußt, diese zumindest angenommen - und ihnen dann auch noch ne Position zugeordnet in einem System - tut mir leid, wenn ich das als Wunschdenken abschreibe
Das war dann meine zweite Aussage:
Beitrag von perttivalkonen (Seite 41)perttivalkonen schrieb am 26.05.2014:Ohne heliozentrische Bahnbestimmung, nur mit Epizykeln, läßt sich ein für längere Zeit nicht sichtbarer Murkelglimmstern nach längerem Nichtbeobachten nicht mal eben wiederfinden.
Bisher ging es in der Debatte um die Transjupiter, auf heliozentrisch hatte ich dabei nur mal hingewiesen.
Bis Du Dich einklinktetest mit Deiner ach so nichtrudimentären Kenntnis von "eindeutigen" zwei Planeten mehr in den Veden usw. und der "allgemeinen Überzeugung schon damals" für weitere Planetensphären und dem nicht zu bezweifelnden Tatbestand, daß das heliozentrische Weltbild damals schon in der Luft gewesen sei. Und ich? Was hab ich dann für "Tatsachen" behauptet? Hab ich mich auch so im Dasistso-Style ausm Fenster gehängt wie Du? Nein! Ich hab Deine Tatsächlichkeiten angefragt, habe um Quellen gebeten. Kam nur keine -
nicht eine einzige! O ja, Du konntest sogar Namen nennen, wer schon mal was Heliozentrisches gesagt hat - nachdem ich dies schon getan hatte. Aber das war weder Deine Behauptung, noch habe ich solches bestritten. Das raffst Du bloß nicht und tust so, als hättest Du mir das erst zeigen müssen.
Was waren denn nun meine Tatsachenbehauptungen?
Beitrag von perttivalkonen (Seite 42)perttivalkonen schrieb:Ein nichtgeozentrisches ("pyrozentrisch") Weltbild hatten die Pythagoräer, ein direkt heliozentrisches Weltbild hat Aristarch von Samos entwickelt und publiziert. Aber es lag nicht "in der Luft", es lag nicht nahe, die Zeit war nicht reif, es war nichts, womit viele ernsthaft rechneten. Auch eine Aeolipile griff der Dampfmaschine um mehr als anderthalb Jahrtausende vor oder ein Antikythera"computer" den Astrolabien. Doch bedeuten diese Dinge nicht, daß wir uns nun ein "unbekanntes Rosa Einhorn" basteln könnten, also eine durch nichts abgedeckte Bekanntheit von Dampfkraft, Zahnradmechanismus, Heliozentrik bei anderen Leuten, die daraus dann unerhört tolle Erkenntnisse gewonnen haben. Mit dieser Logik ließe sich noch jede neuzeitliche Erkenntnis oder Innovation in jede beliebige vergangene Kultur zurückschicken und dann damit jede noch so absurde Behauptung stützen. Das ist kein gangbarer Weg. Undokumentierte Annahmen sind eine Hypothekenlast auf jeder These, die diese ins Off der blanken Spekulation katapultieren.
Und
Beitrag von perttivalkonen (Seite 42)1) Aus Deinem eigenen Link:
Er stieß mit seiner Theorie jedoch kaum auf Anerkennung (Ausnahme: Seleukos von Seleukia)
2) Aristarchs Universenmodell war so "bekannt", daß es dem König Gelon erst erzählt werden mußte.
3) Aristarch wie Archimedes oder Kleanthes waren die Universalgelehrten, eine Handvoll pro Generation, so abgehoben von der öffentlichen Wahrnehmung wie die heutigen Wissenschaftler. Von denen und deren Thesen wußte die Allgemeinheit so viel wie heute die Öffentlichkeit von den Forschungen der Wissenschaftler. Ab und zu mal mag ein "Popkünstler" á la Hawking mit ein paar Schlagworten zu den Inhalten seiner Thesen bekannt sein, der Rest ist unbekannt. Witze über jene Leute, so sie deren Forschungsinhalte betreffen, sind Insiderwitze der "Kollegen".
Dazu noch ein anderes Zitat von Archimedes:
Ich glaube, König Gelon, daß das vielen Leuten unglaubhaft erscheinen wird. Keinesfalls aber den Gebildeten, die nachgedacht haben über die Distanzen und Größen der Erde, der Sonne, des Mondes und des ganzen Universums
4) Das Parallaxenargument lief damals auf einen Todesstoß für die Heliozentrik hinaus. Es wird ja gut erklärt, daß scheinbar fehlende Parallaxe mit den Lichtjahren an Entfernung zu den Sternen erklärt werden kann. Doch liegen solche Distanzen tatsächlich um mehrere Größenordnungen über dem damals Vorstellbaren. Nicht, was die Größe des Universums betrifft, Ekphantos z.B. sprach schon von einem unendlichen Universum. Wohl aber war die Leuchtkraft von Sternen aus solchen Distanzen, wie wir sie heute kennen, schwerlich akzeptabel, da jeglicher Erfahrung von Lichterscheinungen aus Distanz zuwiderlaufend.
Und im selben Posting:
perttivalkonen schrieb:Anerkennung fand nicht die Heliozentrik, sondern einzelne Gründe, die dafür sprechen würden. Etwa daß bei der Geozentrik ein Riesengestirn sich um die kleine Erde drehen muß (Berechnungen zu Erd- und Sonnengröße gab es ja schon), sowie daß die Sonne bei einer Umrundung der Erde rund 365 mal so schnell fliegen muß wie die Erde, wenn diese um die Sonne kreist (Sonne müßte die Erde an einem Tag umkreisen; Abstand Erde-Sonne war ja schon berechnet). Gute Gründe kann man ja durchaus anerkennen, auch wenn man wegen vermeintlich noch besserer Gründe das Modell dann doch ablehnt.
Stimmt irgendeine meiner Behauptungen nicht? Habe ich also so wie Du aufgrund rudimentärer Kenntnisse etwas falsches behauptet, das mit besserer Kenntnis der Quellen den Irrtum aufzeigen kann?
Nein, das war ganz allein Dein Part, nachweislich.
Was bleibt also unterm Strich? Deine haltlosen Behauptungen, die Du nicht belegen konntest, und meine Behauptungen, so rudimentär sie auch sein mögen, die durchaus fundiert sind, was pyrozentrische Pythagoräer betrifft und einzelne Heliozentrik-Vertreter und die durchaus akzeptierten guten Gründe dafür und das damals noch als solches betrachtete Totschlagargument der fehlenden Parallaxe.
Die Heliozentrik war in meiner Diskussion mit AGS ja nicht einfach nur ne Frage ihres Vorhandenseins, sondern es ging darum, daß eine Heliozentrik nicht nur "in der Luft" oder "erstmals angedacht" wart, sondern so weit ausgearbeitet, daß man mitihrer Hilfe Die Bahn eines nach AGS nur angenommenen Planeten hätte berechnen können - oder die Bahn eines allenfalls sporadisch gesichteten Miniglimmers. Dafür wäre schon ein bisserl mehr vonnöten gewesen als ne grundsätzliche Erkenntnis oder Vermutung der Heliozentrik.
Alles in allem war es also ne lange, ermüdende und unschöne Diskussion, die
gar nichts pro Transjupiter-Aufspüren erbracht hat. Womit es dabei bleibt, daß die Dauer der sichtbarkeitsspanne des Neptun nicht in der Kabbala als bekannt vorausgesetzt werden kann. Hab ich schon vor Tagen gesagt, und irgendwie isses dabei geblieben. Komisch...
Pertti