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Unbekannte Steine

75 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unbekannte Steine ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unbekannte Steine

12.07.2014 um 09:53
Mir kommen da folgende Steine in den Sinn:

Pseudomorphose von Markasit
Pseudomorphose von Limonit
Pseudomorphose von Calcit (besonders Glendolite)

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Unbekannte Steine

12.07.2014 um 09:57
@GalleyBeggar
gibt es das in der Größe ?
... und mit dem Gewicht ?


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Unbekannte Steine

12.07.2014 um 12:46
Joa, türlich. Sind zwar sehr selten, aber möglich.
Meine Pseudomorphosen, die ich hier rumliegen habe, sind nur 2-5 cm, aber die können auch 20-30 cm groß sein.


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Unbekannte Steine

12.07.2014 um 13:29
@schelm1

Das ist auf keinen Fall und niemals ein Meteorit. Ein Meteorit ist nie knollig. Im Gegenteil, der hatt immer Dellen.

Bei der Dichte zu urteilen (wenn sie denn wirklich um die 5g/ccm ist) handelt sich es wohl um eine Metallverbindung, entweder mit Sauerstoff, Wasser oder auch Sulfid. Alle diese können solche Knollen bilden (ist also gar nicht so selten). Auch einige seltene Erden können dass, allerdings wurden die bisher nur in Kanada gefunden (Braitschit).

Schaut man sich die Farbe an wird es sich wohl um eine Eisenverbindung halten, wahrscheinlich auch eine von denen, die @GalleyBeggar erwähnt hatt. Wobei ich Markasit eher ausschließe, da er sehr wasseranfällig ist und doch meistens etwas dunkler. Da scheint mir Goethit oder Limonit wahrscheinlicher, bzw. Brauneisenstein, wie er gerne von Bergleuten genannt wird. Kann aber auch durchaus Lepidokrokit (auch ein Mineral der FeOOH Gruppe) sein. Aber irgendwas aus der FeOOH Gruppe ist das wahrscheinlichste, wenn man es mit so etwas zu tun hatt und es bäunlich ist.

Schau doch mal welche Strichfarbe der Stein hatt.

Braun = Limonit, Goethit (können gelblich, bräunlich schwarz sein, teilweise mit rotstich)
Rot = Lepidokrokit, Hämatit (meist scharz mit einen Rot-Stich, tlw. auch bräunlich)
Schwarz = Eisenschwefelverbindungen (u.a. Markasit, Pyrit, etc...) (können auch gelblich bis schwarz sein, haben aber keinen rotstich.


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Unbekannte Steine

12.07.2014 um 16:29
Zitat von schelm1schelm1 schrieb:hast du Mail-Adressen ?
welche Geologen meinst Du? ...bitte Namen
Wenn Du dich an die Uni Köln wenden möchtest, würde ich mal den Herrn hier anmailen, ist immerhin Petrologe: http://www.geologie.uni-koeln.de/758.html (Archiv-Version vom 30.04.2014)

Ein Versuch kann nicht schaden. Aber ggf. könnest, nein Du solltest es auch mal hier posten:

http://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/board,99.0.html

Da wird Dir bestimt geholfen. Ich sammle auch gelegentlich Gesteine, bin aber kein wirklicher Experte. Ich glaube ebenfalls an etwas in der Richtung, wie es Schdaiff und GalleyBeggar vermuten, Goethit ist sogar mein Favorit. Ich habe mal ein Bild gefunden, was etwas in die Richtung geht:

6484bd JODGoethit02
http://www.fichtelgebirgs-mineralien.de/

Das mit dem Strich ist eine gute Idee, dazu brauchst Du aber eine sog. Strichtafel, ggf. reicht eine nicht emaillierte Porzellanfläche.


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Unbekannte Steine

12.07.2014 um 17:14
@schelm1
Ich schätze, dass es sich bei deinen Steinen um Markasit handelt. Die äußerliche Erscheinung und der Fundort sprechen dafür. Ich bin hin und wieder in der Champagne (hab dort Familie) und da liegen diese Dinger überall auf den Kreidefeldern rum. Von außen könnte man wegen der schwarzen Kruste wirklich an einen Meteoriten denken, aber wenn du den Stein mal aufschlägst, solltest du innen goldene Stengel finden, die sich in der Mitte treffen. Bild: http://4.bp.blogspot.com/_tQEHkBuMXiw/SFU9zRTXmWI/AAAAAAAABNs/3AkqW97OhJk/s1600-h/File0012.jpg
Dabei handelt es sich aber um ein Eisensulfid (FeS2, so wie Pyrit).
In Frankreich werden diese Kugel auch als "boule de tonnerre" (Donnerkugel) bezeichnet. Früher dachten die Menschen, dass diese Kugel durch Blitzeinschläge entstünden. Tatsächlich braucht dieses Mineral aber ein sauerstofffreies Millieu zur Bildung, z.B. im Kalkschlamm am Meeresboden.


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Unbekannte Steine

13.07.2014 um 10:21
@Schdaiff
@Konfuse
@reenolith

sehr gute Ausführungen.
Danke für die Infos und weiterführenden Links.

Auch das Bild von @Konfuse
passt von der Feinstruktur sehr gut in diese Richtung.

Die Möglichkeit, die Strichfarbe an Hand einer Strichtafel auszutesten habe ich z.Z. nicht.
Da werde ich mich aber Mitte August bei einer hier in der Nähe stattfindenden Mineralienbörse erkunden.

Auch die Bestimmung der Mineralienhärte an Hand der Härteskala nach Mosh werde ich dort durchführen lassen.

Aber ich denke, das sich das Thema mit Euern Erklärungen erledigt hat.
Persönlich gehen meine Überlegungen auch in Richtung Fe-Verbindung, wahrscheinlich Goethit,
obwohl mein Exemplar schon eine bemerkenswerte Form aufweist, die bei Goethit nicht üblich ist.



Eine Frage habe ich aber noch.
Müssten nicht alle Steine, die eine Metallverbindung auf Fe-Basis aufweisen
auch Magnetisch sein - zumindest leicht magnetisch ?


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Unbekannte Steine

13.07.2014 um 10:51
@reenolith
ich vermute, das Du richtig liegst.

Kurzes googeln nach "boule de tonnerre",
und man kommt schnell auf diese Seite
https://www.google.de/search?q=markasitknolle&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=o0fCU4vMOsnZ4QSljYD4Cg&ved=0CAYQ_AUoAQ&biw=1440&bih=822

Die Steine dort sehen alle ähnlich aus und
bei Gelegenheit versuche ich mal einen meiner Steine aufzuschlagen

Danke nochmal für Eure hilfreichen Antworten

Euer
schelm


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Unbekannte Steine

13.07.2014 um 13:46
@schelm1

Es kommt auch auf den Eisen / Metall Gehalt an, ob ein Mineral magnetisch reagiert. Oder auch auf die Temperatur, sprich die Mobilität innerhal des Metalls.

Markasit ist zum Beispiel nur bei hohen Temperaturen magnetisch.


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Unbekannte Steine

13.07.2014 um 14:55
@Schdaiff

sollte aber das Eisen / Metall Gehalt zu gering sein,
ist es natürlich dermaßen gering magnetisch, bzw. überhaupt nicht,
d.h.:
ich kann das mit meinem normalen Magneten nicht nachvollziehen.

aber sollte der Stein dann nicht wesentlich weniger wie 5g/ccm ergeben?


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Unbekannte Steine

13.07.2014 um 15:38
Denke, dass reenolith wahrscheinlich recht hat, passt sehr gut. Wenn es wirklich Markasit ist, dann ist er an der Oberfläche schon recht stark verwittert, sonst würde er ja glänzen. Dies ist beim Markasit auch so beschrieben, er ähnelt ja dem Pyrit und hat die gleiche chemische Zusammensetzung. Bei der Verwitterung entsteht schwefelige Säure, die man gut riechen kann. Hat das Gestein einen schwefeligen Geruch? Ggf. müsstest Du ihn etwas benässen und ein wenig warten.

Du könntest auch mal an einer unauffälligen Stelle etwas Material abkratzen, dann müsstest Du unter der Verwitterungsschicht das goldig glänzende Mineral sehen.

Magnetisch wird das Mineral erst nach Erhitzung, welche Temperatur nötig ist, weiß ich nicht. Und von der Dichte her passt es auch sehr gut. Noch ein Merkmal von dem Mineral ist, dass es beim Schlagen auf metallische Oberflächen (oder Feuerstein) Funken bildet.


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Unbekannte Steine

14.07.2014 um 12:20
@Konfuse

Schwefelgeruch ist auch nach kompletter Wässerung des Steins nicht aufgetreten

habe dann beide Steine an einer unauffälligen Stelle gegeneinander geschlagen.
Dabei platzte ein minimaler Teil ab. Im Durchmesser ca. 7 - 8 mm groß, ca. 2mm dick.
Hierbei sieht man schon die ersten Glanzstellen, jedoch mehr weißlich wie goldgelb.


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Unbekannte Steine

14.07.2014 um 17:27
@schelm1

Das sind Pseudomorphosen von 'Limonit' nach Markasit, genauer gesagt, Teilpseudomorphosen. Ursprünglich bestanden die Teile ganz aus Markasit. Reste davon sind noch da. Die eher metallisch weißliche Farbe passt auch besser zu Markasit als zu dem chemisch gleichen Pyrit. Auch die auf der Oberfläche erkennbaren Kristallformen weisen auf Markasit hin.
Durch Verwitterung wurde der Markasit in 'Limonit' umgewandelt, unter Beibehaltung der ursprünglichen Form. Limonit ist keine exakte Mineralbezeichnung, sondern wird für nicht näher untersuchte braune Eisenhydroxide verwendet. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um das Mineral Goethit, andere Eisenhydroxide sind seltener.

Den 'Schwefelgeruch' wird man an diesen Stücken wohl nicht mehr feststellen. Der ist eher typisch für frühe Phasen der Verwitterung von Pyrit oder Markasit. Das was man dann riecht ist Schwefeldioxid, es entsteht bei der Oxidation von Eisensulfid.


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Unbekannte Steine

14.07.2014 um 21:47
Sehr gut erkannt und erklärt, das wirds wohl sein. Mal wieder was gelernt. Jetzt weiß ich auch, wen ich bei solchen Fällen mal fragen könnte ;)


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Unbekannte Steine

15.07.2014 um 17:55
@Konfuse
@nunatak
@Schdaiff
@reenolith
@GalleyBeggar
@Lupo1954
@klausbaerbel
@Lasse
@Tettenbura
@Noumenon

Danke für Eure Mithilfe
bei diesem Thema.

Die Steine als solches haben dennoch eine außergewöhnliche Form und Größe.

Ich bin überzeugt, das wir die Lösung gemeinsam gefunden haben,
und genau so stelle ich mir ein Diskussionsforum vor.

Bis dahin
Euer

schelm


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