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Das Fermi-Paradoxon

62 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Außerirdische Zivilisationen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zellaktivator Diskussionsleiter
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Das Fermi-Paradoxon

25.05.2015 um 15:32
Hallo Zusammen

Ein vorgesehener Astronomiebeitrag hat bei mir eine Gedankenkaskade ausgelöst die nun zu diesem Thread führt. Da es, zumindest bei meiner Sichtweise, viel um die Erdgeschichte geht ist die Astronomierubrik nicht mehr der geeignete Platz.
Hier erst einmal zur Orientierung:
Wikipedia: Fermi-Paradoxon

Anstoß zum Thema war ein Artikel auf 'bild der wissenschaft' mit folgendem (zusammengefassten) Inhalt:

Galaktische Sterilisation

Eine Erklärung für das Fehlen jeglicher Anzeichen außerirdischer Zivilisationen, also für das sog. 'Fermi-Paradoxon', könnte das sich über Jahrmilliarden erstreckende Auftreten von Hypernovae sein. Zu dieser Einschätzung kommen jedenfalls zwei renommierte Astrophysiker anhand der bisher vom NASA Forschungssatelliten 'Swift' (Swift Gamma Ray Explorer) beobachteten rund 950 Gammablitze.

Eine Hypernova entsteht wenn in einem massereichen Stern, dessen Hülle arm an schwereren Elementen als Wasserstoff und Helium ist, der Kern immer schneller rotierend kollabiert (Pirouetteneffekt).
Durch komplexe Prozesse in extrem starken Magnetfeldern entweichen vom Kern, entlang seiner Rotationsachse, Jets aus hochenergetischen Partikelstrahlen welche die nachstürzende Sternmaterie durchdringen und dabei bis zur Entstehung von Gammastrahlung erhitzen.

Werden erdähnliche Planeten aus einer Distanz von einigen 100 oder 1.000 Lichtjahren getroffen hat das verheerende Folgen für eine eventuelle Biosphäre.
Die Astrophysiker Tsvi Piran und Raul Jaminez berechneten zudem die Wahrscheinlichkeit mit der die Erde in den letzten 500 Millionen Jahren, also seit etwa der Zeit der Entstehung komplexen vielzelligen Lebens, einen solchen harten "Gamma-Treffer" einstecken musste auf immerhin 50 Prozent. Möglicherweise wurde mindestens eines der bekannten 18 Massenaussterben von solch einem Gammastrahlen-Ausbruch verursacht.
Ein besonderer Verdachtsfall ist bspw. die bisher rätselhafte Katastrophe im späten Ordovizium vor etwa 450 Millionen Jahren.
In der Übersicht hier:
Wikipedia: Massenaussterben
werden für das ordovizische Ereignis bestimmte Metall-Isotope in Gesteinslagen als Indizien zumindest für eine erdnahe Supernova erwähnt.
Während hier, da evtl. weniger aktuell, noch vom Fehlen eindeutiger Hinweise die Rede ist:
Wikipedia: Ordovizisches Massenaussterben

Ein detailliertes Modell von Piran und Jaminez, beruhend auf den zahlreichen Messungen der letzten Jahre, ermittelte nur die, mit geringer Materiedichte und dabei einem ausreichend hohen Anteil von Elementen schwerer als Helium erfüllten, Außenbezirke großer Galaxien als potentiell lebensfreundliche Bereiche. Diese Sicherheitskriterien erfüllen nur zehn Prozent aller heutigen Galaxien.
Komplexes Leben hatte somit erst eine Entwicklungschance als das Universum mindestens acht Milliarden Jahre alt war, da zuvor die Sterne wenig schwere Elemente enthielten und damit häufiger als Hypernovae endeten. Auch waren die Galaxien kleiner und dichter benachbart.
Höhere Lebensformen sollten also ein recht junges Phänomen im Universum darstellen.
Zum Originalartikel auf bild der Wissenschaft sollte hier ein Link folgen der aber nicht funktioniert! Womöglich wegen seiner auffälligen Überlänge?

Allein schon angesichts dieser Hypernovae Problematik ist unsere Zivilisation wahrscheinlich recht frühzeitig entstanden.
Betrachte ich mir die Erdgeschichte fällt mir noch eine weitere Besonderheit auf.
Es ist die 'Dosierung' der die Massenaussterben auslösenden Katastrophen.
Wie verheerend dezimierend diese teilweise auch waren, haben sie jedoch nie zu einem Zurückschneiden der zuvor erreichten Komplexität geführt.
Selbst der apokalyptische Zustand der Erde am Ende des Perms vermochte das nicht.
So entwickelten sich im Perm z.B. die Therapsiden (säugetierähnliche Reptilien) aus denen in der darauffolgenden Trias prompt die ersten Säugetiere hervorgingen. Der durch die Katastrophe deutlich verringerte atmosphärische Sauerstoff beflügelte die Entwicklung komplizierter Hochleistungslungen, von denen die Evolution auch nicht wieder abließ als sich das Sauerstoffniveau erholt hatte.
Statt dessen brachte die Trias umfangreiche Innovationen hervor, wie Warmblütigkeit (Homoiothermie), aktives Flugvermögen bei Wirbeltieren (Pterosaurier), oder die Gruppe der Dinosaurier deren Entwicklung u.a. zu hochagiler Rudeljagd und Brutpflege (neben der der Säugetiere) führte.

Wie muss man sich nun das Überleben der 'Schlüsselarten' vorstellen?
Sicherlich gelangten doch wohl nicht große Populationen über die Zeitenwende, sondern nur wenige glückliche Individuen, womöglich hin bis zum Extremfall eines einzigen trächtigen Weibchens, das seinen Nachwuchs irgendwie durchbrachte.
Das würde bedeuten, dass beinahe grundsätzlich genetische Flaschenhälse zu durchqueren waren.

Sollte dies auf einer weitestgehend verwüsteten Erde nicht den größtmöglichen Evolutionsbeschleuniger darstellen?
Die Nachfahren der wenigen Überlebenden dringen in verschiedene, überwiegend konkurrentenfreie, Lebensräume vor und nehmen allein schon durch Gendrift-Prozesse sehr schnell neue Erscheinungsformen an. In Fossilienablagerungen stellt sich das dann als "plötzliches" Auftauchen neuer Arten, Gattungen, Familien etc. dar.

Wie groß ist denn nun die Wahrscheinlichkeit, dass ein Leben tragender Planet mehrmals schwer ramponiert wird, ohne das seine Biosphäre auf urtümlichere Vorstufen zurückfällt, sondern das, quasi per Wanderung auf hauchdünnem Grat, der maximale Evolutionsturbo angeworfen wird?
Gibt es, im Gegensatz zu unserem irdischen Glücksfall, im Universum evtl. Billionen oder was weiß ich wie viele Himmelskörper auf denen bereits entstandenes komplexes Leben wieder auf rein marines, mikrobielles oder gar nur bakterielles Niveau zurück gebombt wurde?
Gibt es vielleicht weitere Welten die zu friedlich vor sich hindümpeln, bei denen der Turbogang also weit weniger betätigt wurde?

Mir scheint, das irdische Leben hatte in so 'kosmologischen' Ausmaßen Glück, dass tatsächlich ein 'Hamlet schreibender Affe' entstand ;).

Träfe mein Erklärungsversuch für das Fermi-Paradoxon zu, gäbe das uns imho, im Gegensatz zu Szenarien die davon ausgehen das sich Zivilisationen meist (oder auch grundsätzlich) selbst zerstören, eine positive Zukunftsperspektive.

Gruß Zellaktivator.

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Das Fermi-Paradoxon

25.05.2015 um 16:37
Unter
Wikipedia: Fermi-Paradoxon#Andere Argumente
fehlt noch ein entscheidender Punkt:
Die Menschheit sendet erst seit ca. 100 Jahren elektromagnetische Signale aus.
Und erst die Hälfte dieser Zeit elektromagnetische Signale in hinreichender Stärke.
Fast das Gleiche gilt umgekehrt für die Empfangstechnik.
So, und nun weiter warten.

Zwischenzeitlich könnten wir nach freiem Sauerstoff auf anderen Planeten suchen, das wäre ein Indiz für Leben, welches dem auf der Erde zumindest ähnlich ist.


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Das Fermi-Paradoxon

25.05.2015 um 17:29
Ich habe mir den Artikel "Galaktische Sterilisation" in der Bild der Wissenschaft mal durchgelesen. Auch als Laien fällt mir sofort auf, dass da wie so häufig versucht wird, Panik zu verbreiten. Da wird ein Absatz wie folgt fett überschrieben: "Die Erde ist besonders in Gefahr". Immer wenn man so was liest, sollte man mal genauer hinschauen, und auch andere Quellen konsultieren.
In dem Artikel werden sehr viele Informationen zusammen gewürfelt, ohne zu differenzieren. Da werden Wahrscheinlichkeiten genannt, von 50, 60 sogar bis zu 90 Prozent, dass die Erde in ihrer Geschichte von tödlichen Gammablitzen getroffen wurde. Da fallen Begriffe wie Hypernova, nachdem nur ein Absatz zuvor geschrieben wurde, dass solche Ereignisse tagtäglich stattfinden, und und und. Was ich von einem solchen Journalismus halte, könnt ihr euch sicher denken.

Zunächst einmal ein paar Fakten, die ich in diesem Artikel vermisse:

1. GRBs ab einer Entfernung von ca. 3000 LJ stellen keine Gefahr für die Erde dar.

Wikipedia: Gammablitz#Zuk.C3.BCnftige Gefahren

2. durch direkte Beobachtungen mit geeigneten Satelliten, hat man festgestellt, dass Gammablitze extragalaktische Quellen haben.

Wikipedia: Gammablitz#Beobachtungen

3. Die erwähnten Hypernovae ereignen sich fast ausschließlich in kleinen Galaxien mit hoher Sternentstehungsrate, und sind zudem bis zu 10.000 mal seltener als Kernkollapssupernovae.

Wikipedia: Hypernova


Das könnte ich jetzt sicher noch ne Weile so weiter treiben, aber ich will auch nicht den Eindruck erwecken, ich würde die Gefahren von GRBs herunterspielen. Mir ging es nur darum, deutlich zu machen, dass eine Panikmache, wie sie in der "Bild der Wissenschaft" betrieben wird, ebenso unangebracht ist.

Was die eigentliche Frage von @Zellaktivator betrifft, so glaube ich, dass wir zur Zeit darüber nur spekulieren können, da es einfach keine, oder zu wenig belastbare Daten zum Thema gibt. Interessant ist es aber trotzdem, und Spekulationen sind nicht immer das Schlechteste, um sich die Zeit zu vertreiben :D.


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 10:17
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Bild der Wissenschaft
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Bild
Hmm... ^^"


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 10:33
@Zellaktivator
Ich finde, wen man Gott folgt, ist das Fermiparadoxon gar kein Paradoxon und ist damit als Ausgangspunkt einer These ungeeignet.


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 10:40
Du meinst, weil die Antwort auf die Frage "Warum haben wir kein Leben außerhalb der Erde gefunden?" mit "Weil Gott es so wollte!" beantwortet werden kann?

Wie langweilig.


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26.05.2015 um 10:45
Zitat von kalamarikalamari schrieb:Du meinst, weil die Antwort auf die Frage "Warum haben wir kein Leben außerhalb der Erde gefunden?" mit "Weil Gott es so wollte!" beantwortet werden kann?
Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett????

Wikipedia: Fermi-Paradoxon#Mathematisches A-priori-Argument
Wikipedia: J. Richard Gott


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 10:52
Dann schreib auch, dass du einen Herrn Gott meintest und nicht das unsichtbare, fliegende, rosane, Einhorn.


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26.05.2015 um 12:28
Hallo

@Peter0167
Abgesehen von der auch für mich befremdlich reißerischen Absatz-Überschrift sehe ich den Artikel nicht so negativ wie du.
So wird doch die Grenze der akuten Gefahrenzone bei GRBs für erdähnliche Planeten bei etwa 1.000 LJ gezogen.
Und aus der gemessenen Distanz zu den detektierten Ereignissen folgte ja die Abschätzung der beiden Astrophysiker, dass sich die Hypernovae-Aktivitäten in den Randregionen großer Galaxien (die erst einmal zu entsprechender Größe heranwachsen mussten) vor etwa 5-6 Milliarden Jahren auf ein mit der dauerhaften Existenz von Leben vereinbares Maß reduziert hatten.

Da neben der Masse auch die chemische Zusammensetzung entscheidend für das letztendliche Schicksal der massereichen Sterne ist, sollte durch die zunehmende Metallizität auch in den inneren Regionen der großen Galaxien die Häufigkeit von GRBs rückläufig sein.
Kompatibel mit komplexen Leben sind die dortigen Bedingungen aber wohl (noch?) nicht.

Da die Anzahl der allein vom Satelliten 'Swift' (Mission seit 2004) beobachteten Gammablitze schon etwa 950 beträgt, kann man tatsächlich von tagtäglichen Ereignissen ausgehen, allerdings bezogen auf ein relativ junges (bis etwa 8 Milliarden Jahre altes) Universum!

@kleinundgrün
Gegen das Mathematische A-priori-Argument von J. Richard Gott spricht das jugendliche Alter des Universums von nur 13,7 Mrd. Jahren.
Bezogen auf meinen Eingangspost sollten wir nicht erwarten als Mitglied einer kleinen, jungen und noch nicht kolonisierenden Zivilisation geboren worden zu sein, sondern als Mitglied eines Bakterienrasens ;).

Gruß Zellaktivator.


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 12:32
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Gegen das Mathematische A-priori-Argument von J. Richard Gott spricht das jugendliche Alter des Universums von nur 13,7 Mrd. Jahren.
Dass 13 Milliarden Jahre "jugendlich" sei, ist aber nur eine Unterstellung ohne Aussagekraft. Wir kennen keine anderen Universen und können gar nicht definieren, was nun "jugendlich" oder "erwachsen" in dem Zusammenhang ist.

Für mich klingen 13,7 Milliarden Jahre zunächst nach einem sehr langen Zeitraum. Auch nach kosmischen Gegebenheiten.


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 12:45
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Da die Anzahl der allein vom Satelliten 'Swift' (Mission seit 2004) beobachteten Gammablitze schon etwa 950 beträgt, kann man tatsächlich von tagtäglichen Ereignissen ausgehen
Richtig, aber wie viele von denen haben ihren Ursprung in unserer Galaxie (geschweige denn, in einer relevanten Entfernung)?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Für mich klingen 13,7 Milliarden Jahre zunächst nach einem sehr langen Zeitraum
Jep, also das älteste Universum, welches mir bekannt ist, ist glaube ich .... lass mich kurz nachdenken ... ähh ... ca. 13,8 mrd. Jahre :D.


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26.05.2015 um 12:55
@Peter0167
Um ehrlich zu sein, wollte ich kalamari nur ein wenig ärgern. Nachdem ich gelesen hatte, dass einer der Kritiker "Gott" heißt, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen ...


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26.05.2015 um 13:02
@kleinundgrün

Da habe ich vollstes Verständnis für, obwohl ich dir auch erst auf dem Leim gegangen bin :D


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26.05.2015 um 14:00
Bild der Wissenschaft

Bild

Hmm... ^^"
Hat nichts mit der BILD zu tun.


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26.05.2015 um 14:20
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:2. durch direkte Beobachtungen mit geeigneten Satelliten, hat man festgestellt, dass Gammablitze extragalaktische Quellen haben.
So ist die Folgerung nicht wirklich richtig.

1) Unterscheidung zwischen Galaxie und Galaxis. Für beide ist das Adjektiv galaktisch. Extragalaktisch könnte außerhalb unserer Galaxis oder außerhalb jeglicher Galaxie bedeuten. Gemeint ist hier ersteres.

2) Man kann aus dem Befund nur folgern, daß die allermeisten GRBs extragalaktisch (excl.) sind, nicht jedoch, daß es alle sind bzw. sein müssen. Unsere Galaxie, die Galaxis, ist allem Anschein nach nicht anders als die anderen in unserem Universum. Gibt es bei denen sowas, dann gibt es das auch hier.

Tatsächlich aber gibt es in unserem sichtbaren Universum wenigstens hundert Milliarden Galaxien. Mag sein, daß von den extra weit entfernten Galaxien diverse GRBs zu schwach bei uns ankommen, wiewohl GRB 080319B als der hellste beobachtete aus einer 7,5mrd ly Entfernung stammen dürfte, aber selbst bei nur halbem Radius lägen noch rund 12,5 Milliarden Galaxien wenigstens in beobachtbarer Umgebung.

Mit anderen Worten, im statistischen Mittel findet sich allenfalls unter einem Dutzend Milliarden GRBs einer, der aus unserer Galaxis stammt. So viele wurden noch nicht registriert.

Swift hat ca. 100 GRBs pro Jahr detektiert. Aber schon BATSE hatte in den 90ern 300 per anno registriert. Ein GRB pro Tag am Himmel ist wahrscheinlich zu tief angesetzt. Ich bin mal wagemutig und gehe von 500 pro Jahr aus. Läßt sich nämlich so hübsch rechnen. 500 pro Jahr macht eine Million in 2000 Jahren. Oder eine Milliarde in 2 Millionen Jahren. Macht vier GRBs aus unserer eigenen Milchstraße in hundert Millionen Jahren (1 zu 12,5 mrd).

Das sind immerhin 20 GRBs aus unserer "Nachbarschaft" in der letzten halben Milliarde Jahre, seit kurz nach der kambrischen Revolution. Nicht unbedeutend!

Aaaaaber! Von den (mehrere) hundert Milliarden Sternen unserer Galaxie befinden sich in 1000 Lichtjahren Umgebung sehr viel weniger. Weniger als 1/20. Deutlich weniger. Die Erde könnte womöglich gute Chancen haben, während ihres gesamten Bestehens nicht einmal getroffen zu werden. Is natürlich so ne Sache mit dem statistischen Mittel; passieren könnte es trotzdem, es könnte auch schon passiert sein, auch innerhalb des Phanerozoikums. Nur eben: Die Wahrscheinlichkeit spricht nicht grad dafür.

Im galaktischen Zentrum, dem (der?) Bulge, möchte ich nicht leben. Dort dürften Planeten gute Chancen haben, wiederholt von nahen und damit gefährlichen GRBs beglückt zu werden.

@Peter0167

Hab Deine Aussage nur als Aufhänger genommen. Dein
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Das könnte ich jetzt sicher noch ne Weile so weiter treiben, aber ich will auch nicht den Eindruck erwecken, ich würde die Gefahren von GRBs herunterspielen. Mir ging es nur darum, deutlich zu machen, dass eine Panikmache, wie sie in der "Bild der Wissenschaft" betrieben wird, ebenso unangebracht ist.
hab ich wohl gelesen.


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26.05.2015 um 14:32
Hallo

@Peter0167
Peter0167 schrieb:
Richtig, aber wie viele von denen haben ihren Ursprung in unserer Galaxie (geschweige denn, in einer relevanten Entfernung)?
Keine Einzige!
Die erdnächste durch 'Swift' gemachte Beobachtung war eine Supernova in 12 Millionen LJ Entfernung (M 82) mit seinem Ultraviolet/optical Telescope-UVOT, das er neben dem 'Burst Alert Telescope' und dem 'X-Ray Telescope' an Bord hat.
Zellaktivator schrieb:
...allerdings bezogen auf ein relativ junges (bis etwa 8 Milliarden Jahre altes) Universum!
So erst wäre das Zitat im Sinne meiner Aussage komplett gewesen!
Mir schwebt in keiner Weise vor, dass die Erde von einem 5 Mrd. Jahre alten Gammablitz verheert wird!
Abgesehen von der auch für mich befremdlichen Absatz-Überschrift...
Nochmal kurz:
Die Überschrift ist Quark und ich beziehe mich an keiner Stelle auf diese. Den Artikel selbst halte ich aber für korrekt und informativ.

Mein Thema ist: "Warum sind wir hier und die 'Anderen' (augenscheinlich) nicht?- also das sog. Fermi-Paradoxon.
Es lautet hingegen ausdrücklich nicht: "Jederzeit können wir von einem Gamma-Blaster gegrillt werden!".

Gruß Zellaktivator


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26.05.2015 um 15:10
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Mein Thema ist: "Warum sind wir hier und die 'Anderen' (augenscheinlich) nicht?- also das sog. Fermi-Paradoxon.
Aber die grundlegende Frage in der Beziehung lautet:
Wenn noch andere da sind, müssten wir das merken? Fermi hat ja den Versuch unternommen, dieses "merken müssen" zu beweisen. Jedoch ist der Beweis recht dürftig und leicht angreifbar. Somit fehlt in meinen Augen schon dieses zwingende Moment und nebeneinander existierende Zivilisationen, die von ihrer gegenseitigen Existenz nichts mitbekommen, sind ein mögliches (und ggf. wahrscheinliches) Szenario.


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26.05.2015 um 15:29
Zitat von ZellaktivatorZellaktivator schrieb:Mein Thema ist: "Warum sind wir hier und die 'Anderen' (augenscheinlich) nicht?- also das sog. Fermi-Paradoxon.
Der Weltraum ist groß...

sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr,


... groß


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 15:53
Zitat von kalamarikalamari schrieb:Der Weltraum ist groß
Und vor allem ist die Geschwindigkeit der Informationsübertragung (von physischen Reisen ganz zu schweigen) in diesem Kontext irrwitzig gering.
Der Umstand, dass wir hier nicht von Außerirdischen überrannt werden, spricht in meinen Augen weniger dafür, dass es keine Außerirdischen gibt, sonder eher dafür, dass die Geschwindigkeit der Informationsübertragung wirklich auf die geringe Geschwindigkeit für kosmische Maßstäbe von 300.000 km/s limitiert ist und millionenfache ÜLG dem Reich der Romane vorbehalten ist.


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Das Fermi-Paradoxon

26.05.2015 um 16:39
Zudem gibt es in der Wissenschaft durchaus zahlreiche Stimmen, die davon ausgehen, dass wir zwar nicht alleine im Weltall sind aber sozusagen immer noch in der Spitzengruppe liegen, was die intellektuelle Entwicklungsstufe angeht. Heißt, es gibt unter Umständen sehr viele Zivilisationen im Welltall aber keine davon ist derzeit in der Lage die von kleinundgrün angemerkten Herausforderungen zu meistern und nennenswert weiter als innerhalb ihres Sonnensystems zu reisen.


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