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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

54 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminologie, Banden, Kiez ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 01:58
Arme Birgit Pinzner. :-(

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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 02:14
@Momjul

interessanter thread.
woher rührt dein interesse am thema, wenn ich fragen darf?


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 02:27
Ich interessiere mich eigentlich für Universalgeschichte mit gewissen Schwerpunkten (Zeitgeschichte, 60er-Jahre, antiker Mittelmeerraum etc.) und auf geringerem Level für Naturwissenschaften.

Die Kriminologie ist ein Nebeninteresse der Geschichte. Es wurde ein bisschen angeheizt durch spannende Kiezdokus, durch Dokus über Oppositionsbewegungen der 60er-Jahre und 2007 durch unseren Besuch in Trierer Antikenausstellungen, der uns auch auf das FH-Fest in Trier geführt hat.

Dieser Nebeneffekt führte dazu, dass wir gerade auf dem Fest waren, auf dem die Studentin T. G. verschwand. Das hat uns dann über Umwege nach Allmystery und auf den T.-G.-Thread gebracht.

Also alles sehr vernetzt und verzwickt. Ein wahres Schneeballprinzip. ;-)


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 02:35
Ich will aber nicht in die Strukturen einsteigen, falls du das meintest! ;-)


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 05:55
@Momjul

haha, nein, davon bin ich nicht ausgegangen, keine sorge :D

interessante themen, mit denen du dich da beschäftigst.
gehören bei mir auch allesamt zum informationseinzugsgebiet, versteh also ganz gut, weswegen du fragst; aber es hätte ja dennoch der fall sein können, dass du andere als die akademischen gründe beziehungsweise dem interesse aus wissensdurst hast, diese fragen zu stellen.

aber dieses schneeballprinzip hat etwas für sich. es gibt der entropie die chance, uns völlig neue themengebiete mittels einer simplen assoziation zu eröffnen.
prinzip wundertüte eben, nur dass man die grobe art und richtung der themensprünge halt doch ein wenig beeinflussen kann.

was mich auch sehr interessiert, sind kriminelle organisationen (von menschenhandel über drogenschmuggel oder reliquiendiebstahl) in der römischen kaiserzeit und im frühmittelalter. sowas ist ja in den meisten historischen fachbüchern leider eher dürftig behandelt, aber hochinteressant.

ebenso atheismus im mittelalter und der spätantike :D

falls du da quellen hast, immer her damit ^^


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 06:35
@slanderman:

Es gibt sicher viele Gründe. Akademisch sind die nur bedingt. Es ist gewiss mal etwas in ein Referat eingeflossen. Ausschlaggebend sind Interesse an den jeweiligen Themen, aber vielleicht auch ein grundsätzliches Interesse an den Funktionsweisen des Menschen in der Gesellschaft.

Ich nutze gerne die Verknüpfungen der einzelnen Wissensgebiete und finde neue. Es darf aber nicht ganz unstrukturiert vom 100. ins 1000. kommen.

Kriminelle Organisationen in der Antike gab es natürlich, aber dafür fehlen uns viele Quellen.
Diese Forscherin, die sich u. a. mit antiker Klassen-/Schichtenbildung und Armut beschäftigt hat, hat auch einmal über römische Räuberbanden referiert.
http://www.netzwerk-exzellenz.uni-trier.de/?site_id=112&ac=details&d_id=333

Ich selber kenne mich da (noch) zu wenig aus und schreibe gerade einen Artikel über antike Geheimbünde. Er ist aber noch nicht fertig. Darin wird es über Mysterien, athenische Hetairien (der Oberschicht) und römische Bacchanalien (incl. des Skandals) gehen. Damals sollen unfassbare sexuelle Orgien (ja, Hollywood, erhöre uns!) und verruchteste Verschwörungen zur Bereicherung bis hin zum Mord als Instrument der Interessendurchsetzung betrieben worden sein.

Atheismus gab es sicher, aber nur dosiert. Die griechische Sophistik hatte einige Vertreter in dieser Richtung, viele setzten aber an die Stelle der alten Götter einen Begriff der Natur, den sie so lasen, dass der Stärkere herrschen solle. Eine Problematik, die sich später wieder in der französischen Aufklärung stellen sollte: LaMettrie empfahl statt Götterglaube eine Lustphilosophie, die er aber nicht so radikal machtorientiert durchsetzte wie de Sade, der die Frauen gleich auspeitschte.
Unabhängig von den Sophisten zählt Cicero Diagoras von Melos und Theodoros von Kyrene als Atheisten auf (Qu: De natura deorum).
Im Mittelalter war der Atheismus eher dünn gesät, aber vorhanden. Doch da kenne ich mich nicht so aus.


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 07:32
Neben den Personen die auf St.Pauli aktiv waren und aktiv sind, ist auch ein Blick auf den Stadtteil selbst lohnenswert.

Der Charakter von St.Pauli, hat sich seit der Jahrtausendwende dramatisch gewandelt. Immer mehr Alteingesessene müssen ihre Wohnungen verlassen, weil Sie sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten können.

Schon 2010 lag der Durchschnittspreis für den Quadratmeter Wohnraum 2 € über dem Hamburger Durchschnitt.

Ich meine ich hätte vor kurzem auch gelesen, dass die legendäre "Tanke", die auch als "Dorfplatz" von St.Pauli bezeichnet wird demnächst abgerissen werden soll, um einem Wohnungsneubau Platz zu machen.

Was mich mal interessieren würde........gibt es eigentlich noch die "Koberer" die einen in irgendwelche Amüsiertempel reinschubsen?


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 07:34
Gentrifizierung!

Die gibt es noch, aber nicht mehr so wie früher. Und es gibt noch den Inkasso-Henry. *g*


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 09:08
Was ich an St. Pauli interessant finde, ist dessen Glorifizierung. Es ist ein schwerkriminelles Milieu, das besonders für die dort arbeitenden Frauen sehr viel Leid mit sich bringt. Trotzdem bringen jeden Tag so viele Menschen so viel Geld dort an. Auch die Medien spielen mit und verharmlosen St. Pauli.

Ich hatte mal die Ehre und konnte eine etwas ältere Gerichtsakte lesen. Dort habe ich erfahren, was die ach so ehrvollen Zuhälter von früher mit den Frauen machten (oder wahrscheinlich immer noch machen). Tägliche Vergewaltigungen, Schläge, Misshandlungen, um ihnen ihren Platz zu zeigen. Es war (und wahrscheinlich ist) sehr schwer, wenn man dort aussteigen wollte oder Zuhälter wechseln wollte. Von freiwillig war da nichts. Detaillierteres will ich nicht schreiben, weil es so grauslich ist.


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

14.12.2013 um 11:28
Nicht alle waren gezwungen, dort zu arbeiten, aber sicher sehr viele.

Die Frau von Michael "Schöner Mischa" Luchting hatte sehr viel Geld, war also nicht auf den Job im Nuttensilo angewiesen.
Allerdings wurde sie dann in Ausübung ihrer Arbeit von einem Kunden stranguliert und der Schöne Mischa erbte eine ganze Stange Geld.
Leider konnte er nicht mehr allzu lange davon feiern, denn schon 1982 hing er selber neben einem Hochsitz. Es ist bis heute nicht klar und wird heiss diskutiert, ob es Mord oder Selbstmord war.

Es gibt auch viele Promifrauen, die einmal eine Zeit lang so gearbeitet haben. Allerdings wollen sie meistens nicht, dass es herauskommt.
Schon im alten Rom gab es übrigens (auch) Frauen aus der Oberschicht, die solche Schichten mitmachten.

Wenn man sich die Seite der Zuhälter ansieht, erkennt man zwar, dass es viele Unterschichtler gibt, die sich damit nach oben arbeiten wollen, aber auch Mittel- und Oberschichtler, denen das bürgerliche Leben zu langweilig oder geradezu zuwider geworden ist. Michael Luchting z. B. kam aus gehobenen Verhältnissen, aber auch Thomas "Karate Tommy" Born und der "Wiener Peter".
Von den heutigen Aktiven könnte man Frank Hanebuth anführen.

Ich denke, dass die Leute sich zwar auch für die Kriminalität interessieren, dass es aber eher der Glamour- und Abenteuerfaktor ist, der sie am Milieu fasziniert. Das Leben, das die Banden in den 80er-Jahren hergemacht haben - beeinflusst auch durch die TV-Serie Miami Vice - bekommt man so wohl nicht mehr hin. Die Wonderland Gang in den USA hat das vielleicht annähernd geschafft, bis sie ausgelöscht wurde.

Es bleibt also zu überlegen, ob man es schafft, so ein abenteuerliches Leben mit weniger Risiko und ohne Kriminalität im bürgerlichen RL zu etablieren!


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

31.01.2014 um 23:32
Hier ist ein Artikel über Stefan Hentschel:

http://novatlan.blogspot.de/2014/01/stefan-hentschel_27.html


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

13.02.2014 um 16:50
Die Kult-Tankstelle an den Esso-Häusern wurde am Mittwoch überraschend abgerissen

Seit fast 50 Jahren war sie Anlaufstelle für Zuhälter, Prostituierte, Kiez-Größen, Nachtschwärmer und Nachbarn auf St. Pauli.

Youtube: Abriss der Esso Tankstelle
Abriss der Esso Tankstelle
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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

06.08.2014 um 03:06
Ja, das ist schlecht. Insgesamt yuppisiert diese ganze Gegend.

Aber es ist noch ein bisschen vom früheren Flair erhalten geblieben. Und man will ja auch nicht alles wiederhaben, was in den 80ern aus Metall um die Ohren flog! ;-)


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

01.05.2015 um 17:52
Und hier ist ein Artikel über den kürzlich zusammengebrochenen Thomas Born:

http://novatlan.blogspot.de/2015/05/thomas-born.html


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

02.05.2015 um 19:19
Jetzt ist er verstorben:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/karate-tommy-reeperbahn-groesse-thomas-born-tot-a-1031764.html


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

02.06.2015 um 04:59
Also doch (ab 4:30):

https://www.youtube.com/watch?v=tw4Wo4Zj_3U


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

02.06.2015 um 05:05
Karate Tommy hat mir einmal einen Kurzen spendiert, das werde ich ihm nie vergessen! RIP!


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

02.06.2015 um 05:20
*grats*

Aber schon wieder ein Zeuge der 80er weniger.


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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

03.06.2015 um 00:30
@all
Kennt noch jemand Anton Heinrich aus Herbertshofen bei Augsburg,
auch Schnullertoni genannt?
Er war Drücker bei der Agentur Hengst (so 1967/68) und hatte später das Haus Charly
in Bendesdorf in der Nordheide.


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aero ehemaliges Mitglied

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Rotlichtmilieu und kriminelle Strukturen auf St. Pauli

06.07.2015 um 22:48
So ungewöhnlich das klingt, aber was mich auch immer besonders interessiert hat im fall Pinzner war die rolle der anwältin Isolde Öchsle Misfeld.

http://europeanastatic.eu/api/image?uri=http%3A%2F%2Fwww.europhoto.eu.com%2Fimages%2FDPA_2435672_thumb.jpg&size=FULL_DOC&type=IMAGE

Sie diplomatisch wie sie sich immer gab, so war sie doch auch eine der hauptakteure in diesem fall.
Würde mal gerne wissen wie sie heute aktiv ist. Sie soll zu 9 jahren haft verurteilt worden sein, oder nur eine bewährungsstrafe bekommen haben. Wie auch immer.
Sie soll ihre anwaltslizens wiedererhalten haben und unter anderem namen tätig sein.
Wenn sie zur pinzner zeit um die 40 war muß man fragen ob sie überhaupt noch lebt ?

Auf jeden fall fand ich sie immer aufregend schön....leider aber auch unter dem deckmantel ihres akademischen standes mit einer hohen kriminellen energie. Aber das machte sie für mich noch aufregender.


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