Der schönste erste Satz

Der erste Satz soll fesseln, der zweite bereits richtungsweisend sein. Jedenfalls liest und hört man das vielerorts. Schreibt also den ersten Satz, oder den ersten und den zweiten Satz eurer Lektüren in den Thread, nennt Titel und Autor des Buchs und teilt uns mit, ob die ersten Worte gehalten haben was sie euch versprachen.

Viel Spaß!

Nennt mich Ismael. Ein paar Jahre ist's her - unwichtig, wie lang genau -, da hatte ich wenig bis gar kein Geld im Beutel, und an Land reizte mich nichts Besonderes, und so dacht ich mir, ich wollt ein wenig herumsegeln und mir den wässrigen Teil der Welt besehen.

Moby-Dick von Herman Melville (Autor) / Matthias Jendis (Übersetzer)

Eines der besten Bücher die ich gelesen habe in einer fantastischen Übersetzung. Der Anfang riecht bereits nach Abenteuer und man erfährt viele nautische Begriffe, deren Erklärungen stets direkt folgen, man liest Geschichten und Seemannsgarn, alles Dinge, die im Film keinerlei Erwähnung finden.

@Befen
Moby Dick war aber lange Zeit ein Flop Buch und irgendwann nach dem Tod des Autors zu den Büchern der Weltliteratur.

moby dick hab ich hier auch noch rumliegen ... sollt ich vieleicht mal endlich lesen ^^

ansonsten ka ... aber ich wette die Hunter S Thompson dinger fangen gleich mit nem knall an

@RobbyRobbe


Naja, kann man so nicht sagen. Es gab für den englischen und amerikanischen Markt unterschiedliche Druckfahnen. Das findet in der Übersetzung auch Erwähnung. Neben Mark Twains Tom Sawyer ist Moby-Dick der zweite große Roman amerikanischer Weltliteratur.

War seiner Zeit deutlich voraus.

Ein Dichter ist Schöpfer eines Volkes um sich : er gibt ihnen eine Welt zu sehen und hat ihre Seele in der Hand, sie dahin zu führen.

@Befen
Der Dick ist Bullshit
und die Literatur ist nicht froh,sowas in ihren Reihen aufzunehemen.




Geschmackssache! ;)


Grüße....Smo

Den 20. ging Lenz durch's Gebirg.

Büchner: Lenz

Was soll ich sagen... ;)

OK dann noch was:

Wenn ein Philosoph als Grundlage einer neuen Offenbarung menschlicher Weisheit den Satz aufstellte,: "ich denke,also bin ich" so hat er, indem er der christlichen Offenbarung folgt,irgendwie und unwissentlich den antiken Begriff des höchsten Wesens verändert."

Hähä, da Moby Dick schon dabei war:

Ich bin ein schon recht bejahrter Mann. Die Natur meiner seit dreißig Jahren ausgeübten Berufstätigkeit hat mich in ungewöhnlich enge Berührung mit einer, wie mir scheint, interessanten und etwas merkwürdigen Gattung von Menschen gebracht, über die aber bisher, soviel ich weiß, noch nie geschrieben worden ist - ich meine die Aktenkopisten oder Schreiber.

Auch Herman Melville: Bartleby der Schreiber, übers. v. Jürgen Krug

Das hat voll und ganz gehalten, was es versprach: ein in der Tat eher wenig behandeltes Thema, das auf dem ersten Blick nicht so sehr abenteuerlich erscheint (jedenfalls fand ich Walfänger und Matrosen früher aufregender als Aktenkopisten), aber hier ganz neue Dimensionen verspricht. Und das ganze auch noch interessant aufgezogen, durch die Perspektive dieses schon hier sehr gesetzt wirkenden, aber denn doch tiefblickenden bejahrten Mannes ... ganz kurz gesagt. Klar kannte ich vorher das Thema und den Klappentext ("Der Schreiber Bartleby folgt kompromißlos seiner innersten Überzeugung und erschüttert damit das Weltbild seines Arbeitgebers. Melvilles subversive Geschichte einer Verweigerung ist einzigartig in ihrer absurden Komik").

Bei Moby Dick habe ich übrigens anfangs so etwas wie einen Abenteuerroman über Walfang erwartet - daß das einiges mehr bietet und vorweggenommen hat wurde mir dann beim Lesen klar. Und ich glaube, die olle Verfilmung mit Gregory Peck als Ahab ist schon klasse umgesetzt :-)

@panurg


Gregory Peck hat das gut gespielt und ich denke an den Film und nicht an das Buch!Leider!


Gruß sMo

@Smokrates

Hm, ich bin mir nicht sicher, ob ich folgen kann - aber wie auch immer: den Film fand ich schon als Kind klasse. Das Buch habe ich später gelesen und war überrascht, erstklassige Literatur vorzufinden - natürlich aus meiner Sicht. Das wollte ich damit nur gesagt haben :-)

Gruß zurück

@Smokrates


Hast du es überhaupt gelesen...und wenn ja, kommt es auch drauf an, ob du die volle Übersetzung oder die zum Jugendbuch verstümmelte Version gelesen hast, die ist nämlich um die 500 Seiten kürzer.

@Befen
Ich habs gelesen, und hab es hier, und sehe es eher als sehr leichte Literatur.(Gekürzte Fassung)

Und ich wollt eigentlich nur sagen, dass es in der Richtung noch andere gibt.

Edgar Allan Poe z.B. super!

Hemminway: Super, aber nicht mein Fall..... :)

Deswegen: Find ich es Toll einen Amy zu nehmen, um den schönsten ersten Satz im Thread zu küren............RESPEKT........oder so.

smO

@Smokrates


Dann hast du das Kinderbuch gelesen. Das wurde mit vielen Klassikern gemacht, diese Verstümmelung, dass es in den Augen der "Zensur" kindergerecht wird. Hat man auch mit Tom Sawyer veranstaltet. Ich meine mehrere hundert Seiten zu kürzen, so wird natürlich leichte Literatur draus, die mehr an einen Angelausflug erinnert als an das Original und einen martialischen Kampf zwischen Gut und Böse. Ich kann dir da nur die Übersetzung empfehlen die ich oben genannt hab. Ein ganz anderes Buch ;)

Ich finds trotzdem sehr, mmh, einfach.

Dan Brown macht dann 1000 Kapitel und .....

Ich befinde mich in einem Büro, umgeben von Körpern und Köpfen. Meine Haltung kongruiert bewusst der Form des harten Stuhls, auf dem ich sitze.

Unendlicher Spaß (David Foster Wallace)


Ich hab mich da noch nicht durchgebissen aber es ist ein wahres Sprachgewitter.

Jeder kennt Mobby,aber Keiner kennt Melville! Scheiß Welt, aber wiki hilft! ;)

- des harten Stuhls,-

Genau,!Wünsch Dir was, da gehe ih hin!


In dem Sinne,


PRZELLAN..



....................................................._°°>>>> sMOoooooo

Sage mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Mannes,
Welcher so weit geirrt, nach der heiligen Troja Zerstörung,
Vieler Menschen Städte gesehn, und Sitte gelernt hat,
Und auf dem Meere so viel unnennbare Leiden erduldet,
Seine Seele zu retten und seiner Freunde Zurückkunft.
Aber die Freunde rettet’ er nicht, wie eifrig er strebte;
Denn sie bereiteten selbst durch Missetat ihr Verderben:
Toren! welche die Rinder des hohen Sonnenbeherrschers
Schlachteten; siehe, der Gott nahm ihnen den Tag der Zurückkunft.
Sage hievon auch uns ein weniges, Tochter Kronions.

Die ersten Sätze der "Odyssee", von Homer. Ein Buch, das vielleicht über 2700 Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch beeindruckend ist...

der Mann in schwarz floh durch die wüste, und der revolvermann folgte ihm.

(Schwarz, der dunkle Turm Zyklus)

Befen schrieb:Ich hab mich da noch nicht durchgebissen aber es ist ein wahres Sprachgewitter

Aber ich :D!