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Lehrertypen

43 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lehrerausbildung, Lehrertypen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Cosma_Leah Diskussionsleiter
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05.11.2013 um 11:38
Tja, vielleicht ist es gerade der Reiz zu widersprechen und dieses lehrerhaft Prüde in ihm in Versuchung zu führen, wo mein Jagdinstinkt geweckt wird, das klappt auch ganz gut bisher. Vielleicht ist es gerade dieser enorme Widerspruch, der verklemmte Heißblütige mit hohen Normen, aber das Fleisch ist bekanntlich schwach. :D

Der Pfarrer damals war ja auch sehr angetan von mir, er lud mich die ganze Zeit in seine Familie ein. Am liebsten hätte er mich adoptiert. ;)

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05.11.2013 um 11:55
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Wer weiß, vielleicht war ich als Jugendliche insgeheim in meinen streng dogmatischen Pfarrer verknallt und steh nun deshalb auf diesen Mann!
Ich würde das an deiner statt nich allzu sehr in's Lächerliche ziehen ... hast du doch gerade vielleicht so lax die Ursache ergründet.


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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05.11.2013 um 12:16
Ja, stimmt, könnte sein, wobei ich als Jugendliche zu fast allen meinen Lehrern einen besonderen Draht hatte. Ich war Einzelgängerin, hatte viele Probleme zuhause (drogensüchtige Geschwister, um die ich mich kümmerte, obwohl es mir zu viel war). Irgendwie ergab es sich, dass ich lieber in der Schule war als zuhause. Meine (nur männlichen) Lehrer wurden meine Ersatzfamilie. Da die recht frustrierten Lehrer sonst wenig Zuwendung erhielten durch die Klassen, waren sie sehr erfreut über meine Zuwendung. Ich war älter und weiter als meine Mitschüler, die mich zur Klassensprecherin machen wollten, eben weil ich mich bei den Lehrern ebenbürtig durchsetzen konnte (auch in Konflikten) und da keinen großen Respekt zeigte. Ich diskutierte oft mit ihnen vor der Klasse und wenn es vor den Rektor ging, gewann ich immer, weil der Rektor mich mochte (und ich außerdem im Recht war). ;)

Vielleicht ist es das, denn meine anderen Lehrer hatten ja auch dieses Lehrerhafte (mehr oder weniger stark ausgeprägt). Der Pfarrer mit Lehrerausbildung hatte eine ähnliche Funktion. Er nahm mich auf, gab mir Zuwendung, wenn auch sehr dogmatisch christlich und verklemmt. Er war besonders lehrerhaft, mehr noch als alle meine anderen Lehrer zusammen. Sein Schreibstil war so trocken wie ein Stichwortkatalog, er war immer superpünktlich und gab sogar seinen Kindern Unterricht anstatt sie auf den Schoss zu nehmen. Umso mehr hängten sich dann seine Kinder an mich. Seine Schrift war so pedantisch exakt und klein gekritzelt, damit hätte er jeden Lehrer aus dem 19. Jahrhundert in den Schatten gestellt.

Also eigentlich ist mir das alles also vertraut, deswegen wohl die Resonanz zu Lehrer im Allgemeinen. Darunter auch Drachen von Lehrer, die kein Schüler mochte, nur ich, welche gerade diese Lehrer lustig fand. Ich kann mich noch an einen Lehrer erinnern, der ließ uns die ganze Zeit wie im Militärregime aufstehen, ganz die alte Schule. Ich machte da nur sehr lethargisch mit und musste die ganze Zeit lachen. Ich wurde nie bestraft, ganz im Gegenteil hörte er dann auf und am Ende der Schulstunde gab er mir Bücher mit zum Lesen, denn mich interessierten diese "Erwachsenenbücher". Sein Unterricht jedoch war grottenlangweilig und auch so pedantisch öde.

Der heiße Typ scheint auch so ein widersprüchlicher Mensch zu sein, einerseits jungenhaft-dynamisch, voll auf Draht, ein fähiger Berufsmensch, der erfolgreich weiterstudierte, dann eben dieses Lehrerhafte, das mich ausgrechnet an den prüden Pfarrer erinnert, obwohl ich keineswegs glaube, dass dieser heiße Typ wirklich prüde ist. Seine Körperspache spricht dagegen.


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05.11.2013 um 12:32
@Cosma_Leah

Deine Geschichte ist wahrhaft ein Traum für jeden Psychologen.

Wobei er ob deiner Einschätzung arbeitslos werden würde, da du das bereits sehr prägnant zusammengefasst & auch noch professionell an einem Ursache-Wirkung-Modell aufgezeigt hast.

Mein Rat: Schnapp dir deinen Mr. Paradoxon. Handele mal entgegen dem, was dir alle Oberlehrer deiner Vergangenheit bewusst oder unbewusst vorgelebt haben & schalte dein Gehirn aus.



nebenbei: Das alles ist mir nur allzu vertraut. Du solltst dir deshalb keine Sorgen machen. ;)


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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05.11.2013 um 13:00
Ja, mal sehen, ob das funktioniert.

Es gibt noch eine weitere Parallele zu den früheren Lehrern. Ich erzählte ihnen zwar nicht direkt, was in meiner Drogenfamilie ablief, aber sie stürzten sich auf meine Aufsätze (ebenso meine Mitschüler, die mein Aufsatzheft einfach durch die ganze Schule weitergaben) und spürten wohl, unter welchen schwierigen Lebensumständen ich lebte. Das machte den Lehrern schon arg zu schaffen. Die machten sich teilweise richtig Sorgen meinetwegen. Jedenfalls bekam ich von ihnen sehr viel Zuneigung, was mir auch sehr half in dieser wirklich schwierigen Zeit, wo meine Schwester immer wieder Suizidversuche beging. Ich erzählte das nicht weiter, aber es war wohl in meinen Aufsätzen spürbar.

Der heiße Typ durchlebt gerade eine ähnliche Phase, er hat weiterstudiert und arbeitet nun frisch als Anwalt. Dadurch kamen wir beruflich zusammen, er erfuhr auch teilweise von meinem familiären Hintergrund. Da prallen zwei sehr gegensätzliche Welten zusammen. Ich weiß nicht, ob das überhaupt funktionieren kann, mein Pflegesohn hätte evtl. Mühe mit so viel Spießigkeit, so wie meine Mitschüler die Lehrer nicht sonderlich mochten. Ich bin eben eher der Kumpeltyp. Aber ich mag den heißen Lehrer-Typ wirklich sehr, es macht Spaß, mit ihm zu flirten. Aber es ist noch alles offen, nur das mit dem Lehrerhaften beschäftigte mich etwas.


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05.11.2013 um 13:06
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:vlt macht selbst reden oder vor sich hin summen mehr sinn als dem zuzuhören was du von dir gibst, schon mal daran gedacht?
Gegen dein Gesabbel, was noch dazu oft persönlich wird, ist meins geeignet für nen Harvard- Abschluss.


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05.11.2013 um 13:09
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Da prallen zwei sehr gegensätzliche Welten zusammen.
Ist es nicht das vermischen von Öl & Wasser, was der Liebe metaphorisch am Nächsten kommt !?

Die Emulsion - eine Verbindung zweier unmischbarer Stoffe.

So viel Pathos heute, hach. :D



Dass du Zweifel hast, ist nur nachvollziehbar. Aber: was kannst du verlieren, ganz ehrlich ?



Du solltest dir nur im Klaren sein, ob lediglich eine oberflächliche Faszination besteht, oder dich doch etwas Tieferes mit dem Lehrer verbindet.

Hm, das hat beinahe Etwas .... Sven Martinek ist ... der Lehrer.

Wobei das derzeit ziemlich schwer einschätz - bzw. ergründbar sein dürfte.

Also gib dich einfach dem Moment hin.


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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05.11.2013 um 13:36
@kbvor4

So groß ist der Unterschied auch wieder nicht, denn ich selbst bin eigentlich auch ein pünktlicher, ordentlicher und sehr gewissenhafter Mensch. Meine Schwester sagte sogar früher einmal in meiner Kindheit, ich sei belehrend, was mich sehr traf, denn das wollte ich nicht sein. Aber ich bin sehr belesen und habe deswegen auch immer nach Büchern gefragt bei den Lehrern. Die gegenseitige Sympathie basiert also auch auf Übereinstimmungen. Ich trug ja damals als Kind schon viel Verantwortung, meine Drogenfamilie kam nicht klar, ich wurde als Kind parentifiziert, wirkte altklug und übernahm eine Führungsrolle in meiner Familie (und auch in meiner Klasse), ich kümmerte mich um meine Geschwister und auch um das psychische Wohl meiner Eltern, ab 12 vermehrt auch um amtliche Schreiben, bis ich am Ende Mädchen für alles wurde.

Im Prinzip hat sich das nicht verändert. Der heiße Lehrer-Typ steht also vor einer ähnlichen Situation wie die Lehrer in meiner Jugend. Es könnten dieselben psychologischen Mechanismen wirksam sein. Ich weiß, wie ich ihn nehmen muss, hab das überhaupt gut gelernt als Kind, um mich durchzusetzen bei meinem Vater und den Lehrern. Auch beruflich hatte ich schon mit Lehrern zu tun und arbeitete auch schon für eine Schule und einen Schulverlag. Dort wurde ich sehr geschätzt für mein berufliches Know-how.

Ich mag also das Ordentliche, Gewissenhafte, Zuverlässige und Berechenbare, solange es nicht zum Gefängnis wird, was beim heißen Typen nicht der Fall ist. Nur ist er bei manchen beruflichen Aspekten etwas unflexibel, aber das bin ich in meinem Beruf teilweise auch, sehe es aber bewusst als Defizit, was bei ihm eben nicht so ist, er ist dann einfach der Pädagoge und hält an seiner Linie fest. Obwohl ich schon auch unterschwellig Einfluss habe (wie früher bei meinen Lehrern).

Da läuft schon viel ab, was ich von früher verarbeite, aber ich mag ihn wirklich als Mensch. Nur leider werden wir beruflich nicht mehr so lange zusammenarbeiten. Ich weiß also nicht, ob unser Flirt im Sande verläuft. Mal sehen. Normalerweise gehe ich es eher langsam an. Soooo spontan bin ich nun auch wieder nicht. ;)


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08.11.2013 um 09:19
So groß ist der Unterschied auch wieder nicht, denn ich selbst bin eigentlich auch ein pünktlicher, ordentlicher und sehr gewissenhafter Mensch. Meine Schwester sagte sogar früher einmal in meiner Kindheit, ich sei belehrend, was mich sehr traf, denn das wollte ich nicht sein. Aber ich bin sehr belesen und habe deswegen auch immer nach Büchern gefragt bei den Lehrern. Die gegenseitige Sympathie basiert also auch auf Übereinstimmungen. Ich trug ja damals als Kind schon viel Verantwortung, meine Drogenfamilie kam nicht klar, ich wurde als Kind parentifiziert, wirkte altklug und übernahm eine Führungsrolle in meiner Familie (und auch in meiner Klasse), ich kümmerte mich um meine Geschwister und auch um um das psychische Wohl meiner Eltern, ab 12 vermehrt auch um amtliche Schreiben, bis ich am Ende Mädchen für alles wurde.
Ja, das alles fügt sich in den Kontext.


Du analysiert deine eigene Situation derart gut, dass sich jedes meiner Worte überflüssig anfühlt.
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:hält an seiner Linie fest
Das kann ganz allgemein in Richtung (übertriebener) Prinzipientreue deuten ... eine Eigenschaft, die viele Menschen ungern sehen. Besonders an ihren Partnern.
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Da läuft schon viel ab, was ich von früher verarbeite, aber ich mag ihn wirklich als Mensch. Nur leider werden wir beruflich nicht mehr so lange zusammenarbeiten. Ich weiß also nicht, ob unser Flirt im Sande verläuft. Mal sehen. Normalerweise gehe ich es eher langsam an. Soooo spontan bin ich nun auch wieder nicht.
Aber belaste eure Beziehung nicht mit alten Kamellen.


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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09.11.2013 um 02:47
@kbvor4
Zitat von kbvor4kbvor4 schrieb:Das kann ganz allgemein in Richtung (übertriebener) Prinzipientreue deuten ... eine Eigenschaft, die viele Menschen ungern sehen. Besonders an ihren Partnern.
Ich hab auch meine Prinzipien, von denen ich nicht wegrücken kann. Vielleicht sind wir uns darin ja ähnlich - hoffe ich. Mein Pflegesohn (gleichzeitig mein Neffe), er ist 19, weiß nun davon, er glaubt, dass der Lehrer-Typ genug intelligent sein muss mit Studium bis zum Doktorat, um mein Wesen zu schätzen (mein Neffe ist wieder mal superlieb).

Ja, ich werde das Ganze locker angehen und mich nicht mit zu vielen Wenn´s und Aber belasten und erst nicht mit alten Themen, die nichts mit ihm zu tun haben. Es bzw. er ist für mich eine Herausforderung. Ich hab jetzt auch recht viel Arbeit zu erledigen für "unser" Teamwork, hab gar keine Zeit, groß nachzudenken, werd ihn aber nächste Woche anrufen.


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11.11.2013 um 07:24
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:er glaubt, dass der Lehrer-Typ genug intelligent sein muss mit Studium bis zum Doktorat, um mein Wesen zu schätzen
Das setzt so eine Zwangsläufigkeit voraus ... & klingt relativ oberflächlich (so weit lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster). Ich verstehe, was er damit sagen will, aber ... das ist sehr leicht falsch zu verstehen.
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Ja, ich werde das Ganze locker angehen und mich nicht mit zu vielen Wenn´s und Aber belasten und erst nicht mit alten Themen, die nichts mit ihm zu tun haben.
Du sagst es.
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Es bzw. er ist für mich eine Herausforderung
Dann Weidmann's Heil, Lady. :D


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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24.11.2013 um 01:12
Hey, danke, auch wenn etwas verspätet. Ich hatte gerade viel zu tun, das immer noch. :D


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24.11.2013 um 18:38
Mein Fater war mal ein Lehrer. Wenn der mal anfängt irgendwas zu erzählen, dann kann das Stunden dauern bis er zum Punkt kommt.


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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01.12.2013 um 10:17
Hey,

"mein" Lehrer verhält sich in letzter Zeit recht ratlos, was seinen Beruf betrifft. Er arbeitet u. a. mit schwierigen Jugendlichen. Ich hab echt das Gefühl, ihm pädagogische Tipps geben zu müssen, nachdem ich schon Kinder großgezogen habe. Aber er hört auf mich und hat das Oberlehrerhafte abgelegt. Er ist wirklich okay.

Ich las auch einige Artikel zu Lehrertypen, auch in der Einschätzung der Schüler, und muss sagen, dass "mein" Lehrer doch eher zu denjenigen gehört, die von Schülern respektiert werden, also eher autoritär und gerecht. Die Schüler wollen offenbar gar keine Lehrer, die sich nicht durchsetzen können. Ich selbst bin ja auch ein Leitwolf, das kommt eigentlich gut an, solange man ansonsten menschlich und korrekt ist. Die Kinder meiner Schwester, die ich aufzog, mochten das immer an mir, klare Strukturen, viel Humor, aber eindeutige Regeln und meine Führung, worauf sie sich verlassen.

Ich hab nun doch tatsächlich "meinem" Lehrer erklärt, er soll sich von einem schwierigen Jugendlichen, den wir gerade beruflich betreuen, nicht so an der Nase herumführen lassen, denn der Junge ist meiner Meinung nach einfach nur total verwöhnt und verzogen von seinen Eltern. Er bringt alle Lehrer und Betreuer in den totalen Wahnsinn. Er spielt immer wieder dasselbe Spiel durch und testet, wie weit er gehen kann. Ich bin da eher für klare Regeln und entsprechende Konsequenzen, gerade weil ich von den Jugendlichen selbst weiß, dass nur das wirklich Eindruck macht. Die sind einfach schon zu sehr abgehärtet. Da helfen keine sensiblen, wohlmeinenden Worte. Da lacht sich der Junge nur den Bauch weg bei so viel Weicheier-Getue.


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01.12.2013 um 11:50
@Cosma_Leah
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Die Schüler wollen offenbar gar keine Lehrer, die sich nicht durchsetzen können.
So ist es - der Lehrer muss eine Respektperson sein.

Das Kram von ,,flacher Hierarchie" und ,,gemeinsam auf einer Ebene lernen" oder ,,der Lehrer macht Vorschläge, was man lernen könnte und begleitet", ist Unsinn. Dieses Wischiwaschi funktioniert nur unter absoluten Idealbedingungen, wenn die Schüler genau das machen, was sie nach diesem theoretischen Konstrukt sollen.

Also denken:,,Wow, der Lehrer nimmt mich ernst, jetzt benehme ich mich aber mal gesittet und gut, wir lernen gemeinsam..." - in erster Linie denkt der Durchschnittsschüler aber eher:,,Ha, ist das ein Schwächling. Ich kann machen, was ich will."

Wenn ich da an diesen einen Referendar denke, den wir mal hatten in meiner Schulzeit, der lies ja über ALLES mit sich verhandeln, selbst über das Schreiben von Klausuren, wollte immer der nette Freund der Schüler sein und wirkte an der Tafel so unbehaglich, dass ich mir schon als Schüler dachte:,,Unglaublich, was ist das denn für eine Pfeiffe?"

Den hat keiner respektiert. Und das war damals ein gutes Gymnasium, es gab praktisch keine ,,Problemkinder" - in einer anderen Schule oder gar einem ,,sozialen Brennpunkt" hätten die Schüler den doch aufgefressen :D


Lehrer können ohne weiteres lässig und lustig und freundlich sein - aber sie müssen, meine ich, in der Klasse ,,Chef" sein. Sie müssen eine Autorität sein, die Schüler müssen sie respektieren.

Das geschieht durch Persönlichkeit und durch klare, faire Linie, dafür muss man nicht schreien oder gemein sein, im Gegenteil, das ist dazu geeignet, ganz schnell den Respekt zu verlieren.
Zitat von Cosma_LeahCosma_Leah schrieb:Ich hab nun doch tatsächlich "meinem" Lehrer erklärt, er soll sich von einem schwierigen Jugendlichen, den wir gerade beruflich betreuen, nicht so an der Nase herumführen lassen, denn der Junge ist meiner Meinung nach einfach nur total verwöhnt und verzogen von seinen Eltern.
So ist es - das hat nichts mit Gemeinheit zu tun, sondern damit, dem Jugendlichen zu helfen.

Klare, faire Strukturen und Regeln sind extrem wichtig. Wie gesagt, es ist eine Frage des Auftretens, der Persönlichkeit, der Autorität, die man hat.
Man kann dem Jungen vermitteln:,,Ich kümmere mich um dich und tue viel für dich. Aber verarsch mich nicht, keine Spielchen - ICH bestimme, wo es langgeht. Nicht, weil ich den großen Macker machen will, sondern um dir zu helfen!"


Leider ist es aber heute und seit einiger Zeit verpönt, konsequent zu sein und als Erziehungsperson zu führen und zu leiten, im Trend liegt dieses unsinnige ,,auf gleicher Ebene lernen, Freund der Kinder/Jugendlichen sein" usw.

Kinder/Jugendliche sind aber keine kleinen, wohlerzogenen Erwachsenen, sondern sie sind eben Kind und Jugendliche, sie sind in der Entwicklung, sie versuchen, zu lernen, wie sie sich in der Gesellschaft zurecht finden können, was sie dürfen und was nicht, was ihnen hilft und was nicht.

Und sie sind meistens auch ,,gnadenloser" als Erwachsene in dem Sinne, dass sie, was ihnen offenbar nützt, eben auch tun.

Wenn jemand sie wissen, dass eine Erziehungsperson ohnehin nichts sagt, falls sie morgens nach dem Wecken nicht sofort aufstehen, dann bleiben sie eben noch liegen und schlafen weiter.


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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01.12.2013 um 14:09
Ja, das mit dem Aufwecken ist so ein Punkt, wo wohl die meisten Erziehenden dann recht streng werden, auch die ganz Toleranten, denn irgendwo müssen Termine eingehalten werden. Es geht nicht, dass permanent zu spät gekommen wird, Termine nicht eingehalten werden. Das kann nicht gut gehen, auch von den laufenden Verpflichtungen her nicht. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für Verständnis, wenn sich ein solches Verhalten wiederholt.

Ich denke, da wird Erziehung wirklich auch zur Strategie, wie der Jugendliche gezielt auf der Motivationsebene gelenkt wird, wo er einerseits Repressalien befürchten muss durch seine Umgebung und die gemachten Vereinbarungen, andererseits ihm auch Vorteile und Angebote entzogen werden, wenn er sich nicht an die vereinbarten Regeln hält.

Ich denke, da muss ein Lehrer wirklich ein guter Stratege werden, wenn er sich durchsetzen will.


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01.12.2013 um 14:16
Ja ja, was von "uns Lehrern" so alles verlangt und erwartet wird.

Auf rund 30 heterogene Kinder aus den unterschiedlichsten Schichten und Bildungsständen individuell einzugehen, dabei trotzdem noch man selbst sein, nicht zu hart, nicht zu weich...ach und fast hätte ich es vergessen, man soll ja zusätzlich auch noch unterrichten^^...ein Klacks! :D


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01.12.2013 um 14:17
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele nicht aus ihrer Haut können und
selbst hier bei Allmy den Lehrer rauskehren. Mit der Lernfähigkeit scheint es
jedoch nicht allzu weit her zu sein, denn trotz Hinweisen verfallen die immer
wieder in den gleichen Fehler und manchmal wünschte man, ihr belehrend
erhobener Zeigefinger würde ihnen sonstwo drin abbrechen.


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01.12.2013 um 14:58
Wenn der Typ so arrogant sein sollte, würde ich mich an deiner Stelle nicht mit ihm abgeben...


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Cosma_Leah Diskussionsleiter
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01.12.2013 um 15:07
Ah nein, das ist ein Missverständnis, "mein" Lehrer ist überhaupt nicht arrogant.


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