Lehrertypen

Hallo Leutz

Ich habe einen interessanten Mann kennengelernt, er gefällt mir sehr gut, auch sein Charakter, super Typ, dynamisch, gut aussehend, ABER und das knüpft an meine folgende Frage, er ist der typische Lehrer. Das drückt einfach durch, obwohl er weiterstudierte und nicht mehr als Lehrer arbeitet.

Ich kannte schon mal jemanden, der wie er zuerst Lehrer war und dann weiterstudierte. Wie dieser bleibt der Lehrer unverkennbar trotz neu gewähltem Beruf. Das ist nicht weiter schlimm, ich habe im Prinzip nichts gegen Lehrer, aber ich finde es schon seltsam, dass mich diese beiden Personen, die an sich komplett unterschiedlich sind, nur aufgrund dieser gemeinsamen Berufslaufbahn so viel gemeinsam haben, und zwar eben dieses

TYPISCH OBERLEHRERHAFTE!

Und ich kenne noch einige andere befreundete Lehrer, die an sich unterschiedlich sind vom Typ her, aber sie alle haben dieses merkwürdig Lehrerhafte, irgendetwas speziell Pädagogisches, das auch im Privatleben. Zwei Lehrer, die ich kenne, sind beide sogar psychisch krank (Burnout, Angst- und Panikstörungen, Anpassungsstörung), trotzdem haben sie immer noch dieses belehrend Lehrerhafte. Beide haben aus diesem Grund große Mühe, ihre Therapien durchzuziehen, weil sie als Lehrer gewisse Ansprüche gewohnt sind und sich nur schlecht unterordnen und etwas annehmen können, denn sie wissen als Lehrer alles besser, das kommt immer wieder durch.

Ich frage mich, was den Lehrern genau beigebracht wird, dass sie so sehr prägt trotz unterschiedlichen Charakteren.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich fand´s lustig, im Net und bei Youtube die verschiedenen Lehrertypen karikiert zu sehen, aber das meine ich nicht, sondern eher das Lehrerhafte, was offenbar allgemein bei Lehrern durchdrückt aufgrund ihrer Ausbildung.

Lieben Gruß
Cosma Leah

@Cosma_Leah

Cosma_Leah schrieb:sondern eher das Lehrerhafte, was offenbar allgemein bei Lehrern durchdrückt aufgrund ihrer Ausbildung.

Ist das so?
Meinst Du damit eigentlich das sie ständig gelehrsam reden? Gar dauernd belehrsam auf Dich einreden? Fühlst Du Dich oft belehrt? Oder was genau ist "lehrerhaft"? Pädagogisch (also auch lehrerhaft)?

@Cosma_Leah

ich denk, wenn man sich sicher ist, dass man in gewissen sachen mehr ahnung als der andere hat, genießt man es ihn eines besseren zu belehren..
was nichts mit arroganz zu tun hat, sondern es ist eher der drang etwas aufzuklären um die befriedigende gewissheit zu haben, dass die person gegenüber nichtmehr bullshit denkt..

@Cosma_Leah

Cosma_Leah schrieb:...Das ist nicht weiter schlimm, ich habe im Prinzip nichts gegen Lehrer, aber ich finde es schon seltsam, dass mich diese beiden Personen, die an sich komplett unterschiedlich sind, nur aufgrund dieser gemeinsamen Berufslaufbahn so viel gemeinsam haben, und zwar eben dieses

TYPISCH OBERLEHRERHAFTE!

Cosma_Leah schrieb:Ich frage mich, was den Lehrern genau beigebracht wird, dass sie so sehr prägt trotz unterschiedlichen Charakteren.

Ich glaube nicht, dass es nur mit der Ausbildung zu tun hat, die Prägung beginnt viel früher.

Ich sehe das eher so: Es gibt Lehrer und Lehrer.

Die einen haben das Lehrerhafte sozusagen geerbt, da sie mindestens einen Elternteil hatten, der Lehrer war. Die anderen erlebten in ihrer Kindheit das Gegenteil von belehrt werden, d. h., es wurde ihnen zu viel offen gelassen, an das sie sich im Leben orientieren konnten.

Beide Erziehungsmuster münden oft darin, dass der Drang gross wird, irgendwann selbst zu lehren oder zu belehren. Sei es nun, weil man unter der ständigen Belehrung gelitten hat und sich im Erwachsenenalter endlich wissend genug fühlt, um sich von der Last des korrigiert-werdens zu befreien. Oder sei es, weil man gegen den eignen Willen dazu gezwungen war, sich Lösungen im Alleingang zu erarbeiten, und nun den Anderen den Weg der Orientierungslosigkeit ersparen will.

Dazu braucht man nicht Lehrer zu sein. Das gibt es bei vielen Menschen. Ziemlich nervig. Ständig müssen sie einen belehren, und Zuhören war bestimmt nicht ihr Hauptfach.

allmotlEY schrieb:Dazu braucht man nicht Lehrer zu sein. Das gibt es bei vielen Menschen. Ziemlich nervig. Ständig müssen sie einen belehren, und Zuhören war bestimmt nicht ihr Hauptfach.

das unterschreibe ich :)

@Cosma_Leah
ich studiere lehramt. also uns wird hier nicht beigebracht oberlehrerhaft zu sein.
und mir fällt das bei meinen kommilitonen nicht auf.
eventuell ist es einfach so, dass lehrer dadurch, dass sie den ganzen tag lehren müssen, das nicht mehr abstellen können.
ich lasse mich da mal überraschen.

ich kann nur von mir sprechen, und ich hasse es, wenn jemand mich auf herablassende art belehrt (was mir im privaten noch nie bei einem lehrer passiert ist)
deswegen mache ich das auch nicht.

Cosma_Leah schrieb: (Burnout, Angst- und Panikstörungen, Anpassungsstörung)

Einige Schülerinnen leiden unter Borderline Störung, was meinste wie hoch deren Aussichten sind, "Lehrer" aus dem Lebenszyklus zu bringen. Durch falsche Anschuldigungen..

Cosma_Leah schrieb:trotzdem haben sie immer noch dieses belehrend Lehrerhafte. Beide haben aus diesem Grund große Mühe, ihre Therapien durchzuziehen, weil sie als Lehrer gewisse Ansprüche gewohnt sind und sich nur schlecht unterordnen und etwas annehmen können, denn sie wissen als Lehrer alles besser, das kommt immer wieder durch.

Meine damalige Klassenlehrern waren bei unsere Worten überlegt.
Deren Interesse um Lösungen oder Antworten zu finden, waren sehr hoch.
Sie durften sogar streng sein! Das finde ich klasse!

Das nennt man Klugscheißen.
Tu ich auch gern und studiere auf Lehramt :troll:

Das hat aber nix miteinander zu tun, im Studium lernt man nicht klugzuscheißen, das ist vielleicht einfach ne Charaktersache und solche, die gern alles besser wissen wollen, studieren vielleicht bevorzugt auf Lehramt? Wer weiß.
Bei Kommilitonen ist mir das null aufgefallen, die sind durchs Studium eher Sozis geworden, die die Welt retten wollen ;-)

@Cosma_Leah

Es ist eine Begleiterscheinung des Berufes. Genauso wie bei Erziehern (frag nicht wie ich mit meinen Eltern umging nach meinem Anerkennungsjahr), bei Professoren oder bei Psychologen.

Das angewöhnte Verhalten, im Umgang mit anderen Personen und Situationen, geschieht meist automatisch und unbewusst. Okay, es gibt natürlich auch Leute die dies bewusst und gesteuert anwenden um alles und jeden zu analysieren (als Beispiel). Aber meist ists ein unbewusster Automatismus.

allmotlEY schrieb:Dazu braucht man nicht Lehrer zu sein. Das gibt es bei vielen Menschen. Ziemlich nervig. Ständig müssen sie einen belehren, und Zuhören war bestimmt nicht ihr Hauptfach.

vlt macht selbst reden oder vor sich hin summen mehr sinn als dem zuzuhören was du von dir gibst, schon mal daran gedacht?

Cosma_Leah schrieb:denn sie wissen als Lehrer alles besser, das kommt immer wieder durch.

so müssen die auch wirken, wenn sie nicht so wirken nehmen die schüler sie nicht für voll.
ein lehrer muss eine starke persönlichkeit sein und in einigen gebieten glänzen damit man ihnen zugesteht mal was nicht zu wissen ohne anschließend den respekt vor ihnen zu verlieren.
diese situation färbt natürlich auch aufs privat leben ab.(vorallem da die meisten lehrer weder besonders starke persönlichkeiten noch besonders gut ausgebildet sind und nur über die art gehen können)

@Cosma_Leah

Ich denke mal, es ist eine angeborene Neigung vorhanden, anderen Menschen etwas beibringen zu wollen. Und bei manchen ist diese Neigung eben stärker ausgeprägt, als bei anderen Menschen, denke ich mal.

Ob das nervt oder nicht, hängt stark davon ab, wie man mit dieser Neigung umgeht.

@Kc
Das denke ich nämlich auch :)

Aber was @25h.nox schrieb, ist auch nicht verkehrt. Bei einigen Leuten wird das wohl mit den Berufsjahren so, selbst wenn sie vorher keine Besserwisser waren.

Wenn ich durchs erste juristische Staatsexamen fallen sollte, dann schwenke ich auch auf Lehrer um ( Latein und Germanistik ). :trollsanta:

Ja, das könnte wirklich auch mit der beruflichen Ausübung des Lehrerberufs zusammenhängen, das tägliche Vermitteln von Lerninhalten, vor der Klasse selbstsicher auftreten müssen, dabei den Respekt der Schüler erhalten.

Ich hatte einmal ein seltsames Erlebnis mit einer Frau, die mich von vornherein sehr entmündigte, was ich empört kritisierte (was soll das?!), sodass sie dann endlich aufhörte, vor allem als ich ihr sagte, dass sie mich nicht wie ein Kleinkind behandeln muss, da ich selbst ehrenamtliche Beiständin sei, sogar anderen helfe und durchaus eigenständig bin, auch amtlich ausreichend bewandert durch die jahrelangen Beistandsaufgaben. - Später erfuhr ich, dass sie Fachbeiständin ist. Das erklärt einiges. Hoho. (Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Fachbeiständen gemacht, die ehrenamtlichen kommen da meistens besser weg, auch aus den Berichten von Verbeiständeten. Aber natürlich ist das subjektiv, es gibt ganz sicher auch gute Fachbeistände, da bin ich mir ziemlich sicher, würde nur gerne welche kennen.)

Ich glaube, wir alle sind irgendwo beruflich total determiniert. Ich merke das auch bei mir, wenn es um mein Metier geht. Ich sollte deshalb mehr Verständnis für den Lehrer haben, auch wenn mich das lehrerhafte Getue ein bisschen nervt. Allerdings hört er damit auf, wenn ich persönlich werde. Dann wechselt er den Modus.

Ist mir bisher nicht aufgefallen, dass Lehrer grundsätzlich so drauf sind.

Hab mal ne Zeit lang einen gedatet, der war ganz normal drauf. Nicht belehrend, besserwisserisch. Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich bei seinem Beruf nicht auf Lehrer getippt.

Eine Freundin von mir ist grade auf dem Weg Lehrerin zu werden. Wenn ich mich mit ihr unterhalte merke ich schon, dass sie gebildeter ist als vor dem Studium. Aber nicht auf eine belehrende Art. Wenns grad zum Thema passt, bringt sie ihr Wissen ganz normal mit ein. Find ich nicht schlecht.

Vielleicht liegt es bei den Leuten, die du triffst am Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind. So klassische Lehrerfamilien sind da vielleicht schon etwas eigen drauf. Das prägt halt.

Ich kenne eher Lehrer, die aus Familien kommen, in denen sonst keiner irgendwas studiert hat.

@Cosma_Leah

Kurz & knapp.

Wenn dich dies' hier:

Cosma_Leah schrieb:Ich habe einen interessanten Mann kennengelernt, er gefällt mir sehr gut, auch sein Charakter, super Typ, dynamisch, gut aussehend, ABER und das knüpft an meine folgende Frage, er ist der typische Lehrer. Das drückt einfach durch, obwohl er weiterstudierte und nicht mehr als Lehrer arbeitet.

stört & davon abhält, jemanden in dein Leben zu lassen, dann ...

lass es bleiben.

Pragmatisch aber wahr - akzeptiere es, oder lass dir einen (möglicherweise) wundervollen Menschen entgehen.

Denn: ändern kannst du das Prinzip nicht. Lehrertypen bleiben Lehrertypen. :D

Ich find´s einfach etwas schräg, dass mich dieser absolut heiße Typ an meinen früheren prüden Pfarrer mit Lehrerausbildung erinnert, nur weil sie beide eine Lehrerausbildung haben. Das verkrafte ich derzeit noch nicht! Wie kann das nur so sehr den Charakter mitprägen! :D

@Cosma_Leah
Sieh es einfach positiv. Er will nicht, dass du dumm stirbst und dir viel Wissen mitgeben :D

Wer weiß, vielleicht war ich als Jugendliche insgeheim in meinen streng dogmatischen Pfarrer verknallt und steh nun deshalb auf diesen Mann! :D :D :D

@Cosma_Leah
Ich denke, du bist in ihn verknallt, weil er noch mehr Charaktereigenschaften hat als die Klugscheißerei :)
Falls nicht, such das Weite!