Wieso wird immer mehr weggesehen?

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Hahaha, genau, alles Quatsch, was die Studien des Paritätischen Gesamtverbandes und der Nationalen Armutskonferenz (NAK) da als Ergebnis präsentieren! In meinem Vorgarten scheint die Sonne und uns geht es laut Königin Merkel allen prima. Weiter so.

Du hast den Kontext nicht verstanden. Schau dich im Spiegel an. Du hast ein Dach, Klamotten und Essen im Überfluss...mehr oder weniger lebst du im Konsumüberfluss
(zwar kenne ich dich nicht, aber die Tatsache dass du einen Internetzugang besitzt spricht ja schonmal dafür, dass du "ausreichend" Geld in der Tasche hast).
Dieser Zustand ist nicht selbstverständlich. Guck 80 Jahre in die Vergangenheit zurück oder guck dir unsere Nachbarländer an, am besten sogar Afrika.
Willst du mir sagen dir geht es nicht gut ?

Ich bin auf keinen Fall ein Sympathisant der Merkel-Politik und ich kann zu 100% bestätigen, dass etwas gewaltig schief läuft und dass wir in Diktaturen leben die geschmückt sind als Demokratie.
Nur wollte ich diese Position nochmal klarstellen --> wir haben alles was wir brauchen und vorallem die Chancen das zu bekommen was wir wollen/brauchen.

Ebenso habe ich gesagt, dass unser System dringend optimierungsbedürftig ist.

Ich hoffe doch, dass du meinen Behauptungen rein intuitiv gut folgen kannst.

Wünsche dir einen schönen Abend,

revolvinboy

ich glaube, dass menschen wegsehen etc davon kommt, wie schnell sich die menschheit entwickelt und die ganze technologie die sie so erfindetn und es geht nur darum alles besser schneller etc zumachen ...

vorallem zerstört der kapitalismus die welt.

@revolvinboy

Wenn ich mich noch kurz mit einklinken darf , ich versteh was du sagst und was du meinst ! Und gebe dir größtenteils auch recht ! Was gewollt und gebraucht wird , hmm das finde ich ist dann auslegungssache , ich hab da schon Dinge erlebt , die wollen mir bis heute nicht wirklich in den Kopf !
(kann auch gerne mal ein Beispiel nennen )
Ganz Grundlegend geht es uns sicherlich besser als den meisten , nur wird "damit" leider sehr viel Unfug betrieben ... Und vielen Menschen die hier leben können sich es auch gar nicht vorstellen wie es anderen Menschen oftmals ergeht (auch unter uns-in einem Land, das genug für alle hätte)

@Schattenkind23
ich vermute, das problem besteht in einer art teilweise unbewusstem arrangement.
selbst ich lebe das. man hats eilig. zur arbeit, zur schule whatever. irgendjemand zetert abseits des weges. war es ein hilferuf?
auch ich ertappe mich dabei, manchmal (mit kopfhörern auf, durch die straßen bouncend) alles andere - alle andere - um mich herum zu vergessen. sie sind mir mal einfach so scheissegal.
ich bin schon der typ, der fremden ein lächeln schenkt. auch die tür aufhält, sogar die kpffer trägt.
aber aufgrund dieses kopfhörer-auf-"unsichtbarkeits"-modus krieg ich auch nicht alles mit. das mach ich ja auch ganz bewusst, weil ich, wenn ich an allem teilhaben würde, was meine mitmenschen so krakelen, vermutlich auch wahnsinnig werden würde. durch die masse durch und so tun, als ob ich nicht da wäre, ist für mich zwischendurch mal ganz normal. ich schau nicht absichtlich weg: ich bin nur abgelenkt. und zwar absichtlich. krieg ich allerdings was in den augenwinkeln spitz oder ereilt mich der schauer der notwendigkeit, wechsele ich den modus.
"einmal bereit - immer bereit." ;) von den ossis kann man noch was lernen.
heut grad hab ich was erschreckendes mitbekommen. sozusagen alltags-rassismus.
viererabteil inner tram: keiner setzt sich zum schwarzen. ok, er war etwas betrunken und hat wild gestikuliert. aber die blicke der anderen... hat auch nur ein einziger ihn angesprochen und gefragt, was mit ihm los war? nein. alle auf "unsichtbar"-modus. irgendwann wird leider genau das zum gruppenzwang. wie ich manchmal die gesellschaft verachte............

Warum?

1) Manipulation durch Massenmedien (tägliche Gewalt und Chaos hält einen in unruhe)I
2) Hollywood (Erfolg, Reichtum, Schönheit ist das Ziel; Anderes ist "lebensunwert" bzw. nicht anstrebbar)
3) Aus 1) + 2) erfolgen falsche Weltbilder und Abstumpfung
4) Politik, Justiz, Staat (setzt sich über Gerechtigkeit hinweg und bestraft alles "Systemunkonforme")
5) Alle genannten Bereiche ziehen Dein "Lebenskorsett" enger, du bekommst weniger Luft, alles zieht an Deiner Energie, weil Du Dein Leben in Griff bekommen musst, das von Geld, Staat, Medien, Ideologien gelenkt wird

Die Leute haben dann zu wenig Energie, wurden im Zusammenhalt auseinander gebracht, ideologisiert, konditioniert, manipuliert. Das Erkennen sie in der Regel nicht, weil Ihnen der übergeordnete zusammenhang fehlt. Sie finden sich in einer wirren, gegensätzlichen, rauhen Welt wieder, welche gegen Ihre Natur ist. Dort "steuern" sie dann planlos umher und sind anfällig für die immer wieder neuen "Denkrichtungen" aus oben genannten Kreisen.

Dies führt zum bewusst herbeigeführten Zerfall der Gesellschaften und zeigt sich in der Erscheinung, die hier der Treatersteller als Frage formuliert.

Der Lösungsansatz?

Finde Deine Mitte, befreie Dich von allen Abhängigkeiten und Ideologien, schau genau hin was wirklich passiert bzw. wo die Lüge steckt und trage Positives in die Welt. Das alles ist nicht einfach (ist ja das Ansinnen der Mächtigen), aber nach und nach hilft es Dir wieder stabiler zu werden. Und das trägst Du wieder in die Welt hinein.

Wenn Du jetzt die Frage nach dem Nutzen für Dich darin suchst, bist Du immernoch ein Bestandtteil der Wegschaugesellschaft.

Nen schönen guten Morgen wünsch ich euch !

@matraze106

Also du meintest dass du dich selbst auch gelegentlich dabei erwischt , und dir in diesem Moment andere auch egal sind, sagst aber dann dass du, wenn "nötig" wieder in deinen "bereit Modus! wechselst ...
Also heißt das ja , es ist dir nicht egal , du schaltest hin und wieder auch mal gerne ab ! Ist in meinen Augen auch wirklich notwendig und oftmals sehr Sinnvoll , und hat ja auch jeder ein Recht darauf!

Ich denke es gibt verschiedene Arten des Wegsehens genauso wie beim Hinsehen bzw der Hilfe...
Ich bin auch ein sehr hilfsbereiter Mensch helfe gerne , und ab und an sogar helfe ich irgendwelchen Menschen die ich z.B. auf der Straßr treffe ... den Unterschied zu erkennen fällt glaube ich den ein oder anderen nicht mehr...
Was mich irgendwie langsam auch nicht mehr wundert , wenn man mal als beispiel mal in die ein oer andere Schule reinschaut ... Und die Verantwortung wird entweder erst gar nicht wargenommen oder wird hin und her geschoben ...

@Munich_Leipzig

Ich glaube das du mit deinen Aussagen Gewissermaßen schon auch Recht hast
- Klar die Medien manipulieren , stumpfen auch irgendwo ab usw , Die Reichen und Schönen ja da sagst du etwas die schöne heile Welt!!
Bis zu einem bestimmten Punkt wird jeder einzelne irgendwie manipuliert , doch zwingt uns doch niemand uns das bis zur gnadenlosen Abstumpfung rein zu ziehen...
Mit Systhem , Staat usw , ja da läuft wirklich vieles falsch , und dass sich oftmals Wut aufstaut , unzufriedenheit usw , klar denke das kennt jeder , doch solange es solche Dinge geduldet werden, wird kaum was geändert werden ...
Oftmals können noch so kleine Dinge rießiege Auswirkungen mit ich brineg egal ob positiv oder negativ...

Die Leute lassen all das angestaute sozusgen untereinander aus !
Viele machen es wie du sagst wirklich unbewusst, andere wiederrum haben angst "Gründe" gibt es wohl wie Sand am Meer...
Viele wissen aber auch das was sie haben nicht zu schätzen!
Allein wenn ich oft sehe was an Lebensmittel einfach weggeschissen wird , ganz ehrlich sowas will mir nicht in Kopf rein ...
Ich spende auch alles was ich an alten Spiele hatte, oder immer wieder bekomme für Hilfebedürftige Kinder usw
Soetwas find ich super und sollte wirklich mehr unterstützt werden ...

@Schattenkind23
ich kann mir vorstellen, dass es bei vielen so ist, dass sie in ihrem modus "einrosten".
kann auch sein, dass sie den wechsel in den "hilfsbereitschaft-modus" nie gelernt haben.
was man nicht wagt, wird immer schwerer. viele haben wohl angst vor den augen der öffentlichkeit und orientieren sich zu sehr an den meinungen anderer. in diesem punkt bin ich mit einer spur respektlosigkeit gesegnet, über die ich manchmal ganz froh bin.

Ja spielt wohl alles ein wenig zusammen ... Wo du @matraze106 gerade das mit der Öffentlichkeit erwähnst , glaube ich gibt es wirklich viele die so denken ...
- Ich wusste das es sicherlich viele gibt die dieses Thema nicht entweder nicht all zu ernst nehmen , es nicht verstehen auch welche denen es einfach egal ist usw , was mir sogar hier mehr oder minder bestätigt wurde , das komische daran per PN , man könne ohne hin nichts ändern....
Die Einstellung haben bestimmt sehr viele , sogar hier ...
- wenn tatsächlich Sinnlos war, naja dann gut ok wars das, ich habs versucht ....
- war aber vil unter allen nur 1 dabei der anfängt sich über alles richtig Gedanken zu machen , hat es sich doch gelohnt , so sehe ich das auf jeden Fall

@matraze106

matraze106 schrieb: in diesem punkt bin ich mit einer spur respektlosigkeit gesegnet, über die ich manchmal ganz froh bin.

Richtig , ab und zu "muss" man leider auch mal so sein !

@Schattenkind23
das mit dem wegsehen ist ein beliebtes streit- und empörungsthema. ich stelle immer wieder fest, wie sehr die menschen doch dazu geneigt sind, schlecht über die anderen zu denken.
oft gibt es für bestimmte, teilweise respektlos erscheinende dinge eine ganz harmlose, sogar mitleidige erklärung, als den naheliegenden boswillen. dass auch andere leute manchmal vergesslich sind und das eher, als zu streichen aufgelegt, das muss der eine oder andere noch rekapitulieren lernen. man distanziert sich immer gern von den anderen, doch im grunde unseres herzens sind wir uns alle eigentlich ziemlich ähnlich. natürlich wollen wir das in einem bestimmten alter alles andere als hören. doch selbstfindung geschieht oft maßgeblich durch die anderen und wie man sie als teil seiner individualität begreift. ich würd jetzt nicht drauf schwören, aber ich denke, wenn es hart auf hart kommt, sind auch die meisten fremden sich garnicht mehr so fremd. viele suchen ja auch geradezu nach einer gelegenheit, die anonymität der großstadt zu durchbrechen.
diese gibt es im übrigen auch auf dörfern, wobei sich natürlich auch hier ein gegenteiliges pendant findet, denn auch auf dem land kann man sich fremd sein oder fremd werden. das liegt dann vermutlich maßgeblich an einem phänomen, welches meiner meinung nach noch etwas zu unbekannt ist:
Wikipedia: Schatten (Psychologie)
Wikipedia: Schatten (Archetyp)

Schattenkind23 schrieb:Der einzelne wird mehr und mehr im stich gelassen ...

Machen sich die Menschen mit absicht gegenseitig kaputt? Egal wohin man sieht:

Ob "Privat" auf der Straße , oder Behörden usw ... Wer hilft, wenns darauf ankommt?

Wie seht ihr das?

Man sollte sich nicht auf die anderen verlassen, sondern primär auf sich selbst, dann hat man auch die Kraft mit den bösen Mitmenschen klar zu kommen.
Das war übrigens mit Ausnahmen schon immer so in der Menschheitsgeschichte.

@Schattenkind23

Schade, dass dieser Thread und das Thema so wenig Beachtung findet, war aber zu erwarten.

Schattenkind23 schrieb:Wer setzt sich ein, für das was täglich vor unseren Augen passiert

Mit wenigen Ausnahmen niemand. Die Menschen haben gelernt, wegzusehen.
Jeder sagt sich, ich habe selber genug Sorgen und Probleme.
Oder aber, ich will mich nirgends einmischen.

Viele machen die Augen zu, um nichts sehen zu müssen und hinterher behaupten, nichts gesehen und bemerkt zu haben.

Egoismus hat sich breitgemacht in unserer Gesellschaft, leider.

Nach all meinen persönlichen Erlebnissen wäre das naheliegendste, zu behaupten, es gibt keine guten Menschen mehr. Trotzdem glaube ich fest daran, dass es sie doch noch gibt.
Vielleicht ist die Hoffnung, einen einzigen guten Menschen kennenzulernen, auch vergebens, wer weiß.

Unabhängig von dem Geschriebenen, mal meine Sicht:

Als Kinder, werden wir erzogen, nie auf Fremde zuzugehen, weil das unhöflich ist. Bei jedem von uns prägt sich das ein, und bei manchen halt mehr und bei manchen weniger.
Dieses "wegsehen" ist eben nicht Egoismus oder sonstiges, wir wurden einfach nur so erzogen.

Bisher ist meine Kniescheibe sechs Mal herausgesprungen und es gab nicht ein einziges Mal, in dem nicht irgendjemand sofort geholfen hätte. Selbst als ich vor etwas über einem Monat in einer dunklen Straße hier in Berlin Hellersdorf umgefallen bin, kam noch recht schnell jemand und hat den Krankenwagen gerufen und mir auch zum Wärmen die Jacke angeboten.

Es wird nicht immer mehr weggesehen, eher das Gegenteil ist der Fall. Früher waren den Menschen Tiere scheißegal, Naturvölker? Deren Land gehört einem selbst. Konflikte mit Waffengewalt waren normal, Wissenschaftler machten sich wenig Gedanken um Ethik, in der Erziehung waren körperliche Strafen sowohl zu Hause als auch in der Schule normal, unabhängig davon ob mancher das damals schon schlecht fand. Heutzutage hat man verschiedenste Vereine die sich für den Umweltschutz engagieren, die Bereitschaft sich an die Polizei zu wenden ist deutlich gestiegen und auch in der Schule lehrt man den Jüngsten eher einander zu helfen als den eigenen Stand zu beachten und nach unten zu treten und nach oben zu greifen. Natürlich schauen immer noch Leute weg, gibt es Probleme und Arschlöcher aber Gottchen, von "immer mehr" kann keine Rede sein.

@Munich_Leipzig
Wenn ich "Der Kaufhauscop" sehe, seh ich einen tollpatschigen Fettklops mit Problemen, die er auch nicht wirklich überwindet und das Mädel auf den er steht hat Glubschaugen. Hollywood ist auch ziemlich liberal und sieht auch nur so bombastisch aus, wenn es auf den roten Teppich geht, was auch nichts anderes ist, wie wenn man in der Familie auf eine Festivität geht und sich dort mal etwas schicker anzieht. Hollywood ist bei weitem nicht so negativ wie man es immer darstellt.

Hallo,

diese Welt wird immer oberflächlicher und fordernder. Das immer mehr sich nicht für andere interessieren, liegt daran, dass ihr eigenes Leben selbst viel zu voll ist, dass ihnen einfach die Kraft fehlt für andere oder anderes. Was bleibt denn wirklich an Freizeit bei einem Vollzeitjob, wo man noch einen langen Fahrweg hat? Manche kümmern sich noch nicht mal um die eigene Familie. Aber sollte nicht jeder Mensch erstmal anfangen so zu denken: "Helfe dir soweit es geht selber, dann hilft dir der liebe Gott". Ist meine Einstellung.

Ich kann es aber nachvollziehen, wie oft man sich ärgern kann. War vorhin noch paar Sachen einkaufen und Gesicht mal in die Sonne gehalten. Was man nur alleine im Supermarkt erleben kann, ist der Wahnsinn. Da bekommt man das Gefühl, der Laden hier hat die nächsten Monate zu. Menschen im Kaufrausch und rücksichtlosen Gedrängel. Aber wenn man anfängt das ganze mit Humor zu betrachten, dann schont man seine Nerven.

Gremline schrieb:diese Welt wird immer oberflächlicher und fordernder

Ja, irgendwie schon. Wobei es seltsam ist, denn schließlich sind es doch wir Menschen, die bestimmen, wie diese Welt aussieht.

Woher kommt das, dass sich offenbar so viele unwohl fühlen - nicht dazugehörig, fremd?
Denn dein Supermarktbeispiel können bestimmt viele bestätigen - die Frage ist ja, ob man nicht selbst so einen Eindruck macht, im Supermarkt ;)

Ich weiß nicht. Ich denke halt, es ist unbequem, Probleme zu haben.
Dann funktioniert man nicht mehr richtig - und das stört eben ;)
Also, ist das nicht wünschenswert.
Liegt vielleicht auch an der Erziehung - schon als Kind wird vielen ja schon vermittelt, sich nicht einzumischen, sich um sich selbst zu kümmern ...
schade eigentlich.

@SethSteiner

Hollywood ist eben NICHT liberal. Es hat schon seinen Grund, wieso der dicke typ nur tollpatschige rollen bekommt und diese auch nur verkörpern darf. Das ist eben das klischee. Er wird niemals eine wirklich heldenhafte rolle spielen können oder ähnliches, sondern immer in diesem korsett bleiben. Dick=höchstens komödie. Nicht mehr.