Reale Welt VS. World Wide Web - Wo fühlt man sich besser?

Hallo Liebe Leute

Ich habe hier so einige Fragen offen und ich würde gerne mal so eure Meinung lesen.

Wo fühlt Ihr euch besser bzw. wo fühlt man sich besser, in der realen Welt oder in der digitalen Welt? Auf alles bezogen, sei es Online Shopping, Online Flirten, - Dating, Diskussionen etc...

Wir erledigen sehr viel im Netz, das shoppen, Bewertungen/Beschwerden abgeben und viel viel mehr.

Wie auch bekannt, man geht zum Friseur, der oder die Friseurin macht den Haarschnitt und fragt "Passt es" Kunde sagt: "ja super".
Kaum zu Hause angekommen, setzt man sich am Computer und schon geht es los, auf google, per Mail oder auf der Homepage ein Beschwerderoman mit Texten wie: "Es passt nix, kein schöner Schnitt, die Mitarbeiterin war sowas von unfreundlich, Keine Weiterempfehlung, usw..."

Manche/Viele haben mehr Mut im Netz als in der realen Welt. Ich frage mich oft, warum dass so ist? Verbal wäre es doch viel einfacher gewesen. Das Schreiben nimmt enorm viel Zeit, besonders ein Beschwerderoman. Ich fühle mich wohler, wenn ich direkt sage so wie es ist. Es kommt halt nur darauf an wie ich es sage. Ist das in der realen Welt wirklich so schwer?

Hier mal so meine allgemeine Ansicht: Ich denke, einige fühlen sich im WWW viel besser weil Sie mit einem Klick so viel bekommen und das auf die Schnelle, egal was es auch ist, sei es

1.Shoppen
z.B.:Essen bestellen - ich muss mich nicht raus bewegen das Essen wird zu Hause geliefert - zu Hause kann ich essen wie ich will ohne beobachtet zu werden)
Ich zum Beispiel shoppe auch gern Online aber auch nur weil ich es billiger bekomme als im Handel. Zuerst draussen shoppen dann gucke ich im Netz ob ich es billiger kriege. Dadurch fühle ich mich um einige Euros auch reicher :-)
Mir ist aufgefallen, manche fühlen sich durchs Online Shopping glücklicher, egal was und wie viel Sie auch kaufen, sie freuen sich. Manchmal denke ich mir, geht es überhaupt um die Ware die man bestellt hat oder eher nur um das Wohlsein etwas online kaufen zu können (Online Kaufsucht).

2. Online Menschen finden die meiner Meinung sind bzw. die mich verstehen oder Menschen die nach Aufmerksamkeit suchen (Like It), ein schönes Gefühl so viel Aufmerksamkeit zu bekommen die ich in der realen Welt nicht bekomme oder schwer finde.

3. Online Partnersuche/Sex/Liebe/Flirt ... : Hier dürfen einige so sein,wie Sie nicht sind. Man darf Fotos reinstellen,die gar keine Ähnlichkeit mit der Person hat. Man kann Lügen bis sich die Balken biegen und auch Herzen brechen und Menschen verletzen. Man hat Chancen beim anderen Geschlecht,die man in der Realität vielleicht niemals hätte. Man strotzt vor Selbstbewusstsein. Online hat man mehr Mut, man traut sich vieles zu schreiben, das. was man sich in der Realität niemals zu sagen trauen würde. Aber sobald man den PC oder das Handy auf OFFLINE legt, ist man wieder in der Realität und die ist genau das Gegenteil ,als das was einige im WWW von sich geben. Das "Ich liebe dich" hört man vielleicht viel zu wenig aber man schreibt es vielleicht viel zu oft.
Wenn jemand das "ich liebe dich" sagt, fühlt die Person die es hört nicht so wie im Netz?

Die 3 Punkte reichen erst mal aber es ist viel mehr als nur das.
Die 3 Punkte bekomme ich auch in der realen Welt wenn man mehr Mut hätte so wie früher ohne das WWW und man würde sich viel besser fühlen und viel mehr über sich selbst erfahren, was man alles drauf hat wie zum Beispiel: Blickkontakt halten, mehr reden, flirten und das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch uvm...

Im Grunde, im Internet bekomme ich die Gefühle die mir in der Aussenwelt fehlen bzw. die Leere in "mir" wird gefüllt. Man träumt gerne, man hat so sein eigenes Kopfkino während ich was zum Lesen bekomme.

WWW = Dreamland
Reale Welt = Nightmare

Das reale Leben bildet den Schwerpunkt, das virtuelle ist nur eine Ergänzung.

Das reale Leben = Das was gerade hier mit mir geschieht, das was ich gerade fühle!
Die virtuelle Welt ist eine Ergänzung von was?

Ja okey eine Ergänzung von, es erleichtet mir sehr viel wie zum Beispiel einige Behördenwege und gewinne dadurch 3 Stunden Zeit die ich vielleicht mit Sport oder sonstigen nutze. Ich fühle mich agiler, nicht gestresst. Es erleichtert mein reales Leben - Privatleben.

Zum anderem Punkt: Im WWW fühle "ich" mich wie Superman/Besserwisser/ - Ich werde gesehen und in der realen Welt bin "ich" unsichtbar!

Wenig Mut in der realen Welt dafür aber in der digitalen Welt. Ich frage mich oft, warum das so ist.

Ich unterscheide beide Leben nicht wirklich voneinander. Das Internet ist ein Werkzeug, welches im "realen" Leben von uns allen mittlerweile fester Bestandteil ist. Zwei Welten? Nein. Ich sehe da einen klaren Übergang zwischen beiden Seiten.
Nicht jeder baut sich im Internet ein zweites Leben auf, nicht jeder flüchtet hier hin. Außnahmen gibt es, klar, aber die bestätigen bekanntlich die Regel.

"Damals" (vor knapp zehn Jahren) war der Unterschied zwischen Internet und realem Leben für mich maßgeblich. Ich war ein kleiner, verschüchterter und ängstlicher Junge, der sich online eine Art Parallelwelt aufgebaut hat, um der beschissenen Realität zu entkommen.

Gott sei Dank ist das lange her und mittlerweile ist das Internet für mich eine Erweiterung des realen Lebens, wobei ich beispielsweise Social Media kaum bis gar nicht nutze und vieles eher als reines Werkzeug sehe. Ich muss mich auch nicht mehr verstellen und bin weitestgehend zufrieden mit mir selbst.

Natürlich fühlt man sich in erster Linie in WWW besser und die Frage ist auch einfach zu beantworten, warum das so ist.

Du bist meistens in einer sicheren Zone - Deinem Zuhause, von aus du alles Mögliche anstellen kannst, ohne dich bedrängt zu fühlen.


Dennoch betrachte ich das Internet als eine Art Ergänzung. Man kann dort viel finden, doch in der echten Welt kann man noch mehr finden – Nämlich wahre Freunde und wunderschöne Erlebnisse, die in meinen Augen viel wertvoller sind, als dauerhaftes Gesurfe in einer virtuellen Welt.

Hmm, vermischen wir nicht beide Welten miteinander? Alleine soziale Netzwerke... ich z.B. habe dort nur Menschen in meiner Freundesliste, die ich "real" auch kenne. Mir bringen rein virtuelle Bekanntschaften nichts.
Die Welt im Internet ist manchmal sehr seltsam- und für viele eine Möglichkeit, ihr wahres ich auszuleben. Leider.

Die reale Welt ist die einzig existierende für mich. Internet ist ein netter Spaß, wie zb um sich hier im Forum mit ein paar netten Menschen auszutauschen. Ansonsten komm ich auch ohne Internet klar. Ich weiss, wie es ohne war und für mich hat sich eigentlich nix großartig geändert.

Ich tendiere dazu, viel Zeit im Internet zu bringen, allein schon, wenn ich beim Lernen am PC sitz und nebenbei irgendwas mache. Das Internet kann und sollte die Realität aber nie ersetzen! Onlinekontakte können mir nicht ansatzweise das bieten, was mir Menschen im realen Leben bieten können.
Bei manchen Kontakten wünsch ich mir, dass man nicht so weit auseinander wohnen würde und sich auch mal treffen könnte (hi, @Lessy :loem: ). Wir zocken z.B. grad zusammen und skypen dabei, das kommt dem Realkontakt sehr nahe. Das ersetzt aber nicht die Treffen in real mit beispielsweise meiner Theatergruppe, wo es immer hoch her geht. :D

Das Internet lässt einen ja auch fühlen, kommt ja auch immer darauf an, mit wem man was so schreibt. Das kann man nicht trennen.

@Avic.A3

Ich sehe die Kommunikation via Internet nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung an.

Ich betrachte das Internet einerseits als Info-Quelle: Eine Fülle von Informationen sofort verfügbar, etwas das Generationen vor uns eben nicht hatten. Ja, ich kenn' das noch: In Bibliotheken Bücher oder Zeitungs-Jahrgänge wälzen um für einen Artikel oder politische Arbeit zu recherchieren!

In der Verlagsbranche habe ich global vernetzt gearbeitet. Texterfassung in China, Online-Service in Indien, Druck in Polen oder der Ukraine, Datenbanksysteme in den USA, Kunden in aller Welt. Was hätte ich da ohne das böse World Wide Web gemacht? Hinfliegen? Bei Gretas Zöpfen - das wäre eine verdammt miese Öko-Bilanz geworden! Ganz abgesehen vom Stress. "Was haben wir heute? Dienstag?? Dann muss das hier Tokio sein!"

Natürlich ist das Netz nicht nur Werkzeug, sondern auch Informations- und Unterhaltungsquelle. Ich will mal eben schnell gucken, ob sich die Reparatur meines Druckers ggf. selbst machen lässt? Welche Yoga-Matte ist für meinen Sohn die geeignete? Gibt es jenes Buch inzwischen in einer deutschen Übersetzung? Wie wird das Wetter morgen? Was hat dieser Politiker da eben noch mal im Radio gesagt? Mist, ich habe eine Folge von "Das Institut" verpasst, die Mediathek rettet mich. Lebt eigentlich dieser oder jener Künstler noch? Wikipedia hilft. Und dann die Möglichkeit, endlich die MusikerInnen zu hören, deren Konzertbesuche oder auch nur Platten ich mir früher nicht leisten konnte. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Missen möchte ich das alles nicht, auch wenn ich vorher ohne all das ausgekommen bin, weil ich es, Ungnade der frühen Geburt, musste.

Darüber hinaus bietet das Internet mir die Möglichkeit der globalen Kommunikation -nicht nur beruflich, sondern eben auch privat. Egal, ob über Foren, die sich mit Luftfahrt, Militärgeschichte oder Sex & Crime & Blödsinn beschäftigen, oder über Ebay oder Clubs im Netz - ich habe die Möglichkeit, mich mit Menschen aus aller Welt auszutauschen. Ich kann mit einem Angehörigen der iranischen Luftwaffe über die deutsche Nachtjagd im 2.Weltkrieg diskutieren, mit einem Paar aus den USA über Bondage-Sicherheit, mit einem spleenigen Japaner über die Unterschiede verschiedener Airfix-Blisterpacks oder hier mit Kiddies über Poltergeister und Liebesqualen kommunizieren - ich habe regen Kontakt zu Menschen, die mir ohne Netz nie begegnet wären.

Ob ich sie allerdings im "echten Leben" würde treffen wollen? Na, ich weiss ja nicht!

Im Netz habe ich diese perfekte Mischung aus Nähe und Distanz, die im Reallife nicht immer gelingt. Wer jemals von einer Netz-Bekannschaft verfolgt wurde, wird allerdings wissen, dass die Grenzen auch hier fliessend und die Risiken hoch sein können.

Wie schon ober geschrieben: Ich habe über das Netz jede Menge interessante Menschen kennen gelernt: Australische Jaguar-Schrauber, pakistanische und iranische Luftwaffen-Offiziere, belgische Schafzüchter, deutsche Masochistinnen, polnische Luftfahrthistoriker, amerikanische Modellbausatz-Sammler und eine Menge mehr. In unserem Dorfkrug wären mir die mit Sicherheit nie begegnet. Danke, liebes Internet!

Im Reallife treffen kann ich mich mit ihnen ja bei Sympathie immer noch. Das eine muss das andere nicht ausschliessen - inklusive aller Risiken und nebenwirkungen, die die Nähe zu Menschen so mit sich bringen kann. Es können so durchaus Freundschaften, Tauschringe oder sogar Sexualbeziehungen entstehen. Was will der Mensch mehr?

aria_hannah schrieb:Die Welt im Internet ist manchmal sehr seltsam- und für viele eine Möglichkeit, ihr wahres ich auszuleben. Leider.

Ich denke eher, Sie verlieren Ihr "Wahres Ich" ... Sie geben sich für etwas, was Sie nicht sind.
Ich nehme ein Beispiel bei einigen Frauen in den Sozialen Netzwerken. Veröffentlichen halbnackte Fotos um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Man lächelt auf den Fotos aber in der realen Welt ein müdes und verzweifelndes Gesicht.
Unter den halbnackten Fotos die Kommentare der Männer, WAUW bist du scharf, geiler Hinter.
Sag das mal einer Frau in der realen Welt, die sagt dir vielleicht ob du bescheuert bist hahahah

Oder Leute die ständig posten, wo Sie gerade sind, was Sie gerade machen und wie Sie sich dabei fühlen.
Menschen die über Ihr Privat Leben so viel preisgeben wie zum Beispiel: Ich bin schwanger und veröffentlichen das Röntgenbild.

In der virtuellen Welt sind auch viele selbstsüchtig geworden, sie imagen nur sich selbst. Es geht nicht um Ihre imaginäre Freunde in der virtuellen Welt sondern nur um die Quantität. Wer hat mehr Freunde in der Freundesliste, wer hat mehr Likes und Kommentare.
Ich denke, viele fühlen sich in der realen Welt allein und einsam auch wenn Sie einen Partner haben, Ehefrau und Kinder und schöne Wohnung.
Viele Ehen gingen dadurch in Brüche, da eines der Paare zu viel Zeit im WWW verbringt und das reale Leben im Stich lässt.

Viele heucheln auch vieles vor. Wie sehr Sie jemand lieben, schaut mal was mir mein Schatz zum Valentinstag gekauft hat.
Zum Muttertag posten manche, wie sehr wir unsere Mütter lieben...

Oder Leute die ein Konzert besuchen und das Handy in die Höhe halten und alles live über das Internet übertragen. Man schaut die meiste Zeit nur auf das Handy. Also da bist du nicht richtig in der realen Welt. Du bist nicht mittendrinn und das Gefühl ist nicht dasselbe.



@Doors

Muss man alles auf die Schnelle bekommen? Es gibt bestimmte Dinge oder Sachen, die kann ich es sehr wohl verstehen.
Es erleichtert mir so einige Wege und spart mir so einiges an Geld. Behördenwege sind für mich nur reine Zeitverschwendung doch das shoppen gehen nicht. Ich bin gerne unterwegs und schaue mich um und spreche den Verkäufer an, ob ich es preisgünstiger bekomme, ich bekomme Produktinformationen und sehe das Produkt vor mir und halte es in der Hand.
Im Internet mache ich den Preisvergleich.

Informationen bekomme ich auch in der realen Welt. Es muss nicht heute oder morgen sein, ich kann auch warten, von mir aus einige Jahre. Ich will reisen.
Wikipedia in der virtuellen Welt. Bibliothek die Reale Welt oder man besucht ein Museeum wenn ich über Weltkriegzeiten erfahren möchte oder sonstiges. Und da treffe ich auf Menschen die genauso interessiert sind, da bin ich mittendrin anstatt nur dabei.


Ich bin eher der Typ der nicht alles auf einem Klick erfahren möchte, ich will mich bewegen und mit Menschen darüber reden, wenn schon, denn schon. Wenn ich die Wohnung verlasse, gehe ich nicht mit dem Hintergedanken raus "Ich suche nach einer Frau", Nein, ich bewege mich einfach und schaue was auf mich zukommt. Was sehe ich heute NEUES oder was erfahre ich heute.

Wenn ich zurückdenke, da gab es mal eine Zeit, ich war in Kroatien und ich habe eine Mädchen aus Deutschland kennengelernt.
Wir haben unsere Wohnadressen ausgetauscht und habe uns Briefe geschickt. Es war ein tolles Gefühl ein Blatt Papier in der Hand zu halten. Heute? Ich schreibe eine Nachricht innerhalb von paar Minuten habe ich von einem Freund oder einer Freunin ein Feedback.
So schnell muss es gar nicht sein.

Ich fühle mich in der Realen Welt viel wohler. Das Internet ist für mich ein Programm, ein Programm wo ich mir eine Pause gönne, ein bisschen schreiben, Spaß, Musik und nicht mehr. Im WWW liegt die Musik an erster Stelle, ich brauche keine CDs oder Platten mehr. Es erspart mir etwas mehr Platz in der Wohnung :-)

Hier mal ein Youtube Link, ich glaube viele werden es kennen.

Vom Steve Cutts:

Are You Lost In The World Like Me

Ich habe gerade die Erfahrung gemacht, dass jemand sich im Netz Dinge getraut hat, die er real niemals tun würde.
Er wollte mir weh tun, mich demütigen. Und wenn ich ihm im wahren Leben begegne, starrt er mich nur an und bekommt den Mund nicht auf.

Ich muss ja gestehen, dass ich das Internet auch oft und sicherlich in Bereichen nutze, die nicht unbedingt sein müssten. Es ist halt bequem und man kann sich hinter vielem verstecken.
Aber es gibt einige altmodische Dinge, wie frische Luft und Sonnenschein, die das Internet niemals wird übertreffen können, für mich.

@Avic.A3

Es ist ja nun nicht so, dass ich den ganzen Tag am PC verbringe - ich bin froh, dass ich das nicht mehr muss.
Ich bin noch berufstätig, politisch, sozial und kulturell engagiert und komme auch so mit entsprechend vielen "echten" Menschen zusammen. Familie, Haus, Garten, Viehzeug etc. fressen einen weiteren wesentlichen Teil meiner "Freizeit", so dass für Hobbies kaum noch Zeit bleibt.
In der Tat, ich kann auch noch Briefe schreiben und habe meiner heutigen Ehefrau, als wir noch eine Fernbeziehung zwischen BRD und Irland führten, täglich geschrieben und sie mir auch. Aber es ist heute einfacher, für eine politische Aktion per Klick eine Rundmail an einen Verteiler von ein paar hundert Menschen zu senden, als Zettel zu kopieren, einzutüten und Marken anzulecken, um dann den ganzen Sums durch Regen und Wind zum Briefkasten zu karren.
Online-Shopping boykottiere ich. Ich will nicht Amazons Sklavenhalter-Gesellschaft unterstützen und den lokalen Handel ausrotten.

Das nur zur Klarstellung.

@Avic.A3
Handyfilmerei bei Konzerten ist eine Seuche. Vor allem, wenn man die Stimmung auf alten Konzertvideos sieht und das mit heute vergleicht. Niemand sagt was, wenn man paar Bilder macht oder 5 Minuten aufnimmt, aber auch für die Künstler ist es ätzend, wenn alle nur filmen. Bruce Dickinson von Iron Maiden sprach mal einen Dauerfilmer bei einem Konzert an und sagte, dass er doch jetzt einfach mal Spass haben solle, statt stundenlang den Arm in die Luft zu halten und sich anzustrengen, nur damit irgendwer das dann im Internet gucken kann. Er solle einfach mal zwei Stunden Spass haben und einen schönen Abend.

abberline schrieb:Handyfilmerei bei Konzerten ist eine Seuche.

In der Tat. Wie kann man dummer sein als dieses Volk.
Man möchte ein Erlebnis konservieren, das man aber nicht hat, weil man die Zeit damit nur verbringt, es in die Konserve zu packen. :palm:

Avic.A3 schrieb:Auf alles bezogen, sei es Online Shopping, Online Flirten, - Dating, Diskussionen etc...

Onlineshopping ist immer so eine Sache. Es gibt immer wieder Sachen die bekommt man nicht so einfach im Markt auf der Straße. Da erspart einem das Netz einiges an Aufwand. Aber andererseits sollte man es auch nicht übertreiben und sich neue Bücher bei Amazon bestellen wenn der nächste Buchladen keine 1.000 Meter fußläufig entfernt liegt. Prinzipiell sehe ich Onlineshopping daher als eine schöne Ergänzung.
Ich hatte 2013 mal ein Onlinedate. Das war dann auch das einzige Date was ich jemals abbrechen musste. Die Chemie hat einfach überhaupt nicht gepasst. Ich kann mir ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen wie Onlinedating überhaupt effizient funktionieren kann. Wenn ich mit einer Frau "richtig" rede, dann empfängt mein Körper ja recht schnell Signale und ich fange unterbewusst an zu flirten. Dann weiß ich auch dass ich sie mal daten kann. Bei einer Internetbekanntschaft wüsste ich schon gar nicht über was ich schreiben oder reden soll.

Avic.A3 schrieb:Wie auch bekannt, man geht zum Friseur, der oder die Friseurin macht den Haarschnitt und fragt "Passt es" Kunde sagt: "ja super".
Kaum zu Hause angekommen, setzt man sich am Computer und schon geht es los, auf google, per Mail oder auf der Homepage ein Beschwerderoman mit Texten wie: "Es passt nix, kein schöner Schnitt, die Mitarbeiterin war sowas von unfreundlich, Keine Weiterempfehlung, usw..."

Das ist dann eine ziemlich armselige Nummer. Obwohl ich es durchaus verständlich finde, dass man dem Friseur nicht sagen will dass er Mist gebaut hat. Anschließend eine Wutrezension im Internet zu verfassen ist dann aber eher ein Zeichen für einen schwachen Charakter.

Doors schrieb:Ich sehe die Kommunikation via Internet nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung an.

Das kann ich voll unterstreichen. Und ich finde auch, das gilt für die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten des Internets im Allgemeinen und nicht nur für die Kommunikation.

Bettman schrieb:Obwohl ich es durchaus verständlich finde, dass man dem Friseur nicht sagen will dass er Mist gebaut hat.

Im Internet bewerte(te) ich höchstens Ebay-Deals. Wenn mein Friseur murkst, dann sage ich es ihm schon direkt ins Gesicht. Gern, wenn der Laden noch voll ist.

Ich fühle mich online wohler, ich bin Autistin und mein Leben lang von anderen Menschen gemobbt worden, weil ich sozial so unbeholfen bin und keinen Smalltalk beherrsche, online kann ich mich besser mit anderen unterhalten, was mir im realen Leben nicht möglich ist.
Ich lebe sehr isoliert, das Internet ist meine einzige Möglichkeit KOntakt mit anderen Menschen zu haben, deswegen bin ich sehr viel online. Seitdem ich das Internet als Teenager entdeckt habe, als es noch ganz in den Kinderschuhen steckte, hänge ich fast jeden Tag darin herum, weil ich mich dann nicht so alleine fühlen muss.

@Galadriel80

Das ist in der Tat ein weiterer positiver Aspekt: Kontakt mit Menschen halten, obwohl man ihre reale Nähe nicht aushalten könnte. Schützt vor sozialer Vereinsamung. Das gilt übrigens auch für alte Menschen.