Wünscht sich der Mensch Katastrophen?

Mir kommt es mittlerweile so vor als ob der Mensch Sensationsgeil ist, egal wem man Mut zusprechen möchte man erfährt nur Kontra und Gegenargumentationen als ob der Weltuntergang schon sicher fest stehen würde. Solche Aktionen sind gerade von Verschwörungstheoretikern zu erwarten, aber mittlerweile reagiert fast jeder so, man könnte meinen keiner will mehr zu Normalität zurück. Und ganz ehrlich der Mensch wünscht sich ausnahme Zustände bzw. Veränderungen um aus dem alltags Trott heraus zukommen.

Teutonicus schrieb:aber mittlerweile reagiert fast jeder so, man könnte meinen keiner will mehr zu Normalität zurück. Und ganz ehrlich der Mensch wünscht sich ausnahme Zustände bzw. Veränderungen um aus dem alltags Trott heraus zukommen.

Also bis auf ein paar Leute, von denen ich jedoch recht wenig halte, kenne ich niemanden der sich irgendwas derartiges wüscht oder es erwartet. Veränderungen aus dem Alltagstrott hab ich gerne, aber eher im positiven Sinn. Ich hab das Gefühl dass die Leute, die in so einer Krise aufblühen, eher diejenigen sind, die im Alltag nicht in der Lage sind sich irgendwie eine schöne Abwechslung zu verschaffen.

Teutonicus schrieb:Mir kommt es mittlerweile so vor als ob der Mensch Sensationsgeil ist

Nun, das war der Mensch ja schon immer u. ist es immer noch.
Siehe Gladiatorenkämpfe in der Vergangenheit o. als modernes Beispiel die "Gaffer", die bei Autounfällen meinen filmen zu müssen.
Gibt zig weitere Beispiele.

Teutonicus schrieb:egal wem man Mut zusprechen möchte man erfährt nur Kontra und Gegenargumentationen als ob der Weltuntergang schon sicher fest stehen würde.

Beziehst du dich hier auf die Coronasache?

Wer ist schon "der Mensch", wer ist "viele"?

Ja, ich weiß, am Ende nutzt "der Mensch" gerne allgemeine Formulierungen aber ich denke es ist doch sehr unterschiedlich. Einige sind genervt, andere werden von Furcht oder Unsicherheit dominiert, und wiederum andere blühen auf oder 'freuen' sich. Vermutlich wird der eine oder andere hardcore Prepper / Typ in 'Isolation' oder auch der eine oder andere Verschwörungstheoretiker nun im negativen Sinne am Rad drehen oder sich auch einfach nur bestätigt fühlen in seinem "Lifestyle".

Ich persönlich sehe nun beispielsweise bei Corona (weil das nun mal ein Dauerthema geworden ist) durchaus ein herauszerren aus dem Alltagstrott weil einen Faktoren betreffen (können) die vorher nicht so ein Thema waren. Arbeitsabläufe werden umgestellt, Gesellschaft verändert sich. Das ist neu, es mag vielleicht eine unterschwellig interessante Komponente haben, aber am Ende lebt es sich im Alltagstrott ohne erhöhte Risiken und Einschränkungen doch irgendwie besser, nicht?

Es wird auch die eine oder andere Person geben die nun quasi in eine vordere Rolle rückt oder sich nun einbringen kann, wo sie vorher eher nicht ganz so beachtet wurde, von Teilen der Gesellschaft, oder auch normal in sie integriert war. Es muss nicht immer der paranoide Prepper - Betonung auf paranoid, nichts gegen preppen - oder VT'ler sein, das kann auch z.B. wertfreier ein Mensch in einem Beruf sein der vorher 'normal' oder 'nicht so beachtet' war und jetzt zum stillen Helden oder Frontkämpfer wurde.

Teutonicus schrieb:man könnte meinen keiner will mehr zu Normalität zurück. Und ganz ehrlich der Mensch wünscht sich ausnahme Zustände bzw. Veränderungen um aus dem alltags Trott heraus zukommen.

Ich erlebe eher genau Gegenteiliges. In meinem Umfeld wünscht sich jeder eher Normalität zurück und vorallem den Alltag, weil die Situation jetzt total belastend ist. Man ist nur eingeschränkt und muss sich Dingen unterordnen die man selbst nicht in der Hand hat.

Muss also an deinem Umfeld liegen.

Ich denke nicht, dass die meisten Menschen sich Katastrophen wünschen. Ich habe in der aktuellen Situation noch von niemandem gehört, der gesagt hat ja geil, Pandemie, endlich ist mal was los.

Der ein oder andere mag bestimmte Katastrophen mit Spannung und Neugier verfolgen, das liegt wohl in der Natur des Menschen.

Einige Schüler waren anfangs froh über die Coronaferien, aber mittlerweile, vorausgesetzt sie haben Eltern, die das mit dem Social Distancing ernst nehmen, wünschen auch sie sich den Alltag zurück, weil der normale Alltag zwar mitunter langweilig sein kann, dadurch jedoch auch Sicherheit gibt.

Die meisten Menschen sind Sensationsgeil, aber ich bezweifele, das es einen größeren Anteil gibt, der keine Hoffnung mehr hat. Ich hab eher das Gefühl, das es zu viele Menschen gibt, die es auf die leichte Schulter nehmen und somit willentlich in Kauf nehmen, das das Gesundheitssystem überlastet wird.

Teutonicus schrieb:Und ganz ehrlich der Mensch wünscht sich ausnahme Zustände bzw. Veränderungen um aus dem alltags Trott heraus zukommen.

Es ist die Ruhe, die Stille und vor Allem das entschleunigte welches uns umgibt. Und ja, ich liebe es.
Dass es dazu eine Katastrophe bedarf ist eine andere Sache.

Wie eben sagt "In der Ruhe liegt die Kraft"

kintarooe schrieb:Ich hab eher das Gefühl, das es zu viele Menschen gibt, die es auf die leichte Schulter nehmen und somit willentlich in Kauf nehmen, das das Gesundheitssystem überlastet wird.

Auf die leichte Schulter nehmen es meist jüngere Leute. Persönlich sehe ich aber dass zu viel Hype darum gemacht wird. Ich habe keinerlei Angst und kann die meisten wirklich nicht verstehen.
Selber arbeite ich auch im Gesundheitssystem, riskiere aber nicht die Gesundheit anderer. das ist mein Beitrag.

onceuponatime schrieb:Auf die leichte Schulter nehmen es meist jüngere Leute. Persönlich sehe ich aber dass zu viel Hype darum gemacht wird. Ich habe keinerlei Angst und kann die meisten wirklich nicht verstehen.
Selber arbeite ich auch im Gesundheitssystem, riskiere aber nicht die Gesundheit anderer. das ist mein Beitrag

Ich arbeite auch im Gesundheitswesen und glaube, das ich auch sehr gut informiert bin. Zudem bin ich auch ein sehr rational denkender Mensch und sehe das es kein Grund für Panik und Hysterie gibt.

Ich weiß daher, dass ich nicht zu den gefährdeten Personen gehöre. Es trifft hauptsächlich ältere Menschen mit schweren und chronischen Vorerkrankungen. Dennoch müssen wir alle sozialen Kontakt verringern, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Wenn das Gesundheitssystem überlastet ist, werde auch mehr Menschen sterben und das unabhängig davon ob sie mit Corona erkrankt sind oder nicht.