Digital Detox oder was könnten die Alternativen sein?

Ich finde es faszinierend, wie immer wieder neue situationsbedingte Begriffsschöpfungen entstehen.

Digital Detox:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Digital_Detox#:~:text=Digital%20Detox%20(d%C9%AAd%CA%92.,Verzicht%20der%20Nutzung%20digitaler%20Medien.

In meinem Umfeld betreiben immer mehr Menschen temporäres oder auch totales Digital Detox (DD), um aufgrund der Nachrichtenflut psychisch gesund zu bleiben und mittlerweile kann ich auch nachvollziehen, warum.

Lese ich die tagtäglichen Nachrichten, komme ich mir fast vor, als wäre ich im falschen Film.

Geht es nur mir so oder sehen es auch andere so, dass man sich politisch und gesellschaftlich in einer Art Schmierentheater bzw. Schildbürgerstreich befindet?

Nur mal so als als Beispiel:

Wir sind gerade vor der Energienotfallstufe 3, was zu einem Blackout führen könnte, exportieren Strom aus Gas erzeugt ins Ausland, wollen unsere AKW's abschalten, Arbeitsräume im Winter auf 19 Grad runterregulieren.

Da kommt dann doch bestimmt noch der Herr Lauterbach um die Ecke mit Corona Lüftungsvorschriften?

Ist logisches Denken inzwischen auch eingespart worden?

Wo soll das hinführen? Kann DD die Lösung sein ... wie bei den drei Affen?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen

Oder sollten wir Verantwortung übernehmen, für das was wir gewählt haben und wenn "ja" ... wie?

Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen und ich persönlich wäre für friedliche Demonstrationen.

Wie schätzt ihr die Gesamtlage ein?

Ich hab kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine Panikattacken bekommen (steht aber nicht im direkten zusammenhang)
Ich habe in der Zeit überhaupt keine Nachrichten konsumiert und das tat echt gut.
Ich war viel draußen, hab Gartenarbeiten gemacht und viel gelesen.
Habe dann dosiert wieder Nachrichten geschaut.
Jetzt schaue ich 1-2x die Woche aktiv Nachrichten, eilmeldungen usw bekommt man ja auch über social Media mit wenn man den entsprechenden Kanälen folgt.
Ich möchte aber nicht mehr wie früher permanent zB ntv laufen lassen und mich mit krieg, Tod, Zerstörung beschallen lassen, da der Effekt davon ist, zu glauben es gibt nichts mehr gutes.
Für mich ist das so eine gute Lösung

Ich verzichte nicht komplett auf die digitalen Medien. Ich filtere es inzwischen so, welche Informationen für mich momentan von Relevanz sind und welche nicht. Nachrichten schaue ich kaum noch, muss ich auch nicht, denn man wird eh im privaten von anderen Menschen mit Infos gerade so überschüttet. Nicht dass mich das aktuelle Weltgeschehen nicht interessieret, oder wie manche es dann auch gerne ausdrücken, dass man die Augen davor verschließt. Aber ich muss abwiegen, wenn es um meine mentale Gesundheit geht und das handhabe ich schon seit einigen Jahren so.

Dennoch befasse ich mich auch mit kritischen Themengebieten, dies dann aber meist in Form von Dokumentationen und eher weniger in Form von schriftlichen Online-Medien. Dies aber auch nur immer so viel, damit keine Sinnesüberflutung entsteht und man das was man an Infos aufgenommen hat auch verarbeiten kann.

Ich neige leider auch regelmäßig zum "doom scrolling". Je nachdem, wie sehr man von negativen Nachrichten emotional bewegt wird, kann es durchaus sinnvoll sein, sich für eine gewisse Zeit davon zu lösen.

Wie bei allem denke ich allerdings, dass man sich Hilfe suchen sollte, sobald man einen Leidensdruck empfindet und von seinen negativen Emotionen übermannt wird.

Ja manchmal muss man sagen nein ich brauche eine Pause, jetzt ist schluss ich brauche meine Ruhe. Die meisten Nachrichten sind negativer Art das nimmt einen manchmal wirklich mit, gerade wenn Personen zu Schaden kommen oder Tiere.
Wenn jemand eine Ruhepause braucht, quasi eine Zeit ohne Medien warum nicht, wenn der Körper dem Geist meldet, dass er sich anfängt unwohl zu fühlen, die Informationsflut nicht mehr verarbeitet werden kann, wenn man sich überfordert fühlt dann ist es gut einfach Abstand zu nehmen und sich mit dem zu Beschäftigen, was einem geistige Ruhe und Entspannung bringt, wie ein Buch lesen, Schwimmen gehen oder was der Person gut tut, das kann völlig verschieden ein.

Psychisch erkrankte Menschen haben oft diesen gesunden "Filter" nicht mehr, ich habe es heute noch, trotz Medikamente. Mein Arzt sagt mir, dass man dann Ruhe finden muss, ich schlafe dann sehr gern, letzte Nacht habe ich ca 17 Stunden geschlafen und danach ging es mir wieder gut, es muss eben jeder das finden was ihm persönlich hilft und gut tut.


Erfährt man eine Übergereiztheit, eine schlimme innerliche Anspannung, die einen selbst überfordert und selbst nach Tagen der versuchten Entspannung nicht verschwindet, sollte man sich Hilfe suchen.
In der psychoed. Gruppe haben wir gelernt, dass der Verstand wie ein Fass funktioniert, es kommen immer mehr Tropfen hinein und wenn es gestört ist und nicht mehr abläuft, läuft das Fass irgendwann über und das überlaufende Wasser sind Krankheitssymptome, die dann entstehen.

Ich finde niemand brauch sich zu rechtfertigen, wenn er/sie sich eine Auszeit nimmt, jeder ist in allererster Linie für sich selbst verantwortlich und wenn der Körper signalisiert, dass Ruhe erforderlich ist, macht es bitte auch, dann bleibt ihr auch auf lange Zeit belastbar und glücklich.


Mani wastete yo

Es kommt auch auf die Medien und deren Berichterstattung an, die man konsumiert. Würde ich bswp. nur konservative- und neoliberale zu reißerischer Berichterstattung neigende Medien konsumieren und die auch keine Gelegenheit auslassen, um besonders gegen Rot-Grün zu wettern, hätte ich wohl auch schon längst zu Medikamenten gegriffen, um den drohenden Weltuntergang sediert mitzuerleben.


Anbei scheint mir der Thread auch nur Vorwand zu sein, um gegen unsere Regierung, besonders Rot-Grün, zu wettern.

SophiaPetrillo schrieb:Ist logisches Denken inzwischen auch eingespart word

Frage ich mich beim Lindner auch immer wieder mal, da alles, was dem Staat Geld einbringen könnte und auch besonders dreist-gierige Nutznießer der Krise in ihre Schranken weisen würde, blockiert wird und gleichzeitig aber auch Festhalten an der schwarzen Null nicht zusammenpassen.
Und Thema Corona fange ich lieber gar nicht erst an, was mich da an der FDP stört.



Digital Detox ist natürlich eine gute Maßnahme, um für eine gewisse Zeit die Nerven zu schonen. Aber auch über den Nachrichtenverzicht hinaus, ist es gesundheitlich nur förderlich, wenn man mal auf sämtliche elektronischen Geräte verzichten würde. Schaffe ich zwar beim reinen TV nicht, liebe halt Filme und Serien über alles, aber gönne ich mir immer öfters mal Auszeiten vom Tablet und mein Eindruck ist dann auch, dass ich in dieser Zeit besser schlafen kann.
Auf der Arbeit zum Buch zu greifen, kann bspw. eine schöne Alternative zum Tab sein. Leider beugt das Bücherlesen nicht den Geierhals vor. Da spielt es also keine Rolle, ob ich aufs Tab oder auf ein Buch schaue.

Ps.

Mein Vater hält es übrigens seit Ewigkeiten schon so, dass er nur die ZDF-Heute Nachrichten schaut und damit mit allem notwendigen versorgt ist. Smartphone hat er nicht und von Nachrichten im Internet hält er grundsätzlich nichts, da seiner Meinung nach im Internet auch viel Mist drin steht und die Leute nur unnötig verrückt macht. Damit hat er nicht ganz unrecht. Besonders, wenn Menschen es nicht schaffen zwischen seriösen Quellen aber auch zwischen Informationen und Meinungen unterscheiden zu können.

Ich mache es anders: ich ahne mittlerweile schon was mich aufregen wird und das meide ich maximal (wer mich kennt der hört schon: das interessiert mich nicht).
Beispiele: Ukraine Krieg, nette Länder (Katar, Nord Korea, China), AfD, die Linke, (mittlerweile) Corona, Promis, ...sollte ich vorm Fernseher sein, schalte ich um.

..

SophiaPetrillo schrieb:Wie schätzt ihr die Gesamtlage ein?

Es gibt so viele Medien wie nie zuvor. Und alle diese Bewerber versuchen Publikum zu generieren. Oft auch dadurch, sich, im Reißerischen der diversen Meldungen, gegenseitig zu überschreien. Yellow Press ist prinzipiell mittlerweile quasi überall. Das Selektieren wird somit zunehmend wichtiger. Der Vorteil ist, dass auch die Bandbreite an Meinungen und Informationen gestiegen ist. Der Nachteil, ist mE darin zu sehen, dass wirklich jedes Bisschen zu einer Riesenmeldung aufgeblasen wird. Wurde ehemals täglich eine neue Sau durchs Dorf getrieben, so ist es mittlerweile stündlich eine ganze Schweineherde, quer durch den Großstadtdschungel.

Ich begegne dem mit größerer Sorgfalt in der Auswahl und damit, mir noch noch 1x täglich einen groben Überblick zu verschaffen.

LG Mina

Dr.AllmyCoR3 schrieb:hab Gartenarbeiten gemacht und viel gelesen.

Gartenarbeit hilft mir auch und Unkraut zupfen ist bei mir fast wie Meditation.

-Anna- schrieb:Dies aber auch nur immer so viel, damit keine Sinnesüberflutung entsteht und man das was man an Infos aufgenommen hat auch verarbeiten kann.

Es ist eine Gratwanderung, die richtige Dosis für sich selbst zu finden und an manchen Tagen merke ich selbst, dass es wiedermal zuviel war.

DerHilden schrieb:Ich neige leider auch regelmäßig zum "doom scrolling".

Doomscrolling musste ich erstmal googeln, den Begriff kannte ich noch nicht.

rainlove schrieb:letzte Nacht habe ich ca 17 Stunden geschlafen und danach ging es mir wieder gut, es muss eben jeder das finden was ihm persönlich hilft und gut tut.

Beneidenswert, dass Du so lange schlafen kannst. Würde ich 10 Stunden am Stück schlafen, bin ich danach wie gerädert.

rainlove schrieb:In der psychoed. Gruppe haben wir gelernt, dass der Verstand wie ein Fass funktioniert, es kommen immer mehr Tropfen hinein und wenn es gestört ist und nicht mehr abläuft, läuft das Fass irgendwann über und das überlaufende Wasser sind Krankheitssymptome, die dann entstehen.

Das überlaufende Fass ist ein gutes Beispiel dafür, wann eine Grenze erreicht ist. Man sollte die eigenen Warnsignale nicht ignorieren.

rhapsody3004 schrieb:Anbei scheint mir der Thread auch nur Vorwand zu sein, um gegen unsere Regierung, besonders Rot-Grün, zu wettern.

Ja, das fließt mit rein. Ich bin unzufrieden mit unserer Regierung, weil ich mir klarere Strukturen (also einen richtigen Plan, wie man eine Krise bewältigt) und dafür weniger Chaos und Destruktivität wünsche.

Abahatschi schrieb:Ich mache es anders: ich ahne mittlerweile schon was mich aufregen wird und das meide ich maximal

Wow ... sehr gute Voraussicht und Selbstdisziplin. Ich ahne zwar auch im Vorfeld, was mich aufregen könnte, mir fehlt es dann aber an Selbstdisziplin.

MarinaG. schrieb:Wurde ehemals täglich eine neue Sau durchs Dorf getrieben, so ist es mittlerweile stündlich eine ganze Schweineherde, quer durch den Großstadtdschungel.

Die Entwicklung ist rasant, mit reißerischen Themen und wenn man dann mal dahinter schaut, wurde aufgebauscht und extrem dramatisiert, so dass es immer schwieriger wird, objektiv zu selektieren.


Ich habe seit ca. 1,5 Jahren mein Handy dauerhaft stumm geschaltet. Ich entscheide, wann und ob ich auf eine Mail, Whatsapp oder Anruf reagiere.

Ich gucke auch, was tut mir gut und was tut mir nicht gut.
Klar, manches muss man immer mal wieder hören um auf dem Laufenden zu bleiben, aber auch reduziert.

Ich unterscheide schon in, wo kann ich was tun, muss was tun, was ändern, wie wählen etc.

Und wo kann ich sowieso nichts machen.

Ich muss nicht für jedes Land dieser Erde auf dem akutellen politischen Stand sein.

Mich überfordert die Datenflut zunehmend und meine Seelenhygiene besteht tatsächlich darin, gezielt und weniger Infos zu konsumieren.
Man muss ja für Beruf und Alltag auch schon ausgleichen und gewichten, damit man in einem psychisch guten Zustand bleibt.

Andererseits kann ich bei Themen, die mir sehr wichtig sind, auch nicht wegschalten.

@SophiaPetrillo
Jeder Körper ist anders aufgebaut, der eine schläft mehr der andere weniger. Aber ich bin auch chronisch krank, in meiner Schulzeit habe ich durch Stress 2-4 Stunden in der Nacht geschlafen, außer in den Ferien. Ich habe dann in der Jugend schon starke Probleme entwickelt und bin heute noch auf viele Medikamente angewießen, meine Ärztin sagt,ich soll so lange schlafen, wie es mir eben gut tut.
Meine Mutter ist auch chronisch psychisch krank und sie legt sich am Tag auch hin und schläft eingie Stunden, bei ihr ist es aber im Rahmen, da sie nich so viele Medikamente bekommt.

Ich habe vor einigen Tagen psychischen Stress gehabt und "nur" 8 Stunden egschlafen, ich war an dem Tag danach nah dran zum Arzt zu gehen, da es mir nicht gut ging, gelinde gesagt. Als ich mich dann ausschlief ging es mir mit einmal wieder normal.
Ich habe schon ein Neuroleptika (Risperidon von 6mg auf 0) reduziert, stattdessen nehme ich CBD Cannabis zu mir und das stärkt auch nochmal meine Nerven.

Du sagtest, du fühlst dich nach dem Schlafen wie "gerädert", kann es sein, dass du "überschläfst", also zu lange schläfst, dass es vielleicht zu viel ist? Google das mal und versuche vielleicht 2 Stunden früher aufzustehen,wenn du dann Energiegeladen bist liegt es tatsächlich an deinem Schlafverhalten.

Dr.AllmyCoR3 schrieb:Ich hab kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine Panikattacken bekommen

Mein Partner hat, als der Krieg begann, permanent alles darüber gelesen/gesehen. Das hat ihn irgendwann verrückt gemacht und überfordert, so dass er einige Tage gar keine Nachrichten mehr gesehen hat. Er konnte das einfach nicht mehr.
Es gab ja noch andere Dinge, die forderten. Die Arbeit, Hausbau, Corona war da noch sehr präsent, und einiges andere.
Da muss man irgendwo die Reißleine ziehen.

rainlove schrieb:Mein Arzt sagt mir, dass man dann Ruhe finden muss, ich schlafe dann sehr gern, letzte Nacht habe ich ca 17 Stunden geschlafen und danach ging es mir wieder gut, es muss eben jeder das finden was ihm persönlich hilft und gut tut.

Ich komme meist mit 6 bis 6,5 Stunden Schlaf aus. 17 Stunden ginge sicher nur mit Medikamenten.

SophiaPetrillo schrieb:mein Handy dauerhaft stumm geschaltet. Ich entscheide, wann und ob ich auf eine Mail, Whatsapp oder Anruf reagiere.

Ich habe es auch oft auf stumm geschaltet, da mich diese elektronischen Benachrichtigungstöne nerven. Ich möchte mich nicht zum Sklaven meines Handys machen, sondern selbst entscheiden, wann ich was damit mache.

Bundeskanzleri schrieb:Ich unterscheide schon in, wo kann ich was tun, muss was tun, was ändern, wie wählen etc.

Und wo kann ich sowieso nichts machen.

Bundeskanzleri schrieb:Man muss ja für Beruf und Alltag auch schon ausgleichen und gewichten, damit man in einem psychisch guten Zustand bleibt.

Richtig. Ich bekomme auf der Arbeit ohnehin schon viel Negatives mit. Ohne eine gewisse Abstumpfung/"Gewöhnung" geht es gar nicht. Wobei man sich an manches nicht wirklich gewöhnen kann.

nairobi schrieb:Ohne eine gewisse Abstumpfung/"Gewöhnung" geht es gar nicht. Wobei man sich an manches nicht wirklich gewöhnen kann.

Man kann es auch Schutz nennen.
Weil man sich damit ja auch schützt vor den vielen Reizen und vor allem vor dem vielen negativen Informationen.

Schutz ist sehr wichtig, wir filtern ja permanent, was an Reizen durchkommen darf und was wie strukturiert wird. Sonst würde das Gehirn und somit wir, völlig durchdrehen :D

Abstumpfung ist dann eher passend, wenn es ein Thema gibt, um das man sich kümmern sollte oder müsste und dann nicht mehr adäquat reagieren kann.

..

SophiaPetrillo schrieb:Ich habe seit ca. 1,5 Jahren mein Handy dauerhaft stumm geschaltet. Ich entscheide, wann und ob ich auf eine Mail, Whatsapp oder Anruf reagiere.

Ich habe ebenfalls nicht einmal mehr ein Smartphone, arbeite ggf. nur noch mit Tablet, mit dem ich zwar auch telefonieren könnte, es aber noch nie getan habe. Ich bin da recht rigide, mich nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen. Psychohygiene ist mir ein hohes Gut:

https://karrierebibel.de/psychohygiene/

Sich dem bewusst zu unterwerfen kann mE sehr hilfreich sein.

LG Mina

Bundeskanzleri schrieb:Mich überfordert die Datenflut zunehmend und meine Seelenhygiene besteht tatsächlich darin, gezielt und weniger Infos zu konsumieren.

Einerseits geht es mir auch so, andererseits haben wir derzeit eine Krise, wie sie es so noch nie gegeben hat. Der Drang ... vorbereitet zu sein ... überwiegt dann oft.

rainlove schrieb:Du sagtest, du fühlst dich nach dem Schlafen wie "gerädert", kann es sein, dass du "überschläfst", also zu lange schläfst, dass es vielleicht zu viel ist? Google das mal und versuche vielleicht 2 Stunden früher aufzustehen, wenn du dann Energiegeladen bist liegt es tatsächlich an deinem Schlafverhalten.

Ich kenne das Problem, welches dazu führt, dass ich dann wie gerädert bin. Ich befasse mich seit Jahren mit dem Thema Schlafverhalten und bei mir ist das Problem, dass wenn ich z. B. durch äußere Geräusche aus meiner REM-Schlaf- oder Tiefschlafphase geweckt werde, sich das Gefühl des Ausgeschlafenseins nicht einstellt, unabhängig davon wie viele Stunden ich geschlafen habe.

Am besten funktioniert es, wenn ich mich durch meine Smartwatch in einer Leichtschlafphase wecken lasse.

Ich bin vom Schlafverhalten her eine Eule, um so zeitiger ich aufstehen muss, umso schädlicher ist das für mich. Da das Eule/Lerche-Schlafverhalten angeboren ist, wäre eine Umkonditionierung ein sehr langer Prozess, der z. B. auch einschließt, dass ich nie am WE oder im Urlaub ausschlafen könnte, sondern immer zum gleichen Zeitpunkt aufstehen müsste.

Eule/Lerche

Journalismus bzw. Medien insgesamt sind letztlich seit jeher ein Produkt zum Konsumieren, dass die Medienmärkte sich allerdings derart entkoppeln und mehr und mehr Schlagzeilen für Clicks prodzuzieren, ist ein echtes Problem der Neuzeit.
Man sollte sich heute nicht mehr "nach richten", was man in diversen sog. Medien von sog. Journalist:innen erfährt.
Neuigkeiten werden immer häufiger künstlich generiert, alleine zum Konsumieren und um einen Markt zu bedienen, seit "XYZ plus +" - Artikeln, die sich hinter einer PayWall verstecken, um so mehr. Kommunikation nach dem Muster der damaligen "Yellow Press" ist längst kategorisch in sämtlichen Ressorts gang und gäbe, sie hat zunehmend nur noch Unterhaltungswert, allerdings oft genug nicht einmal mehr diesen.

Die Qualität der Medien nimmt zusehends ab, erkennbar an mangelnder Recherche (wenn denn überhaupt noch recherchiert wird) und auch an immer mehr Rechtschreibfehlern, die Artikel werden schneller gedruckt/veröffentlicht als das Hirn denken und reagieren kann.
Schnelligkeit macht Geld, eine hohe (Nonsens-)Artikeldichte generiert mehr Werbeplacements und damit höhere Einnahmen, dazu kommen wiederholte "Neuigkeiten", die beliebig reproduziert werden.

Sex sells, Angst auch. Egal ob man sog. Mainstreampresse konsumiert oder die sog. alternativen Medien, sie fungieren und agieren nach demselben Muster. Tragisch besonders bei den Verschwörungsanhäger:innen, die vermeinlich mit ihren vermeintlichen Alternativmedien nur noch tiefer in die taschen- und hirnleerende Bubble abdriften.
Heutzutage gilt mehr denn je das alte Credo von Peter Lustig: "Einfach abschalten!", denn das meiste lohnt sich eh nicht zu konsumieren. Wer das nicht kann/schafft/will: Selektieren und Exzerpieren kann auch ein Weg sein.

Warum nicht lieber mit sich selbst, seinen Mitgeschöpfen und der Natur beschäftigen? Da gibt es genug zu tun, und, es ist sinnvoll und kostet nichts, nicht einmal Nerven.
Macht Sport, geht raus, genießt das Leben.
Vermeidet Medien, vermeidet Angstmacher, vermeidet toxische Umgebungen.

Ich bin bekennender News-Junkie.
Radio (Deutschlandfunk oder NDR Info) laufen bei mir meist ganztägig nebenher. Abends gönne ich mir dann die Idiotenlaterne (aka Glotze), wobei ich, wenn mich auf den ÖR-Kanälen nichts interessiert, mal die Texte durchgehe.
Im Internet lese ich die kostenfreien Angebote von Spiegel, Titanic und einigen Tageszeitungen - oft allerdings nur im Überflug. Im Abo halte ich mir ein paar Fachzeitschriften und eine lokale Tageszeitung. Zwei bis drei kostenlose Anzeigenblätter flattern mir ins Haus. Ach ja, und dann gibt's da noch Bücher.

Wenn die Alternative zu Information weggucken/weghören ist, dann kann man das zwar machen, aber das Weltgeschehen läuft eben auch, mit all' seinen negativen (seltener positiven) Auswirkungen auf uns weiter, wenn wir uns Sinnesorgane zuhalten.

Doors schrieb:aber das Weltgeschehen läuft eben auch, mit all' seinen negativen (seltener positiven) Auswirkungen auf uns weiter, wenn wir uns Sinnesorgane zuhalten.

Eben, das kann man ja nixht beeinflussen durch permanentes Konsumieren.
Insofern kann und sollte man auch gucken, wieviel verträgt man selber davon.

@Bundeskanzleri

Da ich selbst lange Jahre journalistisch bzw. verlegerisch tätig war (und z. Tl. noch bin), kann ich eine ganze Menge an Informationen ertragen und verarbeiten. Im Regelfalle belasse ich es dann nicht beim erschrockenen Abschalten, sondern überlege mir, was ich tun kann, um mir geschilderte Missstände zumindest abzumildern. Nichtstun war für mich nie eine Option.

@Doors
Dann hast du ja einen guten Umgang damit gefunden.

Man muss aber meiner Ansicht nach in 90 % der Fälle nichts tun, denn man hat ja nur eine Zeit zur Verfügung.
Also muss man logischerweise eine Wahl treffen.

Damit bin ich bei vielen Dingen raus und das kann belasten wenn man da trotzdem thematisch drin bleibt.