Musik - Was macht sie so besonders?

Musik ist Sprache. In erster linie NONverbale Kommunikation. Die Aborinees kommunizieren mit Musik ihren Weg und ihre Herkunft. Momentan wird Musik vereinnahmt um damit sehr platte und sehr simple Dinge zu bewirken, man könnte sagen, die Musik ist in den Händen von Narren. Ein wesentliches Sprachrohr der Menschheit, eigentlich.

Das was so im TV läuft und von Jurys bewertet wird, ist so muss man sagen alles andere als besonders.

@OpenEyes

OpenEyes schrieb:Und in der Sprache wie auch in der Musik sind ohne Ausbildung nur die einfachsten Aussagen verständlich.

die melodie mancher stücke ist dem zuhörer in vielen fällen wichtiger als das gesungene textliche.
emotionen können allein durch klang angeregt und hervorgerufen werden. und emotionen hat man die muss man nicht lernen.

@DeadPoet
ich muss dir recht geben. die musik die uns täglich in radio und fernsehen präsentiert wird ist nicht weiter als massentauglicher konsumbrei.
natürlich ist auch mal das ein oder andere lied dabei was etwas ansprechender klingt ist aber zumindest in meinem fall nicht die regel.

Durch Musik kann man vieles sagen, was man niemals aussprechen würde.

@Feingeist

Full_of_Rage schrieb:die melodie mancher stücke ist dem zuhörer in vielen fällen wichtiger als das gesungene textliche.
emotionen können allein durch klang angeregt und hervorgerufen werden. und emotionen hat man die muss man nicht lernen.

Natürlich. Aber, um auf das Thema zeitgenössische Musik hinzuweisen:

Durchschnittliche - auch sehr gebildete - Zuhörer sind oft nicht einmal im Stande, die in solchen Stücken enthaltenen komplexen und wunderschönen Melodien zu erkennen. Von Wiedererkennen ganz zu schweigen.

Und dabei ist Melodie nur _ein_ Bestandteil der Musik.

@geistwerk

geistwerk schrieb:Musik ist ein transzendentes Mysterium. Natürlich kann man Harmonie und Schall und das alles mathematisch genau bestimmen, es gibt Gesetzmäßigkeiten etc. Aber gleichzeitig, stell dir die Frage, was kann Schall, Wellenbewegungen in Gasen, in einem Menschen auslösen. Und vor allem; warum kann es das?

Das ist der Hauptgrund, der mich dazu bewegt hat diesen Thread zu eröffnen und mir darüber Gedanken zu machen. Ich glaube nicht, dass wir hier eine wirkliche Antwort auf die Frage bekommmen, warum diese Musik eine solche Anziehung auf uns Menschen bewirkt, aber man nähert sich der Antwort und bekommt zumindest eine Ahnung davon, was alles Musik ausmacht :)

Die Musik ist für mich ein Bestandteil des großen Mysteriums des Lebens und wird uns deswegen wahrscheinlich noch lange Rätsel aufgeben :)


@OpenEyes

OpenEyes schrieb:Der Wortschatz und die Grammatik der Musik ist sehr reichhaltig, vielleicht reichhaltiger als Wortschatz und Grammatik einer gesprochenen Sprache.

Dem kann ich zustimmen. Die Sprache ist doch trotz ihres Umfangs in der Beschreibung bestimmter Gefühle sehr limitiert. Mit der Musik vermag man Gefühle auszudrücken, für die es in der Sprache keine Wörter gibt. Das ist wohl auch ein Grund, weswegen sich der Mensch so sehr danach sehnt, sich musikalisch zu betätigen und so seiner Mitmenschen seine Gefühlswelt mitzuteilen, auf eine Weise, die mit der Sprache niemals möglich wäre.

OpenEyes schrieb:Die ist die einzige Form von Musik, welche von fast allen Hörern verstanden wird. Die Musik, die wirklich einen bedeutenden Teil der musikalischen Möglichkeiten verwendet bleibt ohne die Kenntnis der musikalischen Sprache unverständlich.

Was passiert deiner Meinung nach bei diesem Vorgang des Erlernens der Musik? Muss hier der Zuhörer verstehen lernen, was der Künstler mit diesem Werk aussagen will? Muss der Melodie eine Bedeutng zugeschrieben werden, die der urpsrünglich gedachten Bedeutng des Künstler am nächsten kommt?

musik kann sowohl entspannen (e.g. als medium innerhalb einer meditation) als auch positiv aufpuschen...beide spielarten kann man jedenfalls sehr gut in einer therapie einsetzen

musik hat 2 seiten sozusagen.

hört man sie, hat es meistens den grund, dass man entweder erinnerungen mit bestimmten personen/ situationen durch sie verbindet oder einfach, dass lebenssituationen und gefühle ausspricht und in gewisserweise spiegelt.

macht man sie selbst ist man zudem kreativ und hat die möglichkeit der selbstverwirklichung.

so einfach ist das

Musik sagt bei mir meist das aus, was ich nicht ausdrücken kann. Sei es mit den Texten oder die Darbietung der Instrumente. Es entstehen Gefühle beim Hören der Klänge, die man nirgendswo anders herbekommt.

Viele Lieder haben viele Erinnerungen und Geschichten mit sich. Die Texte sprechen je nach Künstler einem selbst aus dem Herzen und Seele.

Das Beste sind dann Konzerte.
Man steht mit mehreren fremden Menschen auf einem Fleck und jeder von ihnen liebt das selbe. Jeder weiß genau, der neben mir, fühlt und denkt wie ich. Das verbindet einfach.
Wenn die Bands dann noch so sind und sich auf das Publikum einlassen, dann ist das perfekt.
Wenn die Musik auch von dem Künstler kommt, der da auf der Bühne steht.

Ich scheiss auf Mainstream Musik, das ist meiner Meinung nach, nicht ehrlich.

@Y34RZ3RO

Y34RZ3RO schrieb:Was passiert deiner Meinung nach bei diesem Vorgang des Erlernens der Musik? Muss hier der Zuhörer verstehen lernen, was der Künstler mit diesem Werk aussagen will? Muss der Melodie eine Bedeutng zugeschrieben werden, die der urpsrünglich gedachten Bedeutng des Künstler am nächsten kommt?

In erster Linie ist es Übungssache. Der Hörer oder der Musiker muss zunächst lernen, auch Dissonanzen als schön zu empfinden. Dazu gibt es eine Reihe von Werken, die sich schrittweise der Komplexität zeitgenössischer Musik nähern.

Das kann zum Beispiel ein Kammermusikwerk von Schostakowitsch sein, etwa der langsame und ungeheuer packende langsame Satz aus seiner Violasonate, dann eines seiner 15 Streichquartette oder vielleicht die Leningrader Symphonie. Darauf könnten Bartoks Klavierkonzerte folgen, Weberns kleine Stücke für Cello und Klavier, "Le beuf sur le toit" von Milhaud, das schon recht komplizierte Zwölftonwerk "Im andenken an einen Engel" (Violinkonzert) von Alban Berg, Strawinskis "Geschichte vom Soldaten", natürlich immer wieder gemischt mit Werken von Debussy, Ravel, ....

Es ist ein langer Prozess, der dahin führt, dass man es lernt, auch sehr komplizierte Melodien und Klangfolgen zu erkennen und, was besonders wichtig ist, wieder zu erkennen. Im Lauf dieses Prozesses stellt sich automatisch auch die emotionale Reaktion auf verschiedene Klänge ein

hmm das einzige was noch erfunden werden sollte ist musik die intelligent macht
sonst gibt es ja viele andere arten

@f-anonym
Es gibt viel Musik die "intelligent" macht.
Viele Songtexte regen zum Nachdenken an und man sollte sich seine Meinung drauf bilden.
Zeugt eine eigene Meinung nicht von Intelligenz??

Vielleicht geh auch etwas "verkopft" an die Sache ran, aber gerade die mathematischen Aspekte der Musik interessieren mich sehr. Obwohl ich in Mathe eigentlich eher schlecht bin, hab im Supermarkt manchmal schon Probleme 3 Bier zusammenzurechnen ...

Wie auch immer, da ich selbst hobbymäßig Musik mache, interessieren mich natürlich auch Dinge wie Harmonielehre sehr und auch das Schreiben und Lesen von Noten fasziniert mich sehr. Wenn ich ein Musikstück höre, das mir gefällt, ist mein erster Gedanke meist, was mögen da für Akkorde oder Harmonien zum Einsatzkommen, auf was für einer Tonleiter basiert das Gitarrensolo und sowas. Die Musik als solche einfach nur zu "geniessen", kann ich trotzdem nebenbei.

@OpenEyes

OpenEyes schrieb:Der Hörer oder der Musiker muss zunächst lernen, auch Dissonanzen als schön zu empfinden.

Da kommt es sicher oft auf den musikalischen Kontext an, in den diese Dissonanzen eingebettet sind. Z.B. Akkorde mir erhöhter oder verminderter Quinte klingen aus dem Zusammenhang gerissen eigentlich sehr schief, aber u.a. bei den Beatles gibt es viele Beispiele wo solche Akkorde in ihrem klanglichen Kontext dann doch wieder sehr schön klingen.

OpenEyes schrieb:Es ist ein langer Prozess, der dahin führt, dass man es lernt, auch sehr komplizierte Melodien und Klangfolgen zu erkennen und, was besonders wichtig ist, wieder zu erkennen. Im Lauf dieses Prozesses stellt sich automatisch auch die emotionale Reaktion auf verschiedene Klänge ein

Ein dur-Akkord weckt andere Assoziationen oder Emotionen in mir, als ein moll-Akkord ... Und so können die verschiedensten klanglichen Intervalle auch die verschiedensten Empfindungen auslösen. Die bekannte Regel, dur - fröhlich, moll - traurig, muss auch nicht zwangsläufig zutreffen, was die Reaktion beim Zuhörer angeht. Es gibt z.B. viele Musikstücke die in moll stehen, aber trotzdem wird dazu fröhlich getanzt ...

Gefühle..ich finde man kann durch Musik Gefühle übertragen..auch durch Texte..es gibt Lieder, die versetzen mich in unglaubliche Zustände wenn ich sie höre, wo man denkt mein gott ja genau so gehts mir jetzt und das hab ich erlebt..es gibt auch Lieder die können mich, wenn ich bester Lauen bin in ne fast tiefe Depression bringen und mich an etwas erinnern was ich mal erlebt habe. Ich sagte schon als Kind "das ist ein Lied das geht mir direkt ins Herz"

@darkylein
Kann dir da voll und ganz zustimmen.
Musik öffnet einem Türen, die sonst nur verschlossen sind. Musik verbindet.

ich muss dir recht geben. die musik die uns täglich in radio und fernsehen präsentiert wird ist nicht weiter als massentauglicher konsumbrei.
natürlich ist auch mal das ein oder andere lied dabei was etwas ansprechender klingt ist aber zumindest in meinem fall nicht die regel.



Es ist Brei weil es für einen Querschnitt an Menschen produziert wird. Es ist ein für geschulte Ohren unappetitlicher Brei an Klängen. Verdamme sie schweig sie tot, rede sie tot, sie bleiben bestehen, das einzige Mittel ist, mach was besseres was die Konsum-Hör und Sehgewonheiten der Menschen stört und mahnt.

Man kann Menschen nicht sagen, das was ihr hört ist scheisse, man muss es übertreffen man muss besser sein, man muss es durchbrechen in dem man es übertrifft. Alles andere ist Lästererei ist Stillstand und Rückwärtsgewandheit..

Ich hab das Gefühl, dass ich, im Gegensatz zu vielen anderen, Musik in erster Linie um ihrer selbst Willen höre, und nicht um bestimmte emotionale Reaktionen in mir zu erzeugen. Gegen diese emotionale Wirkung bin ich natürlich nicht immun, will ich auch gar nicht sein, aber es ist nicht meine Hauptmotivation. Von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen, wenn ich ein Musikstück anhöre oder auch es selbst z.B. auf der Gitarre oder dem Klavier/Keyboard spiele, um die Erinnerung an "alte Zeiten" in denen ich dieses bestimmte Musikstück oft gehört hab, wieder aufleben zu lassen. Trotz meiner, wie @geistwerk wahrscheinlich sagen würde, "verkopften" herangehensweise, kann es sein, dass ich dann richtig sentimental werde. Dass man als Musiker, wenn man es auch nur hobbymäig betreibt, sich auch mit der trocknen Theorie beschäftigen muss, ist ja klar. Trotzdem, ich liebe es Musik zu hören und auch zu machen. Ein Leben ohne Musik ist für mich kaum vorstellbar.

Ich weiss noch, als ich nach einem halben Jahr aus der U-Haft entlassen wurde und dann das erste Mal wieder 'ne Gitarre in der Hand hatte und auch das erste Mal wieder richtig Musik gehört hab ... Das war eine hoch emotionale Erfahrung. Ein Bekannter von mir, der auch selbst singt, fängt an zu weinen, wenn er bestimmte Musikstücke hört, die ihn besonders berühren. Ich dacht, ich guck nicht richtig ... Da lief von "Captain Beefheart & His Magic Band" das Album "Bluejeans And Moonbeams". Er sagt selbst, dass er manche Stücke auch nicht singen kann, weil er dann anfängt zu weinen.

Die Wirkung von Musik auf den Zuhörer ist wirklich ein interessantes und vielschichtiges Thema. Die Wirkung der Musik auf den Musiker nochmal ganz aussen vor gelassen ...

Gute Texte... und diese dann in der richtigen Stimmung rübergebracht... Musik bzw. Meldodie sollten das Ganze dann noch unterstreichen...

Ich glaube manchmal...dass Klaenge etwas im Koerper bewegen. Ich meine...es sind ja Wellen, welche Schwingungen ausloesen.

Mich macht Bass gluecklich. O.o

Oder...einfach Stoergeraeusche.

Jetzt mal abgesehen von der Bedeutung der Texte, m falle des Falles, dass welche vorhanden sind.

Musik beschäftigt mich sehr, es ist für mich die meist gesprochene Sprache der Welt! Die schönste! Besonders wenn man persönliche Erlebnisse mit bestimmten stücken verbindet macht sie noch schöner. @OpenEyes hat irgendwo geschrieben das er in ne Art Trance ähnlichen zuständ fällt. Ich weiß was er meint auch als Hörer ist das möglich man muss die Musik verstehen.... und der Rest ergibt sich von selbst!