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Griechische Philosophenschulen des Altertums

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Altertum, Griechisch, Byzanz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Griechische Philosophenschulen des Altertums

29.05.2025 um 20:13
Was haltet ihr von den Griechischen Philosophenschulen des Altertums?
Würdet ihr gerne einer Schule angehören?

Ich denke an folgende Philosophenschulen:

0. Vorsokratiker:
  • Milesier (Thales, Anaximander, Anaximenes)
  • Pythagoreer
  • Heraklit und seine Anhänger (Schule?)
  • Eleaten (Parmenides, Zenon von Elea; benannt nach Elea an der sw-italienischen Küste)
  • Xenophanes von Kolophon und seine Anhänger (Schule?)
  • Atomisten/Schule von Abdera (Leukipp, Demokrit)
  • Megariker (Euklid von Megara; als Schule schwer greifbar)
  • Sonstige (Empedokles [Vier-Elemente-Lehre], Anaxagoras [Sonne]; Zusammenschau bestehender Naturphilosophie)
  • Sophisten (Protagoras, Gorgias)

1. Akademie (Gründer: Platon)

2. Peripatos/Lykeion (Gründer: Aristoteles)

3. Stoa (Gründer: Zenon)

4. Kepos/Garten (Gründer: Epikur)

5. Sonstige Schulen:
  • Kyniker (Antisthenes, Diogenes von Sinope)
  • Kyrenaiker (Aristipp von Kyrene, Arete von Kyrene)
  • pyrrhonische Skeptiker (Pyrrhon von Elis)
  • Alexandrinische Schule (Aristarch von Samos, Euklid von Alexandria, Eratosthenes von Kyrene, Hypatia, Philon von Alexandria)


Viele Kenntnisse über diese Schulen haben wir von dem Philosophiehistoriker Diogenes Laërtios (Διογένης Λαέρτιος) und aus der Suda, einem byzantinischen Lexikon.


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

31.05.2025 um 00:20
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Würdet ihr gerne einer Schule angehören?
Als Jugendlicher wäre ich wahrscheinlich Kyrenaiker geworden. Als Erwachsener Stoiker. Und im Alter werde ich wahrscheinlich... wieder Kind und dadurch niemand.^^


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

31.05.2025 um 00:29
Ich bin eigentlich Epikureer. Aber bei der Arbeit muss ich manchmal Stoiker sein. :)


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

31.05.2025 um 00:38
Ich mag das Werk von Diogenes Laertios über Leben und Lehrer antiker Philosophen.

Am Anfang beschreibt er programmatisch die griechische Philosophie und vergleicht sie mit Weisheitslehren anderer Kulturen.
Dadurch gewinnt man auch einen kurzen Einblick in diese.


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

31.05.2025 um 16:11
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Würdet ihr gerne einer Schule angehören?
Ich verstehe die Frage nicht ganz. Warum sollte man sich heute ernsthaft einer antiken Philosophenschule anschließen wollen? Das wäre in etwa so, als würde man einen ausgebildeten Chirurgen fragen, welche mittelalterliche Blutegel-Zunft er bevorzugen würde.

Versteh' mich nicht falsch: Die Stoiker, Epikureer, Skeptiker oder Platoniker hatten zweifellos bemerkenswerte Einsichten - teils beeindruckend zeitlos, teils aber eben auch Produkte ihrer damaligen Zeit. Und sich im 21. Jahrhundert aktiv einer über 2000 Jahre alten Weltdeutung anzuschließen, heißt im Endeffekt, sich bewusst in ein geistiges Museum einzuschließen. Wer Freude daran hat, antike Denkmodelle als inspirierende Quellen oder mentale Stilübungen zu betrachten, gerne. Aber ich persönlich bevorzuge lieber Philosophie, die vorwärts denkt, nicht rückwärts idealisiert.

Aber vielleicht habe ich da auch, wie gesagt, die Frage falsch verstanden. Würde ich bspw. mit einer Zeitmaschine (o.ä.) ins Altertum geschickt werden, würde ich mich vor allem den eher naturphilosophisch ausgerichteten Schulen (Platon, Aristoteles, Pythagoras, Leukipp, Demokrit...) anschließen. Vielleicht auch den Hedonisten - je nachdem, wie frustrierend das Leben so ohne Strom, Internet, Kühlschrank, Klopapier usw. so ist. ;)


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

09.06.2025 um 23:12
Das sehe ich nicht so.

Viele religiöse Menschen glauben an eine Ideologie, die 1000, 1500, 2000 oder noch mehr Jahre alt ist.

Das führt zu einer gewissen historischen Beständigkeit. (Es kann auch zu Fanatismus führen.)

Einige Theologen übersetzen deshalb Texte aus dem Altgriechischen/Koine-Griechischen oder Hebräischen.

Es gibt aber auch Menschen, die nicht religiös oder zumindest neutral sein wollen.
Für die ist vielleicht eine Philosophenschule besser geeignet.

Der Buddhismus bietet da einige Ansätze, aber auch der Kepos oder die Stoa würde so etwas bieten.

https://www.stoa-heute.de/bereit-fuer-die-stoa/was-ist-die-stoa/


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

15.06.2025 um 05:00
Über Griechische Philosophenschulen empfehle ich zwei Übersichtswerke, die beide auch noch denselben Titel haben:

  1. Philosophie der Antike. Von den Vorsokratikern bis Augustinus
    von Christoph Horn
    - C.H.BECK Wissen
  2. Philosophie der Antike
    von Friedo Ricken
    - Kohlhammer Grundkurs Philosophie



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Griechische Philosophenschulen des Altertums

15.06.2025 um 13:46
@Momjul
Zitat von MomjulMomjul schrieb am 09.06.2025:Das sehe ich nicht so.

Viele religiöse Menschen glauben an eine Ideologie, die 1000, 1500, 2000 oder noch mehr Jahre alt ist.

Das führt zu einer gewissen historischen Beständigkeit. (Es kann auch zu Fanatismus führen.)

Einige Theologen übersetzen deshalb Texte aus dem Altgriechischen/Koine-Griechischen oder Hebräischen.

Es gibt aber auch Menschen, die nicht religiös oder zumindest neutral sein wollen.
Für die ist vielleicht eine Philosophenschule besser geeignet.

Der Buddhismus bietet da einige Ansätze, aber auch der Kepos oder die Stoa würde so etwas bieten.
Ja, es gibt auch heute noch Menschen, die archaischen und völlig überholten religiösen Vorstellungen anhängen – nur ist das leider kein Argument dafür, sich ebenso überholten philosophischen Denkschulen anzuschließen.

Nehmen wir mal als Beispiel die Vorsokratiker, die etwa glaubten, dass sämtliche Stoffe aus Erde, Wasser, Feuer oder Luft bestünden (Empedokles) oder aus einem geheimnisvollen Urstoff namens "Apeiron" (Anaximander). Aus heutiger Sicht ist das komplett überholt und niemand käme auf die verrückte Idee, sich diesen Denkschulen anzuschließen, als wären moderne Chemie, Atom- und Elementarteilchenphysik oder Kosmologie nie passiert.

Analog sieht es mit anderen philosophischen Denkschulen der Antike aus. Egal ob Stoa, Epikureismus oder Platonismus - die damaligen Vorstellungen und Konzepte sind zwar durchaus historisch interessant, können vielleicht sogar Denkanstöße geben, aber deren Grundannahmen über Welt, Geist, Seele oder Gesellschaft sind auch eng mit dem damaligen Weltbild und Wissensstand verknüpft - längst überholt und heute kaum noch haltbar. Sich dem heute noch anzuschließen, ist nicht Philosophie auf der Höhe der Zeit, sondern geistiger Museumsbetrieb. Ungefähr so, als würde man einen am Stock befestigten Schwamm für das logische Mittel der Wahl halten, weil das ja schließlich im Altertum auch schon als ganz praktisch galt. :D

Natürlich kann man stoische Gelassenheit, epikureische Bedürfnisreduktion oder skeptische Zurückhaltung als praktische Haltungen schätzen, auch heute noch. Aber das ist keine Zugehörigkeit zu einer antiken Denkschule, sondern eine Auswahl einzelner Elemente ("Cherry Picking"), die halt die Zeit überdauert haben und in einen zeitgemäßen Kontext gestellt wurden. Klar, einzelne Gedanken oder Haltungen können überleben, aber das macht aus einem antiken Denksystem noch keine zeitgemäße Philosophie. Philosophie ist halt keine gedankliche Kostümveranstaltung, sondern lebt davon, dass wir unser Denken an der Gegenwart schärfen und nicht davon, dass wir - wie es bspw. die ganzen Gläubigen tun - alte Systeme krampfhaft am Leben erhalten, als wären sie final gültige Weltdeutungen. Wer sich heute noch als "Stoiker" oder "Epikureer" bezeichnet, sollte also auch erklären können, was daran mehr ist als bloßes Retro-Gehabe.


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15.06.2025 um 14:19
Christliche Theologie wird auch noch an Universitäten gelehrt, samt "Kostümveranstaltung", obwohl sie im Kern 2000 Jahre alt ist.
Jüdische Theologie ist noch älter, islamische etwas jünger.

Und viele Menschen hängen einer Schule des Buddhismus an, obwohl Buddha vermutlich vor 2500 Jahren gelebt hat.

Da bin ich als Epikureer, wenn auch nicht orthodox, in guter Gesellschaft. ;)


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

15.06.2025 um 15:13
@Momjul
Klar, wenn man sich mit rückwärtsgewandten Glaubenssystemen vergleicht, wirkt der Epikureismus plötzlich recht vernünftig. ;)


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

15.06.2025 um 17:44
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Klar, wenn man sich mit rückwärtsgewandten Glaubenssystemen vergleicht, wirkt der Epikureismus plötzlich recht vernünftig.
Das Leben selbst ist ständige Wiederholung. Die Rückschau kann bewirken das Bewährtes, Zeitloses, udgl. wieder stärker in Momenten verankert bleiben, wenn wir sie selbst vergessen würden. Solange man nicht vergisst dass man immer noch heute lebt, why not?


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

15.06.2025 um 21:11
Mir ist klar, dass die Alten Griechen noch keinen Hirnscanner hatten, kein modernes Teleskop und kein Rasterelektronenmikroskop.

Nichts desto trotz haben sie allein durch Überlegungen und einfache Beobachtungen schon viel herausgefunden.

Und ihre Individualethik und ihre Lebenstipps können mit denen der heutigen Zeit locker mithalten.


Epicurus-Inspirational-Quote-Classic-Phi


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Griechische Philosophenschulen des Altertums

gestern um 03:17
Im Werk "Antike griechische Philosophie" von Manuel Knoll steht Folgendes im 6. Kapitel:

"6. Die jüngeren Sophisten: Gleichheit oder Ungleichheit der Menschen?


  1. Die zentralen Themen der jüngeren Sophisten
  2. Die sophistische "Rechte": Thrasymachos und Kallikles
  3. Die sophistische "Linke": Antiphon und Hippias

"

Ich finde die Einteilung in ältere Sophisten (Protagoras und Gorgias) und jüngere Sophisten sowie die Unterteilung der jüngeren Sophisten in rechte und linke faszinierend.
Wenn man die Sophistik auch als eine aufklärerische Bewegung verstanden wissen will, sieht man hier die "Dialektik" der Aufklärung: Das Zurückdrängen der alten mythischen Welterklärungen lässt den Menschen in seinem Denken rationaler und realistischer werden. Es kann aber auch dazu führen, dass Herrschaft und Ausbeutung rationalisiert und "modernisiert" werden.

(Interessanterweise gibt es auch Historiker, die die Reformation in einen rechten Flügel (z. B. Martin Luther) und einen linken Flügel (z. B. Thomas Müntzer) einteilen.)


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