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Währungen auf- und abwerten?

38 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Abwerten, Aufwerten, Währunge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Währungen auf- und abwerten?

11.10.2014 um 21:23
Zitat von RattensohnRattensohn schrieb:Wenn ein Land die eigene Wirtschaft ankurbeln möchte, kann es mit dem drucken von Geld seine Währung gezielt abwerten und für mehr Export sorgen, da Leute im Ausland mit ihrer eigenen Währung billiger importieren können.
Wenn ich im Ausland etwas verkaufen will, muss ich doch dort einen Preis machen, sagen wir mal 100 Dollar z.B.

In wiefern würde mich dabei jetzt ein schwacher Euro der nichts wert ist, unterstützen? Das macht vielleicht die Versandkosten etwas billiger aber für die Volkswirtschaft wäre es doch eine Katastrophe.

Das Land will doch auch importieren!

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Währungen auf- und abwerten?

11.10.2014 um 21:27
Das ist dann wohl vorteilhaft für Exportnationen, wenn die Währung abgewertet wird.
Zudem wird Öl, die begehrteste Importware, immer noch in Dollar gehandelt ...


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 10:14
Öl ist mitnichten die begehrteste Importware.

das ist immer noch Kaffee.


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 10:37
@Kc

VWL 1 Semester: Die Griechen sind pleite, weil sie jetzt nicht mehr die Möglichkeit haben, "ihre" Währung abzuwerten.

tada


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 10:39
@Fedaykin

Echt Kaffee?

Ok..


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 10:46
Schade Kaffee ist nur nur 2, kann sein das es mal Wechselte.



aber immer die Chose mit dem Erdöl erklärt auch nicht alles.

Gemessen am Welthandel ist Erdöl recht überschaubar. Es gibt auch gute Gründe warum man Erdöl in "harten" Währungen verkauft.


Und ein Abwerten der Währung würde den Griechen herzlich wenig nutzen. (Das Lohn Preisniveau ist ja unabhängig der Verwendeten Währung) und Griechenland war eh keine Exportnation. Es würde etwas Zeit geben weil man Schulden weginflationiert, aber es ändert nix an der Grundsätzlichen Schieflage in Grichenland.


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 12:45
@Kc

Mal ein einfaches Beispiel, wie Wechselkursänderungen sich auf die Binnen- und die Außenwirtschaft auswirken:

Situation:

Deutschland baut Autos zu Lohn- und Materialkosten von 50 Mark. Alle Arbeit und Rohstoffe kommen aus Deutschland. Die Autos gehen in den Export in die USA und werden dort für 100 Dollar verkauft. Der Wechselkurs ist 1 DM == 1 Dollar. Dementsprechend erzeugt jedes Auto einen Gewinn von 50 DM/$.

Angenommen, die DM wertet jetzt ab: plötzlich ist der Kurs 1 DM == 2 USD. An den Produktionskosten des Autos ändert sich nix, da alle Arbeiter und Zulieferer weiter in DM bezahlt werden, die Kosten betragen weiterhin 50 DM. Da die Autos weiterhin für 100 USD verkauft werden, erwirtschaften sie jetzt aber nach Verkauf einen Gewinn von 150 DM oder 75 USD.

In der Realität funktioniert das natürlich so einfach nicht: problematisch wird es aus mehreren Gründen:

1. Ein Teil der Vorleistungen wird importiert und in anderen Währungen bezahlt - dadurch werden diese von den Wechselkursänderungen nicht betroffen.

2. "Importierte Inflation": wenn das abwertende Land Konsumgüter usw. importiert, sinkt durch Abwertung die inländische Kaufkraft - in unserem Beispiel würde bspw. Kaffee plötzlich 10 DM statt 7 DM kosten, man hat Inflation importiert, bzw. muss die inländischen Löhne erhöhen.

3. UZP. Unter UZP versteht man die ungedeckte Zinsparität. Diese besagt, dass in allen Ländern mit offenem Zugang zum Kapitalmarkt gelten muss, dass das Verhältnis von inländischer und ausländischer Rendite 1 betragen muss: man darf keinen Profit erzielen können, indem man Geld umherschiebt. Wird eine Wechselkursänderung erwartet, so muss sich auch der Zins anpassen. Das führt dann zum Trilemma der Währungspolitik.


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 15:02
@Rho-ny-theta

Gut erklärt!

Finde es zwar immer noch irgendwie ziemlich kompliziert, ist halt nicht mein Bereich, aber ich kann es nachvollziehen.

Was ich mich auch frage:

Wenn ich für 1DM 1 ganzes Brot bekomme und später für 1DM ein halbes Brot - warum ist dann die DM plötzlich weniger wert?


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 15:03
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Wenn ich für 1DM 1 ganzes Brot bekomme und später für 1DM ein halbes Brot - warum ist dann die DM plötzlich weniger wert?
Du meinst, auf dem Weltmarkt?


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 15:06
@Rho-ny-theta

Generell.

Die Frage zielt darauf, warum man auf einmal für sein Geld weniger bekommen sollte.


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 15:12
@Kc

Das kann viele Ursachen haben, z.B. gesteigerte Warennachfrage bei gleichem Warenangebot, siehe Erdöl.

Wie sich Inflation in Land A auf den Wechselkurs auswirkt, ist recht einfach.

A und B haben einen Wechselkurs, der im Gleichgewicht so gestaltet ist, dass die jeweiligen Kapitalmärkte real die gleiche Rendite liefern, d.h.

A-Währung * A-Zins * Wechselkurs A/B = B-Währung * B-Zins = Rendite

Gibt es jetzt in A Inflation, sinkt der reale A-Zins - das führt dazu, dass ich eine erhöhte Rendite erwirtschaften kann, wenn ich meine A-Währung in B-Währung tausche und sie in Land B anlege, wo es keine Inflation gibt.

Somit steigt die Nachfrage in A nach B-Währung - der Wechselkurs A/B ist der Preis von B-Währung in A-Währung - dieser steigt so lange, bis wir wieder ein Gleichgewicht haben.


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 15:53
Man liest oft davon, ja. Darum hat mich dieses Thema auch interessiert und ich habe darüber nachgedacht und werde hier meine Schlüsse und Ansichten dazu präsentieren, die hoffentlich vielen ein klareres Bild ergeben werden.

Ich denke, eine Aufwertung und Abwertung von Währungen hängt mit dem Vertrauen in diese Währungen zusammen. Und das Vertrauen baut auf der Stabilität der Währung und damit ihrem stabilen Wert-Niveau auf (Möglichst große Abwesenheit von Inflation und Deflation.) Eine Währung, die darum sehr viel wert ist, hat ein im Inland recht stabiles Preisniveau, was bedeutet, dass man damit im Inland seine Waren für den eigentlich recht stabilen Preis bekommt bzw. dass Geld und Ware ein gewisses Gleichgewicht halten und dass man im Idealfall gar schrittweise mehr durch sein Geld bekommt, indem sich etwa die Löhne erhöhen, was den ökonomischen Lebensstandard eine Gesellschaft bei gleichzeitiger Abwesenheit von Inflation allgemein erhöht, bzw. eine Gesellschaft allgemein reicher macht. Gleiches gilt, wenn man plötzlich mehr für sein Geld bekommt; dies darf aber nicht durch Deflation bedingt sein.

Ins Ausland hin ist die gegenüber einer anderen Währung aufgewertete Währung hingegen mehr wert, das heißt, dass man dadurch auch mehr und günstiger Waren aus diesem Ausland bekommt. Denn die abgewertete Währung ist im Inland nicht stabil, was sie für Anleger uninteressant macht, da das Geld, was man dort erwirbt, letztlich wieder sehr schnell entwertet werden kann etwa durch Inflation oder sonstige wirtschaftliche Krisen. Eine aufgewertete Währung hat gegenüber einer abgewerteten Währung also einen höheren internationalen Marktwert, weil die aufgewertete Währung gegenüber der abgewerteten Währung im Inland stabiler ist und sie damit interessant für Anleger macht, weil man schließlich sein angelegtes Geld nicht etwa durch Inflation oder Sonstiges (Etwa Enteignung oder Wegfall, sowie wirtschaftliche Depression) entwertet sehen will.

Das heißt, das Vertrauen in eine Währung, die darum aufwertet, ist höher, als das Vertrauen in eine Währung, die abwertet. Die Nachfrage nach einer Währung, die aufwertet, ist höher, als die Nachfrage nach einer Währung, die abwertet. In einer Nation, deren Währung abwertet, kann man sich seines Geldes nämlich nicht sicher sein, wohingegen Nationen, deren Währungen aufwerten, möglichst stabile Währungen besitzen. Ganz ähnliches Prinzip also wie bei den Rating-Agenturen, die Nationen hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit beurteilen, einen Kredit samt Zinsen wieder rückzahlen zu können. Es geht also um die Glaubwürdigkeit hinsichtlich des Geldes, das zu halten, was es auch verspricht; nämlich genauso viel Wert zu sein, wie als man das Geld erworben hat und am besten gar noch mehr wert zu sein, als damals.

Kritik an meinen Zeilen ist willkommen. Habe ich Fehler?


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Währungen auf- und abwerten?

12.10.2014 um 16:09
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Ganz ähnliches Prinzip also wie bei den Rating-Agenturen, die Nationen hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit beurteilen, einen Kredit samt Zinsen wieder rückzahlen zu können.
Interessant,
gewöhnlich denkt man gar nicht darüber nach:
Rating-Agenturen bewerten also Staaten (oder Nationen,wenns zutrifft) nach ihrer Glaubwürdigkeit
"hinsichtlich des Geldes."
Und wenn sichs um verschiedene Staaten des Euro-Raumes handelt(?),
dann wohl bloß noch wegen ihrer allgemeinen Glaubwürdigkeit einen Kredit zurückzahlen zu können?Dann spätestens sollten aber die Entscheidungen nachvollziehbar sein!
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa/3884825/Finnland-verliert-das-dritte-A-SP-droht-Frankreich-mit-Downgrade (Archiv-Version vom 14.10.2014)


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Währungen auf- und abwerten?

13.10.2014 um 01:34
Wenn der Euro jetzt vom Draghi in Frankfurt abgewertet wird, braucht man mehr Euros als früher, um Dollars zu kaufen (oder aber dollargehandelte Güter wie Rohöl und Erdgas), d.h. wir müssen dann auch mehr dafür arbeiten.
Das Positive ist umgekehrt halt, dass europäische Waren dadurch natürlich für Nichteuropäer viel billiger werden und die Nichteuropäer dann auch sicher entsprechend zugreifen! D.h., man wird mehr exportieren können als vorher.
Das ist wie früher mit der starken D-Mark, wo man im Ausland im Urlaub viel mehr kaufen konnte als im Inland.


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Währungen auf- und abwerten?

13.10.2014 um 01:46
Wieviel wert der Euro ist (d.h. wie viel man damit kaufen kann) entscheidet bei uns der Mario Draghi von Goldman Sachs.


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Währungen auf- und abwerten?

13.10.2014 um 07:02
Rattensohn hat mit "Wenn ein Land die eigene Wirtschaft ankurbeln möchte, kann es mit dem drucken von Geld seine Währung gezielt abwerten und für mehr Export sorgen, da Leute im Ausland mit ihrer eigenen Währung billiger importieren können. Gleichzeitig kann es durch die entstehende Inflation den Effekt haben, dass die Leute im eigenen Land ihr Geld investieren und nicht auf der Bank bunkern, was ebenso die Wirtschaft stärkt."
natürlich vollkommen recht. Das ist ja gerade der Grund, warum Mario Draghi jetzt den Euro bis auf 1:1-Parität mit dem Dollar runterprügeln will, dass wir unser Geld verjubeln und so die Wirtschaft ankurbeln!


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Währungen auf- und abwerten?

13.10.2014 um 09:01
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Wenn ich im Ausland etwas verkaufen will, muss ich doch dort einen Preis machen, sagen wir mal 100 Dollar z.B.

In wiefern würde mich dabei jetzt ein schwacher Euro der nichts wert ist, unterstützen? Das macht vielleicht die Versandkosten etwas billiger aber für die Volkswirtschaft wäre es doch eine Katastrophe.

Das Land will doch auch importieren!
@Ashert001
Die Wirtschaft ist bestrebt so viel wie möglich zu verkaufen, das heißt natürlich auch möglichst viel zu exportieren und ein Land wie Deutschland ist immer an einer florierenden Wirtschaft interessiert, also will es eher exportieren als importieren.
Wenn nun der Euro zum Beispiel weiter im Kurs fällt und der Dollar stabil bleibt, bekommt ein Amerikaner für seine Dollar mehr Euros als noch in der Vergangenheit und da er bei einem europäischen Unternehmen mit Euro bezahlt, hat ein schwacher Euro und ein starker Dollar einen großen Vorteil für ihn weil er ganz einfach mehr bekommt für sein Geld. Bei uns im Supermarkt bleiben die Preise ja stabil, auch wenn der Euro im Kurs weiter sinkt, denn wir bekommen unsere Löhne in Euro ausgezahlt.
Nur wenn die Inflation komplett außer Kontrolle gerät und sich eine Hyperinflation entwickelt, dann steigen auch bei uns die Preise, die Bilder aus den 20er Jahren wo Leute mit Schubkarren voller Geld vor dem Bäcker stehen sind ja allgemein bekannt.


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Währungen auf- und abwerten?

13.10.2014 um 09:02
Zitat von KcKc schrieb:Wenn ich für 1DM 1 ganzes Brot bekomme und später für 1DM ein halbes Brot - warum ist dann die DM plötzlich weniger wert?
Weil die Geldmänge größer ist als das Angebot an Waren und Dienstleistungen. Du hast da also einen Inflationseffekt, keine Abwertung im bezug auf Wechselkurse.


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