Der Unterschied zwischen Frühling und Herbst

Es ist mal wieder soweit, der Herbst hat begonnen und die Tage werden kürzer. Eben war noch Sommer und die Stimmung wächst richtung Weihnachten.
Nun frage ich mich, woher diese Stimmung kommt?

Wenn der 22. Juni, in unserer Region, der längste Tag ist, und der 22 Dezember der kürzeste, dann wäre z.B. der heutige Tag (29.09.) im umgekehrten Sinne ja gleichzusetzen mit dem 18.03..

Nun ist es aber so, dass es mitte März zwar deutlich kühler sein kann, oder sogar noch Schnee fällt, aber die Grundstimmung deutlich in Richtung Frühling geht, wohingegen man jetzt ein völlig andere Stimmung erlebt, die eher an den tiefsten Winter erinnert.

Selbst bei gleichen Wetterverhältnissen, auch ohne erkennbaren Baumbewuchs (zuhause), fühlen sich die beiden Tage deutlich anders an.
Wie kommt das?

silberhauch schrieb:Wie kommt das?

Denk mal nach! Du schaffst das.

Anschauliche Hilfestellung mit Grundschulmaterial gibt es im Spoiler



Quelle:

Hmmm...

Das einzige was mir dazu einfällt, ist, dass die Erde im Winter näher an die Sonne rückt, als im Sommer und sie natürlich in der Umlaufbahn, um die Sonne, an der anderen Seite steht. Und was hat das jetzt mit meiner Stimmung zu tun, wenn die beiden Tage "Herbstanfang" und "Frühlingsanfang" im Grunde gleich sind?

Evtl vlt aus dem einfachen grund, weil deine stimmung nicht allein von den faktoren temperatur und tageslänge beeinflusst wird, sondern noch von so kleinigkeiten wie "aus der warmen/kalten jahreszeit kommend", weihnachtskrempel bzw osterkrempel in den läden und die verbindung ostern --> frühling, wärmer, grün ; weihnachten --> winter, kalt, grau. Dazu dann noch unterschiedliche lichtintensität aufgrund unterschiedlichem einfallswinkel sonne auf erde und damit einhergehend schwächere intensität der sonnenstrahlung + geringerer vitamin d spiegel.

Allein letzteres zeigt dir aber... sooooo gleich sind die tage frühlingsanfang und herbstanfang dann doch wieder nicht.

@gastric
Deine Argumente sind gut, daran habe ich natürlich auch gedacht, aber dennoch sind die Zeiten total unterschiedlich.
Am 18.03., so kurz vor der Sommerzeitumstellung wäre ich jetzt wahrscheinlich Spargel am schälen, könnte mir Kerzenlicht im Wohnzimmer beim besten Willen nicht vorstellen, hätte niemals Weihnachtsgefühle, verspürte extremen Tatendrang, wäre auf der Suche nach der ersten Eisdiele, wohingegen ich jetzt eine Bettschwere empfinde und am liebsten im Bett bliebe.

gastric schrieb:sooooo gleich sind die tage frühlingsanfang und herbstanfang dann doch wieder nicht

Gefühlt eben nicht, aber ansonsten...

silberhauch schrieb:Eisdiele, wohingegen ich jetzt eine Bettschwere empfinde und am liebsten im Bett bliebe.

Vielleicht fehlt dir einfach ein Spaziergang an der frischen Luft, oder dein Unterbewusstsein stellt sich auf die kalte Jahreszeit ein?
Möglichkeiten gibt es da viele.
Trauer über den vergangen Sommer, oder schlechter Schlaf. Was auch immer.
Ich verstehe nur nicht worauf du hinaus willst mit diesem Thread? Die einen freuen sich auf den Winter, die anderen finden den Sommer schöner.
Ich war schon immer ein Winterkind, daher freue ich mich auf dir dunkle Jahreszeit und vielleicht ein wenig Schnee, wenn er denn kommt.

@silberhauch
Ansonsten auch nicht. Stichwort weiterhin intensität der sonnenstrahlung, die nunmal aufgrund des einfallswinkels zwangsläufig abnimmt. Warum sich bei dir eine "bettschwere" einstellt, liegt an nochmal anderen faktoren. Sinkende vitamin d spiegel aufgrund von geringere werdender sonnenintensität spielen da mit ein, aber auch die aktuell noch bescheidenere sommerzeit, die uns im dunkeln aufstehen lässt. Der serotonin-melatonin-stoffwechsel gerät durcheinander aufgrund dessen, dass unser tagesrythmus anders zum "natürlichen" tagesrythmuses verläuft. Es beginnt gerade die wunderschöne zeit der winterdepression.

Einige forscher vermuten darin ein evolutionäres überbleibsel. Eine art winterschlaf, das zurückziehen in die behausung und das ressourcenschonende leben von vorräten, damit einhergehend ein hohes schlafbedürfnis. Das ändert sich aber wieder, wenn die tage wieder länger statt kürzer werden, die sonnenstrahlen wieder intensiver, statt schwächer..... oder in meinem fall die normalzeit wieder gilt und der soziale jetlag verringert wird. Hach was freu ich mich auf den winter :)

ayAshi schrieb:Ich verstehe nur nicht worauf du hinaus willst mit diesem Thread

Ich verstehe nicht, warum sich der Frühlingsanfangstag, der 22.03., so ganz anders anfühlt (anfühlen kann), als ein Herbstanfangstag, der 22.09., und natürlich alle umliegenden Tage davor und danach!

Das besondere an den Tagen ist ja, dass die Tages und Nachtlänge jeweils gleich lang sind. 12 Stunden Nacht, 12 Stunden Tag, also gleich. Gut, jetzt kommt noch ein gewisser abweichender Lichtstrahlwinkel hinzu, aber den sollte man bei zugezogenen Gardinen zuhause nicht so wahrnehmen dürfen. Und selbst wenn, ist nur der Lichtwinkel, für diese Stimmungsunterschiede, verantwortlich?

@silberhauch
Vitamin D ist auch zu großen Teilen für die Stimmung verantwortlich. Im Frühjahr haste wenig davon im Blut, im Herbst sollte der Speicher voll sein.

@gastric
Danke für die Antwort!

gastric schrieb:Einige forscher vermuten darin ein evolutionäres überbleibsel

Also doch ein schwerwiegendes Thema, wenn sich Wissenschaftler da schon den Kopf drüber zerbrochen haben.

ayAshi schrieb:Vitamin D ist auch zu großen Teilen für die Stimmung verantwortlich. Im Frühjahr haste wenig davon im Blut, im Herbst sollte der Speicher voll sein

Du meinst also, dass der Vitamin D Mangel im Winter zu dem Tatendrang im Frühling führt?

Was ist aber mit den Menschen, die sich eh kaum draußen aufhalten? Die empfinden die Jahreszeiten wohl auch so gegensätzlich, oder nicht?

@silberhauch
Natürlich haben sich wissenschaftler über die winterdepression den kopf zerbrochen. Betroffene menschen werden ja schließlich behandelt, ergo sollte das ganze auch irgendwie in der forschung relevant sein.

@gastric
Gut, eine Winterdepression kann ich ja noch nachvollziehen, da sich der Sommer vom Winter gravierend unterscheidet. Aber gerade der Herbst/Frühlingswechsel sind ja im Grunde gleich.

silberhauch schrieb:Ich verstehe nicht, warum sich der Frühlingsanfangstag, der 22.03., so ganz anders anfühlt (anfühlen kann), als ein Herbstanfangstag, der 22.09.,

Es ist ganz natürlich, dass das Erwachen und Erblühen im Frühjahr - nach dem Winter - viel intensiver wahrgenommen wird.

Im Herbst fallen die Blätter und die Natur geht in den Winterschlaf, was nach dem Sommer mit seiner Farbenpracht und Wärme zusätzlich als Verlust empfunden werden kann.

@SophiaPetrillo
Klar, aber ich meine ja auch die Stimmung zuhause. Da stellt sich die Frage, ob jemand, der Eingesperrt ist, trotzdem diesen Stimmungsschwankungen unterliegt?

Und vor allem, warum an diesen beiden Tagen, die ja eigentlich gleich sein sollten?

silberhauch schrieb:Klar, aber ich meine ja auch die Stimmung zuhause. Da stellt sich die Frage, ob jemand, der Eingesperrt ist, trotzdem diesen Stimmungsschwankungen unterliegt?

Nunja... Jemand, der eingesperrt ist (keinen Kontakt zur Außenwelt hat und kein Tageslicht abbekommt), der würde nicht nur sein Zeitgefühl verlieren, sondern noch ganz andere massivere Stimmungsschwankungen erleiden.

SophiaPetrillo schrieb:Jemand, der eingesperrt ist (keinen Kontakt zur Außenwelt hat und kein Tageslicht abbekommt), der würde nicht nur sein Zeitgefühl verlieren, sondern noch ganz andere massivere Stimmungsschwankungen erleiden

Das wäre auf jeden Fall interessant, dies einmal zu erfahren.

Aber mir geht es ja hauptsächlich darum:

silberhauch schrieb:Und vor allem, warum an diesen beiden Tagen, die ja eigentlich gleich sein sollten

silberhauch schrieb:Und vor allem, warum an diesen beiden Tagen, die ja eigentlich gleich sein sollten?

Dass diese beiden Tage gleich lang sind, ist nur ein Aspekt bei der Betrachtung dieser beiden Tage.

Sie sind nicht gleichwertig, weil du in deinem emotionalen Empfinden zu viele ungleiche Komponenten außer Acht lässt.

Du würdest doch auch nicht Äpfel und Birnen miteinander vergleichen wollen. 😏

@silberhauch
Winterdepressionen beginnen bereits in der herbstzeit. Die heißen nur so.

silberhauch schrieb:Da stellt sich die Frage, ob jemand, der Eingesperrt ist, trotzdem diesen Stimmungsschwankungen unterliegt?

Und hier sind wir dann bei der interessanten frage. Ja unterliegt er, sofern die äußeren einflüsse gegeben sind. Deine stimmung reagiert auf äußere langzeiteinflüsse. Das ist sonne, aber auch temperatur. Stell dir einen bunker vor, den du auf "herbst" einstellst, obwohl draussen gerade der frühling beginnt. Woran wird sich die person in ihrer stimmungslage eher orientieren? An den verhältnissen im bunker oder an den unbekannten verhältnissen ausserhalb?

Für dich ist vlt auch das andechser bunkerexperiment interessant. Es ging dabei nicht um die jahreszeiten, sondern um die erforschung der inneren uhr. Das zeitgefühl geht völlig flöten, wenn man nichts hat, woran man sich orientieren kann. Fehlen äußere einflüsse bzw werden sie verändert, kommen wir durcheinander. Sowohl was die zeit anbelangt, als auch die "winterstimmung".

SophiaPetrillo schrieb:Sie sind nicht gleichwertig, weil du in deinem emotionalen Empfinden zu viele ungleiche Komponenten außer Acht lässt.

Das tue ich ja auch nicht. Emotional empfinde ich die beiden Tage als sehr gegensätzlich.

SophiaPetrillo schrieb: ist nur ein Aspekt

Wenn du mir vielleicht noch die anderen Aspekte nennen könntest, dann könnte ich vielleicht auch besser die Äpfel von den Birnen unterscheiden.

Ich weiß, klingt pampig, meine ich aber nicht so!