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Wenn bei mir mal so etwas wie Leidenschaft aufflackert , dann ist mit Sicherheit mein vierrädriges " Irgendetwas" mit im Spiel , es schimpft sich Auto , Van oder auch Minibus und es hat die Gabe , meinen Mitmenschen ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern - ein mitleidiges , ein schadenfrohes , ein ungläubiges und selten auch ein symphatiebekundendes Lächeln. Zugegeben: Wenn das Schiebedach offen steht , wird man automatisch an die aufgerollte Sardinendose erinnert , deren Inhalt man am Vorabend eliminiert hat, aber die Praktikabilität dieses Wägelchens entschädigt alles!
Der Libero ist kürzer und schmaler als ein Golf ,aber es finden bequem sechs Personen in ihm Platz und Parkplatzprobleme kenne ich nur vom Hörensagen.Am Interessantesten ist das durchgedachte Konzept der Sitzreihen: Die mittlere Bank lässt sich zum Tisch umfunktionieren , und die Vordersitze um 180 Grad drehen , so das vier Leute ein geplantes Picknick kurzer Hand beim Wetterumschwung ins Wageninnere verlegen können.
Die beiden hinteren Sitzreihen können sogar zu einer Liegefläche von 2.0 x 1.3 Meter umgebaut werden , was mich Pfingsten dazu verleitete , Campen zu gehen ( das übrigens sehr viel Spaß gemacht hatte , es handelte sich nämlich um ein Libero-Treff ) :D
Dieses ultimative Wägelchen wird nun seit neun Jahren nicht mehr nach Europa exportiert , die Japaner glauben ernsthaft , wir hätten für solch multifunktionalen Dinge keinen Sinn , stattdessen versuchen sie uns "Nobelkarossen" anzudrehen - geradezu lächerlich in der Heimat des Maybachs.
Nun denn , noch fahre ich den auf unseren Straßen so selten gesehenden Libero, mit dem Trost , ja doch irgendwie etwas besonderes zu haben...