Und so wir blicken, zwischen uns und die Existenz, so sehen wir nur den Augenblick zwischen Anmut und Verwirrung. Nur ein Schatten ohne jegliche Konsistenz. Wir blicken herab auf uns und all das was uns umgibt und glauben wir wüssten was wir sehen… sehen wir aber doch nur was wir sehen sollen. Den wahren Kern kann niemand erblicken, undurchdringbar liegt der Schleier dieser Illusion um ihn… diese Illusion die wir Realität nennen. Könnten wir sehen, was da im Schatten lauert, wären wir noch bei Verstand? Oder anders… Wären wir dann endlich bei Verstand? Was weiß ich über das worüber ich keine Kenntnis habe, ich sitze und ich denke und ich sitze und ich schweige. Das ist Leben… welche Erfüllung…

Ich durchlief schon einiges. Sah Realitäten, die dieser nur entfernt ähnelten. Ich sah Unendlichkeiten von Schönheit, sah Mysterien die Ehrfurcht lehrten. Sah Gestalten, gigantisch und hoch erhoben über die runden Türme gleiten. Ich sah das goldene Licht und spürte die himmlische Wärme, die die Seele umhüllte, besänftigte und beruhigte… Dann tauschte ich es ein, gegen diese kalte Welt, aus Angst? Ich glaube nicht… Obwohl… Doch. Angst um die, die mir am Herzen liegen. War es die richtige Entscheidung? Wer weiß… An diesem Ort, war niemand der mit mir sprach, keine Frage wurde beantwortet… Ich blieb allein, doch glaubte ich mich beobachtet… Ich war bei vollem Verstand, auch wenn ich dies oft anzweifelte… bis alles in einem Traum hinüber glitt… wie schön die Erinnerung und wie schade, das eben diese so langsam verblasst… wie auch die anderen „Wunder“, die ich erlebte. Hätte ich den Geistlichen davon erzählt, würden wohl selbst sie mir nicht glauben, oder den glauben spielen, doch innerlich in sich hinein lachen oder mich gar bedauern, ob des vermeintlichen Verlusts meines Verstands… Ich bedaure mich doch selbst…

Wenn ich lese, lese ich mit einer dunklen Stimme… es beruhigt mich. Melancholie lässt mich wenigstens mein Glück vergessen… welche Ironie.

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