Ich wandle durch die Nacht, denn es ist dunkel und ich weiß nicht wo ich bin.
Meine Seele friert, sie fühlt sich allein gelassen. Sie hadert mit sich und ihrem
menschlichen Körper, der sie voran treibt.
Der menschliche Körper will nicht stehen bleiben, möchte nicht verweilen. Er hat Angst
um seine kleine Seele.
Hat Angst, das diese zurückblickt, auf das was war, auf das was wahr erschien.
Der menschliche Körper versucht zu trösten, versucht auf sie einzureden, aber die
kleine Seele bleibt stumm.
Stumm gehen der menschliche Körper und die kleine Seele durch die Nacht, alles was
die Nacht erhellen könnte, sind die Sterne und der Mond. Aber dunkle Wolken wollen
sie nicht zeigen. Dunkle Wolken lassen sie nicht da sein und dunkle Wolken legen sich
auf die kleine Seele und sie scheint untröstlich...
Da erscheint ein Licht. Strahlend kämpft es sich durch das Meer der Wolken, denn es
will gesehen werden.
Der menschliche Körper traut seinen Augen nicht, will das Licht seiner kleinen Seele
aber nicht zeigen. Er hat Angst davor, dass sie hoffen könnte um dann endgültig zu
erstummen. Das könnte er nicht ertragen. Er möchte natürlich, das die kleine Seele
wieder glücklich wird, will aber nicht noch mehr Schmerz ihr zugefügt wissen...
Der Stern gibt alles, er leuchtet so hell er nur kann, denn er ist dafür auserwählt
worden zu leuchten. Zu leuchten für alle, die im Dunkeln ein Licht suchen.
Die kleine Seele weiß so viel mehr als ihr menschlicher Körper, und bevor die
menschlichen Augen das Licht erblickten, traf das Licht das Herz der kleinen Seele. Es
schlägt, es pulsiert, es hofft und doch verhält sie sich still...
Der Stern ist ebenfalls weise, so weise, wie ein Stern eben sein kann... denn auch er
ist viele Jahrhunderte alt, genau wie die kleine Seele....
Und so wissen der Stern un die kleine Seele um die Existenz des anderen...
Wissen und spüren was der andere zu sagen wünscht und bleiben doch stumm...
Der menschliche Körper eilt weiter, immer darauf bedacht zu schützen und merkt nicht,
dass er gar nicht dazu im Stande ist...
So bleiben der Stern und die Seele stumm und sehen den verzweifelten Versuchen des
menschlichen Körpers zu und spüren, dass sie im Grunde eins sind und als sie spüren,
das es keine Trennung zwischen ihnen gibt, fangen die Wolken an weiter zu ziehen...
Der menschliche Körper hält inne, er sackt in die Knie und fängt an zu weinen...
so unvorbereitet hat ihn diese Erkenntnis getroffen, so unvorbereitet trifft ihn die
Schönheit seiner kleinen Seele, die zusammen mit dem Stern durch die wolkenlose
Nacht tanzt...

by xbutterflyx 09