Arroganz?


„Von unten betrachtet sieht Überlegenheit wie Arroganz aus“, schrieb neulich mal jemand. Dieser Satz hat mir gefallen.

Warum hat „Arroganz“ so ein ausgesprochenes Negativ-Image? Weil sie als Waffe von oben gegen unten eingesetzt wird? Mag sein. Das ist aber erstens langweilig und zweitens doof.

Wer unten ist, der ist unten, den muss ich nicht noch unter den Teppichboden oder die Grasnarbe stampfen. Das ist lächerliches Nachtreten, das ich den Sarrazins dieser Republik und ihren kahlköpfig-hirnlosen Gefolgsleuten überlasse.

Wahre Arroganz ist Schild und Schwert zugleich, sollte aber als Waffe nur gegen mindestens gleichwertige Gegner geführt werden. Alles andere ist unsportlich und unfair.

Wissen gehört dazu, Schlagfertigkeit und Wortwitz, ebenso wie genaue Beobachtungsgabe und Schwachstellenanalyse des Gegners. Eine gute Portion Schauspielkunst und das richtige Timing runden die Sache ab.

Gern erinnere ich mich an eine Cocktail-Party bei einem Hamburger Schickeria-Paar, das stolz und lobheischend den Gästen seine noble Behausung präsentierte. Mitten hinein in die ehrfurchtsvoll staunende Schweigerunde platzte meine Liebste mit der Bemerkung: "Oh, ich wusste gar nicht, dass Blindenwerkstätten auch Inneneinrichtungen vornehmen!" Der Abend war gelaufen, eingeladen werden wir da nimmer mehr.

Hätte man den selben Satz in der Wohnung einer alleinerziehenden Mutter von vier Kindern gesagt, wäre das unfair und unsportlich gewesen.

Falls die geneigte Leserschaft jetzt weiss, was ich meine.

Wenn nicht, lese ich es Euch gern noch einmal langsam vor.