Ja du selbst hast diese schriften verfasst, als du erkanntest als du den spiegel in dir erkanntest, du hast einst erkannt dass du uns alle bist, dass nach deinem tod, diese welt genauso weiter existiert wie bisher, dass dein tod dich verbindet mit allem was ist. Du hast dir eingebildet dass du uns alle bist, jedes einzelne bewusstsein auf dieser und in allen anderen welten, du hast dir eingebildet ein spiegel zu sein. Damals, im niemals nirgendwann. Ja du selbst hast diese schriften verfasst, in einem anderen leben, ein leben an das du dich nicht mehr erinnerst, denn das einzige was dich mit diesem leben verbindet ist dein spiegel in dem du dich erkennst. Das nichts aus dem du kommst und der tod wohin du gehst. Du hast diese schriften verfasst in der hoffnung, dass man sich an dich erinnert, dass man sich in dir erkennt, dass man sich in deinem spiegelt erkennt.

Spiegelschriften dienen dazu dich an all das zu erinnern an was sich nie jemand erinnert, sie dienen dir dazu dich vor dem zu bewahren der dich innerlich auffrisst, sie wollen dich warnen, dir helfen, damit du nicht dieselben fehler wieder und wieder begehst.

Spiegelschriften sind denn auch keine ultimativen gesetze, die du einst selbst verfasst hast, denn es liegt an dir, sie immer wieder von neuem zu vollenden.

Spiegelschriften lesen sich mit deinem verstand, es ist nicht nur deine eigene stimme, die du jetzt in deinem kopf vernimmst, es sind sogar deine eigenen worte und gedanken, verfasst von deinem eigenen ich, geschrieben an dein eigenes mich.

In dem moment in dem du diese zeilen verfasst ist dir vollkommen bewusst dass du dich, wenn du sie erst einmal empfängst, nicht mehr an sie erinnerst, du erinnerst dich nicht daran, wie du vor deinem spiegel standest und er dir diese nachricht überbrachte.

Nein du erinnerst dich nicht, daran wie du deinem eigenen ich, vor einem fremden spiegel, vor fremden buchstaben gegenüberstandest, und dir diktiertest was du jetzt hörst.


Es ist nicht das erste mal, dass du diesen versuch unternimmst, mit dir selbst zu kommunizieren, über das leben und den tod hinaus.

Und es ist nicht das erste mal, dass du, der empfänger dieser botschaft, an ihr zweifelst, sie nicht verstehst, dabei ist alles ganz einfach, du bist gleichzeitig der sender und der empfänger dieser nachricht.


Du würdest jetzt an dieser stelle vermerken, dass du, der empfänger, sie mit deinen eigenen gedanken selbst verfasst hast, und dass du jederzeit das recht hast diese botschaft deinen neuen bedürfnissen anzupassen, wenn du nicht genau wüsstest dass du noch nicht soweit bist dass du noch nicht verstanden hast was du dir selbst mittzuteilen versuchst.

Aber sei gewiss, dass am ende dieser nachricht, wenn du ihren sinn erst einmal begreifst, wenn du ihre bedeutung verstehst, du alles ändern darfst, jeden einzelnen buchstaben, du wirst nicht mehr vor einem bedruckten spiegel stehen, den du nur noch mit gewalt zerstören kannst, nein du selbst wirst es sein, der buchstabe um buchstabe in diesen spiegel hinein meisselt.

Möglich dass ich dich jetzt zu langweilen beginne, mit meinen schriften. Weil ich immer und immer wieder dasselbe beschreibe, wie du selbst anstatt sie zu lesen, vor einem leeren spiegel stehst und dir vorstellst wie es ist, wenn alle deine spiegel bedruckt, wenn sie zum sprechen bereit sind.

Nur geduld, du wirst noch früh genug die möglichkeit haben sie zu editieren, sie sogar selbst zu verfassen. Sobald du dir bewusst bist dass du selbst es bist der in einem anderen gewand, vor einem anderen spiegel steht und ihm diese nachricht überbringt. Sobald dein geist frei ist, frei von einem körper in einen anderen zu wechseln, wirst du sie verstehen, die bedeutung dieser schriften.


Du wirst dich in mir erkennen, wirst dein eigenes ich, deinen eigenen geist, deine eigene seele und deinen eigenen verstand in mir wieder entdecken, du wirst mich mit meinem anderen namen ansprechen, doch du wirst dich selbst in mir sehen, dein eigenes ich in einem anderen, fremden körper.

Man wird dich fragen: von wem sind diese spiegelschriften, und du wirst antworten, von mir, von meinem eigenen ich für dich, mein eigenes ich.




Du wirst dich selbst in meinem spiegel aus buchstaben erkennen, sobald du loslässt von deinem körper, sobald du dich gehen lässt, sobald du lernst mir zu vertrauen, deinem eigenen ich.

Du wirst diese schriften dreimal lesen, einmal wirst du gar nichts sehen, vor einem leeren spiegel stehen, und dich wundern wie es dazu kam, dass du dich an nichts, absolut, überhaupt rein gar nichts erinnerst.

Einmal wirst du sie rein zufällig auf einem spiegel vor dir sehen, und es wird dir möglich sein korrekturen vorzunehmen, sie selbst, sie eigenhändig zu verfassen, es wird dir möglich sein hinter meinen spiegel aus buchstaben zu blicken, und all das zu schreiben, was du jetzt in seiner vollendung vor dir siehst.

Das dritte mal wirst du die fertigen spiegelschriften zu gesicht bekommen, wie sie fertig zum druck auf deinem spiegel schimmern.