Nach dem Tod musste der Tote durch die 12 Pforten der Unterwelt reisen, die für die 12 Stunden der Nacht standen.
Diese Reise war mit Gefahren und Prüfungen versehen, die der Verstorbene alle meistern musste, bevor er von Osiris in das Totenreich eingelassen wurde.

So musste er z.B. die Krüge der Sturmgöttin Elephantine benennen, den Atem der Schlange des Tals und die 37 Formen der Sonne, wenn sie durch die Unterwelt fährt, wissen.
Er musste vor mit Messern bewaffneten Gottheiten fliehen. Durch Gebete und Hymnen musste er das Wohlwollen der Wächter und Götter erlangen.

Eine der letzten und bekanntesten Prüfungen war das Totengericht.
In der Halle der Wahrheit legte man das Herz des Verstorbenen auf eine Waagschale und als Gegengewicht ein Symbol (meistens eine Feder) der Göttin Maat, nach der ägyptischen Vorstellung Göttin der Gerechtigkeit und Ordnung.
Nur wenn das Herz genauso leicht war wie das Symbol der Maat, also frei von schlimmen Taten, konnte der Tote in die schönen Gefilden einziehen.
Wenn das Herz aber durch zu viele Sünden schwerer war, wurde es von der "Fresserin", ein Untier mit dem Hinterteil eines Nilpferdes, dem Vorderteil eines Löwen und dem Kopf eines Krokodils gefressen und der Tote konnte somit nicht weiterleben.