Ich bin das Rollen der Gezeiten,
treffe auf Küsten aus Fleisch und Blut,
die Ewigkeit im Rücken,
wissend den Stein zu höhlen,
wenn dieses Aeon endet.

Ich bin das Blütenblatt,
besucht vom Wind,
der sanft über meine Oberfläche streichelt
Insekten zu mir treibt,
die kitzelnd Pollen sammeln.

Ich bin der starre Fels,
gerieben vom feinen Sand,
umgarnt von einer Gewalt,
so groß wie die Schöpfung selbst,
unmerklich, wie ein Geist im Nebel.

Ich bin das verzehrende Feuer,
fresse mich durch alles Brennbare,
bin unaufhaltsam verbunden mit dem Rest,
Element, Teil eines Bildes der Zerstörung
meine Asche fällt auf fruchtbaren Boden.

Ich bin das Vergessen,
die große Leere, vor jeder neuen Aufgabe,
Erneuerung, sterbende Zellen,
evolutionäres Streben nach Vollkommenheit,
Zufall im Angesicht des Vergebens.

Ich bin die Krankheit und die Ermüdung,
bin die Heilung und die Erinnerung der gebrochenen Seele,
bin die Wanderung zum Mittelpunkt des Selbst,
fallend, schwebend, ohne Grund und Boden,
jenseits von allem Mittendrin.

Ich bin das Blut in den Venen,
die pulsierende Kontraktion des pumpenden Organs,
bin der Kollaps, der Zusammenbruch, der Nullpunkt,
der Neustart, die Hoffnung und die endgültige Resignation,
bin der Fluß der fliessen muß.

Ich bin die Wut,
der Hass, das immer wieder aufkeimende Neue,
bin Keim und die Erstickung,
der Rest und das kümmerliche Aufbegehren,
bin die versagende Stimme und der Knoten im Hals.

Ich bin die Träne,
die still und unbemerkt zu Boden fällt,
weil ich nicht ich sein kann,
einfach nur sein kann,
weil es so ist wie es ist
und alles andere nur Illusion ist.

Ich bin die Unendlichkeit jeder Empfindung,
Ich bin das tosende, stille,
sich drehende und schwindelnde Alles,
hinter allen Worten.

Ich bin!