Ein hohes Alter ist die Krone ihres erfolgreichen Lebens, geprägt durch einen scharfen Verstand, Lebensfreude und Vitalität. Chronische Erkrankungen kennen sie nicht, genauso wenig wie Degeneration und Isolation. Sie sind es, die Alten jener Völker, welche im Einklang mit der Natur und ihren Mitmenschen leben. Ihre Kinder und Kindeskinder achten und schätzen sie – und lernen von ihnen für Generationen. Vielleicht auch wir…


Wir leben in einem sehr impulsiven Zeitalter, der Fortschritt der einzelnen Wissenschaften ist nicht aufzuhalten und es scheint, als gäbe es nichts mehr, was dem Menschen unmöglich wäre. Gerade im Bereich der Humangenetik wird geforscht, um sich Gesundheit und Jugend ein Leben lang erhalten zu können. Die gesamte Bandbreite der Anti-aging-Maßnahmen boomt, denn alt zu werden ist uninteressant. Das Bild des alten Menschen in unserer Gesellschaft ist de facto für junge Menschen nicht gerade erstrebenswert, verbindet man doch heutzutage „alt werden“ mit „krank sein“, Altersheim und Unattraktivität. Untermauert mit medizinischen Diagnosen und Prognosen gelten Degenerationserscheinungen in unseren Breitengraden als völlig normale Alterungs- und Abnützungsprozesse.

Gesundheit im hohen Alter scheint ein Mysterium zu sein. Krankheit gilt als Normalzustand, dem man so lange wie möglich ausweichen möchte. Eine dem Jugendwahn verfallene Gesellschaft feiert tatsächlich Beständigkeit, wobei Unmengen an Geldern nicht selten aufgewendet werden, um sich ein jugendliches Aussehen zu sichern. Doch wahre Schönheit kommt von innen – Gesundheit ebenso! Und das beweisen uns so manche Völker, in denen gerade das hohe Alter für Weisheit, Reife und Vitalität steht.

Die Völker der 100-jährigen

In Abchasien, Vilcabama, Okinawa, Pakistan (Hunzatal), sowie in Indien leben Menschen jenseits von 100 Jahren, doch nicht in Altersheimen, sondern fröhlich eingebunden in die täglichen Arbeiten in Wald und Feld. Sie kennen keine Büroarbeiten, Elektrosmog und Autos. Degenerationserscheinungen und chronische Erkrankungen sind Fremdwörter, da es diese ganz einfach nicht gibt. Zahlreiche Studien über diese Menschen wurden bereits in den 70er Jahren durchgeführt und veröffentlicht. Das Staunen in der westlichen Welt darüber war und ist groß, stoßen sie doch bei Vielen auf Unglauben. Aber in den erwähnten Gebieten trifft man auf 100-jährige, die kein bischen lebensmüde sind: mit lustigen Liedern und Freude am Leben verrichten sie ihre Arbeit, gehen schwimmen, bergsteigen und bewältigen weite Distanzen in kurzer Zeit. Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates, Übergewicht, Schlafstörungen, Atemwegserkrankungen, Krebs, Parkinson, Alzheimer, Demenz, sowie erhöhte Werte des Blutdrucks, Pulses und des Cholesterins sucht man in diesen Regionen vergeblich. Dr. Leaf Alexander, ein Professor der Klinischen Medizin an der Harvard Universität und Leiter der Medizinischen Dienste des Massachusetts General Hospital, fragte einen 130 Jahre alten Mann im Zuge seiner Forschungsstudien: „Haben Sie jemals einen Arzt gesehen?“, worauf dieser völlig erstaunt antwortete: „Warum sollte ich?“. Diese Menschen strotzen nur so vor Gesundheit, und nicht einmal die jungen Menschen aus unserer Gesellschaft können ihnen darin das Wasser reichen.

Neueste Forschungsergebnisse aus der Humangenetik unterstützen durch epidemiologische Studien die Theorie, dass der Langlebigkeit beim Menschen ein komplexer Phänotyp mit einem signifikanten genetischen Anteil zugrunde liegt, doch tragen noch immer mehrere Determinanten dazu bei, gesund bis ins hohe Alter zu bleiben.

Bei den Naturvölkern sind alte Menschen diejenigen, denen Respekt und Anerkennung entgegengebracht wird. Die jüngeren Generationen fühlen sich von den alten Menschen angezogen, verbringen viel Zeit mit ihnen. Die Lebensfreude, ein stimmiges Miteinander, sowie ein hoher geistiger Bewusstseinszustand prägen hier die Atmosphäre. Jeder ist Teil der Natur, und es geht darum, seinen Platz im Kreislauf des Lebens zu finden und zu verstehen. Neben dem Faktum, dass alte Menschen dieser Kulturen in das soziale Geschehen eingebunden sind, genauso wie in die täglichen Aktivitäten und eine positive Lebenseinstellung haben, steht ihre Vitalität und Gesundheit eng in Zusammenhang mit ihrer Ernährungsweise.

Die 100-jährigen ernähren sich gesünder

Die Ernährung ist hauptsächlich lakto-vegetarisch, d.h. Fleisch wird kaum bis gar nicht konsumiert. Der Großteil der Nahrungsmittel besteht aus frisch geerntetem Gemüse und Obst, Samen, Körnern, Nüssen und wild wachsenden Kräutern und Beeren. Kein Obst und Gemüse wird gelagert oder erst am nächsten Tag verzehrt – die Frische ist hier der entscheidende Parameter. Milch wird höchstens ein- bis zweimal pro Tag getrunken, natürlich als Rohmilch von Ziegen und Schafen stammend. Kuhmilch ist eine Ausnahme.

Gemüse wird in wenig Wasser erwärmt, kaum Salz wird dabei verwendet, denn als Gewürze dienen frische Kräuter und anderes Gemüse. Butter, Zucker oder industriell verarbeitete Nahrungsmittel gibt es nicht, genauso wie Getreideprodukte. Das meiste „Mehl“ wird nämlich aus diversen Nüssen hergestellt oder aus unraffinierten ganzen Körnern der Gerste, Weizen, Mais und Reis. Das Wasser, welches zur Bewässerung der Felder und zum Trinken genutzt wird, stammt aus den umliegenden Bergquellen. Generell essen die Naturvölker wenig, doch geht es hier nicht um die Anzahl der Kalorien, sondern vielmehr um die Konstellation der Nahrung, weshalb es dort keine übergewichtigen Menschen gibt. Ein weiterer Aspekt, der nicht unwesentlich ist: die Kinder werden zwei bis drei Jahre lang gestillt – ein Start ins Leben mit der qualitativ besten Nahrung, verbunden mit Liebe und Zuwendung für den neuen Erdenbürger.

Nicht die Quantität – sondern die Qualität zählt

Das entscheidende Kriterium der Nahrung ist die hohe Qualität, was Jerome Irving Rodale (Inhaber der größten Buch- und Magazinfirma weltweit) im Jahre 1971 dazu bewegte, diese als „organisches Essen“ zu bezeichnen und eine Bewegung der „organischen Esskultur“ ins Leben zu rufen. J.I. Rodale war davon überzeugt, dass die Qualität der Nahrungsmittel mit der Qualität des Bodens zusammenhängt, auf der sie wuchsen. Die hochqualitative Erde der Böden, wie z.B. im Hunzatal, unterliegt einer der besten und feinsten Bewirtschaftungen der Welt und ist ein Beispiel für die gesamte Menschheit. Seit über 2000 Jahren legen die Hunza-Völker terrassenförmige Gärten an, die sich durch das ganze Tal natürlich und wunderschön in die Landschaft einfügen. Dabei konstruierten sie ein Zuleitungssystem, welches in periodischen Abständen das Wasser aus den Bergen und Flüssen in die Gärten transportiert. Dieses aus über 60 Meilen bestehende System in Form von Äquadukten und Kanälen wurde über Jahrzehnte hinweg errichtet. Hinzu kommt, dass die Erde der Gärten aus den tausend Meter tieferliegenden Flüssen und Schluchten stammt, die kübelweise zu den Terrassen getragen wurde. Außerdem werden weder Düngemittel noch Pestizide verwendet.

Diese organische Bewirtschaftung der besonders dunklen Erde, welche nährstoffreich ist und die Pflanzen prächtig gedeihen lässt, ist die Grundlage für eine gesunde Ernährung. Es handelt sich hier um ein Basiswissen aus der Physiologie lebender Organismen: in den Pflanzen kann nur jenes Spektrum an Nährstoffen (im Speziellen Mineralstoffe) vorhanden sein, welches auch im Boden vorhanden ist. Keine Pflanze dieser Welt kann Mineralstoffe herstellen, benötigt diese aber selbst, um wachsen zu können. In weiterer Folge erscheint es logisch, dass auch der Mensch nur jene Nährstoffe aufnehmen kann, die in der Pflanze vorhanden sind. Der Boden im Hunzatal wird, wie bereits erwähnt, getränkt durch das Wasser der Berge und Flüsse. Dieses Wasser wird auch bezeichnet als „Gletschermilch“, ist es bei genauerer Betrachtungsweise doch leicht milchig trüb. Das abfließende Gletscherwasser pulverisiert das Grundgestein und erhält dadurch ein weites Spektrum an essentiellen Mineralstoffen, Spuren- und Ultraspurenelementen. Es ist bereits Allgemeinwissen, dass Mineralstoffe zu jenen Nährstoffen zählen, ohne die der menschliche Organismus nicht lebensfähig wäre. Die Naturvölker ernähren sich von nährstoffreichem Obst und Gemüse, wodurch physiologische Abläufe ungehindert vollzogen werden können – eben bis ins hohe Alter.

Der Vergleich zur westlichen Küche

Verglichen mit der Ernährungsweise der westlichen Welt, sind grobe Unterschiede festzustellen: Obst und Gemüse wird bei uns viel zu wenig konsumiert, vieles davon wird importiert und stammt aus Glashäusern. Fertigprodukte mit all den chemischen Substanzen sind Standard der modernen Küche. Fleisch wird in derart hohen Maßen verzehrt, dass sich der Fleischkonsum seit 1961 weltweit verfünffacht hat, wobei die westlichen Industrieländer Europa und Amerika eine Vorreiterrolle einnehmen. Kuhmilch und andere tierische Produkte (Käse, Eier, Joghurt,…) werden ebenfalls in hohen Maßen verzehrt, zudem pasteurisiert und versehen mit weiteren künstlich-chemischen Zusatzstoffen. Zucker ist ein weiteres Übel, welches ebenfalls den meisten Nahrungsmitteln beigemengt wird und seit dem ersten Weltkrieg sich stetig wachsender Umsatzzahlen erfreut.

Des weiteren konnte die Getränkebranche ihr Angebot massiv erweitern, anstatt des kostbaren Gutes Wasser werden Softdrinks konsumiert. So verzeichnete z.B. allein der weltweit größte Softdrink-Hersteller Coca-Cola im Jahre 2009 ein Umsatzplus von 31 Milliarden Dollar. Getreide und Getreideprodukte sind in der westlichen Welt nicht wegzudenken, doch nicht nur die Getreide- sondern die Agrarproduktion im Allgemeinen hat zugenommen. Interessant ist dabei, dass dies mit dem häufigeren Verzehr von tierischen Produkten zusammenhängt.

Schon unsere Kleinsten werden degeneriert

Wie steht es um den Start ins Leben mit der Ernährung? Das Stillen wird in unseren Breitengraden beschränkt auf 6 Monate, wenn überhaupt. Bei den Naturvölkern ist Stillen bis zum dritten Lebensjahr die Regel. Die Nahrung der ersten Lebensmonate programmiert den Körper dauerhaft für das gesamte restliche Leben. Oft ist in der künstlichen Babynahrung nicht nur das drinnen, was drinnen sein sollte. Babyflaschen bestehen meist aus Polycarbonat, ein Kunststoff, der auf Hitzebeständigkeit und Langlebigkeit ausgerichtet ist. Doch dieser enthält ein künstliches Hormon: Bisphenol A, welches unter Hitze herausgelöst wird und sich mit der Flaschenkost vermengt. Bisphenol A gilt zwar offiziell als ungiftig, doch weiß man aus diversen Forschungen, dass es eine Molekularform darstellt, die sich an das Östrogen andockt und Gene aktiviert, die im Kindesalter eigentlich ausgeschaltet sein sollten. Bereits niedrige Dosierungen von Bisphenol A führen zu Brustdrüsenwachstum, Vergrößerung der Gebärmutter und der Vagina. Ein Mädchenkörper kann dadurch tatsächlich auf Pubertät „umprogrammiert“ werden. Bisphenol A findet sich unter anderem in Plastikflaschen (Weichmacher), Getränke- und Konservendosen und steht ebenfalls eng in Zusammenhang mit Fettsucht, Diabetes und Bluthochdruck.

Essen ist bei uns zum Lebensinhalt geworden

Der lifestyle unserer Gesellschaft hat ebenso wenig mit jenem der 100-jährigen aus Abchasien oder den Hunzas zu tun. Zu wenig Bewegung, Stress, depressive Episoden, Isolation und falsche Prioritätensetzung das Leben betreffend, sind Risikofaktoren, um Alterungsprozesse zu beschleunigen, chronische Erkrankungen zu erleben und frühzeitig zu sterben. Hinzu kommt eine falsche Ernährungsweise. Zudem ist „Essen“ wichtiger geworden, als alles andere. An jeder Ecke werden wir durch Restaurants, Schnellimbisse und Fast-Food-Ketten ans Essen erinnert. Hingegen bei all den Naturvölkern der Nahrungskonsum kaum Bedeutung hat. Dort isst man, um zu leben - bei uns lebt man, um zu essen.

Die Ernährungsweise der Naturvölker scheint aber nicht abstrakt. Das intuitive Wissen gesunder Ernährung dieser Menschen wird auch immer mehr bei uns, gerade aus dem Bereich der Ernährungswissenschaften, gutgeheißen und durch Studien belegt. Doch im Alltag klafft das Wissen aus Biochemie, Physiologie und den Ernährungswissenschaften und der Praxis weit auseinander. Erschwerend hinzu kommt, dass weißes Mehl, Zucker und die gesamten chemischen Zusatzstoffe, des weiteren Fleisch und Getreide, also hauptsächlich gekochte und bearbeitete - kurz denaturierte Nahrung - im menschlichen Organismus ein Suchtverhalten erzeugen. Jeder, der das nicht glaubt, soll diese Produkte ganz einfach von der persönlichen Speisekarte streichen.

Vergleichbar mit den zwei bis drei Gläsern Alkohol pro Tag, was definitiv als Alkoholsucht gilt, erscheint ein derartiges Trinkverhalten für den Betreffenden als völlig normal. Schaut man sich um, erkennt man, dass die breite Masse sich in ihren Essgewohnheiten ebenso verhält indem sie sich mit guter alter Hausmannskost ernährt und von der Überzeugung nicht abweicht, dass diese ihrem Wohle dient. Aber es ist auch die breite Masse, die in unserer Gesellschaft an chronisch-degenerativen Erkrankungen leidet und stirbt. Laut dem Österreichischem Ernährungsbericht 2008 sterben 70% der Österreicher zwischen 40 und 61 Jahren an ernährungsassoziierten chronischen Erkrankungen, wie Krebs oder Herz- Kreislauferkrankungen. „Zu salzig, zu fett, zu süß!“ ist das Urteil des Bundesministeriums für Gesundheit über das Ernährungsverhalten hier bei uns.

Wollen auch wir gesund alt werden?

Es ist Zeit für eine Veränderung! Und jeder kann nur bei sich selbst konsequent beginnen. Auch wenn wir in der westlichen Welt nicht unter jenen himmlischen Umständen wie die Hunzas in ihrem Tal leben, können wir dennoch versuchen, uns einer gesunden Lebens- und Ernährungsweise anzunähern. Dies hat nicht nur mit uns selbst zu tun, sondern betrifft auch die nächsten Generationen. Prof. Arnold Ehret, Erfinder der „schleimfreien Kost“, dazu: „Es ist statistisch bewiesen, dass jede Familie der Stadtbevölkerung ausstirbt, mit der dritten oder vierten Generation verschwinden sie. Mit anderen Worten, die ´Sünden´ der Väter und Mütter erzeugen kranke Kinder und Kindeskinder, degeneriert bis in den Tod…“. Es stellt sich wirklich die Frage, was wir unseren Kindern weitervererben. Das Erbe der Naturvölker hingegen sieht anders aus, denn bereits seit Jahrtausenden gibt es gesunde Generationen, die wiederum gesunde Generationen hervorbringen.

Die für den menschlichen Organismus beste Nahrung ist eine natürliche Nahrung, also so, wie sie in der Natur vorkommt. Schon der Schweizer Arzt und Ernährungswissenschaftler Dr. Oskar Maximilian Bircher-Benner sagte: „Die Nahrung mit dem maximalen Wirkungsvermögen, dem höchsten Heilwert und überraschenden Nährwert aber ist eine richtig zusammengestellte und zubereitete pflanzliche Rohkost.“ Die in den Pflanzen enthaltenen Nähr- und Vitalstoffe werden durch industrielle Prozesse zerstört, genauso wie beim Kochen. Dr. Norman W. Walker äußert sich dazu folgendermaßen: „…kein gebackenes Brot oder verarbeitetes Getreide ist nicht durch die Hitze des Backofens gegangen, wo alle lebendigen Elemente zerstört wurden, die vielleicht vorhanden waren. Wenn die Industrie dieses Brot mit Vitaminen, Mineralstoffen oder dergleichen 'anreichert', werden nur noch mehr tote Elemente hinzugefügt.“ Bei einer lebendigen pflanzlichen Nahrung handelt es sich um ein natürliches Gleichgewicht von Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, etc., zudem gespeichertes Sonnenlicht, welches dem menschlichen Organismus wirkungsvolle Nähr- und Vitalstoffe bereitstellt. Natürlich gibt es viele Skeptiker, die eine solche Ernährungsweise ablehnen. Verglichen mit der Ernährungsweise der Naturvölker jedoch können große Parallelen zu einer ausgewogenen pflanzlichen Rohkost festgestellt werden. „Wenn man sich die Daten betrachtet, ist der optimale Anteil an Fleisch in der Ernährung null.“ so Dr. Walter Willet, Leiter der umfassendsten Darmkrebsstudien in den U.S.A.

Living Food

Dr.med. John Switzer, seit 20 Jahren Ayurveda Arzt, ernährt sich seit 6 Jahren ebenfalls zu fast 100% Rohkost, meint aber dazu: „Viele in der Rohkost-Szene sind ideologisch eingestellt und begehen dadurch einige Fehler in ihrer Ernährungsweise. Eine hundertprozentige Rohkost-Ernährung ist allerdings nicht für jeden geeignet. Vieles hängt von der eigenen Konstitution und Stoffwechselleistung ab. Die meisten Menschen sind zu sehr degeneriert, um auf 100% Rohkost umsteigen zu können. Kleine Mengen gekochter Nahrung, wie Suppen, Bohnen, Hirse, etc. kann für viele sehr vorteilhaft sein. Dies lehrt auch die Ayurveda.“ Dabei gibt er aber den Mineralstoffen eine ganz wichtige Bedeutung: „Organische Mineralien sind die Bausteine für unseren Körper. Wenn diese rund 70 Mineralien fehlen, ist es für den Körper ziemlich unentscheidend, ob man Rohköstler oder Kochköstler ist. Eine mineralisierte Kost ist einfach wichtig, um eine stabile gesundheitliche Basis zu schaffen.“

Eine natürliche Ernährungsweise trägt wesentlich zur Gesunderhaltung, aber auch zur Heilung vieler Zivilisationskrankheiten bei. Nach Dr. oec. troph. Edmund Semler sind es die Ernährungswissenschaften, die ihre Aufgabe „… in der Aufrechterhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung der Gesundheit durch geeignete Ernährung (und gegebenenfalls zusätzliche Nährstoffe).“ sehen, denn „…der hippokratische Ansatz, die Nahrung als echtes Heilmittel anzusehen, und bei Krankheit entsprechend einzusetzen, wird weder bei der Erstellung der Lehrpläne für das Medizinstudium noch in den weitgehend praktizierten Therapien der modernen Medizin ernst genommen.“ Lernen wir doch von jenen Völkern, die ein langes, vitales und absolut gesundes Leben haben, sowie von jenen Ärzten und Menschen in unseren Breitengraden, die wandelnde gesunde Beispiele sind. Die Völker in Abchasien, Vilcabama, Okinawa und im Hunzatal sind absolute Vorbilder, die sich mit 100 Jahren bester Gesundheit erfreuen können und jungen Generationen ein Bild des „alten Menschen“ vermitteln, das attraktiv und erstrebenswert ist!