Mit dem Auto durch leere Dörfer, über verwaiste Straßen. Der Schnee schluckt die Schreie. Den Wagen parken wir auf einer kleinen Anhöhe. In der Ferne schimmert kalt ein Lichterwald. Wein haben wir dabei. Ich zersteche den Korken ein bisschen zu heftig mit einem Taschenmesser, das nicht mir zu gehören scheint, recht alt aussieht und kaum zu gebrauchen ist. Als ich frage, ob es deins ist, wird gelacht. Du sagst, dass du damit nichts anfangen kannst.


Die Flasche ist geöffnet, ein wenig Wein tropft rot auf die weiße Schneedecke, die wie für uns ausgebreitet daliegt. Mir wird schlecht. Auch du zitterst. Ich trinke gierig vom Wein und versuche die Zeit hinter mir zu lassen. Du liegst nur da und erzählst von den Sternen. Wie weit entfernt sie sind, wie hell sie leuchten.

„Lass doch mal die Wissenschaft beiseite! Erzähl von den Sternen wie in den alten Geschichten, als die Welt dem Menschen noch fremd war und er sich nicht nur vor sich selbst fürchten musste!“ Du weinst jetzt. „Vor Glück“, sagst du und weißt, dass es nicht stimmt.

Der Wein ist schnell getrunken und ich weiß nicht was ich mit der Flasche anfangen soll. Bei ihrem Anblick, der vor kurzer Zeit noch so verlockend war, überkommt mich nur Müdigkeit. Ich lege mich neben dich und küsse dir die Tränen von den geröteten Wangen. Als du mir sagst, dass du Angst hast will ich dich beruhigen, doch du merkst, dass auch ich Angst habe, daher gelingt es nicht. Ich umarme dich, um dich zu wärmen und um sicher zu gehen, dass du bleibst. An deinem Atem merke ich, dass du einschläfst. Auch ich schließe die Augen. „Lass uns die Angst wegträumen!“. Du nickst stumm.