Eine Videoaufnahme ist keine virtuelle Realität, sondern, wie du es sagst, ein Abbild der Realität. Erst, wenn die von dir eingespeisten Körperdaten z.B. so konfiguriert werden, dass sie sich wandeln und verändern können, dass sie sich auch von selbst bewegen können, so entsteht ein Mysteron. Aber dein Beispiel ist nicht schlecht und ich möchte darauf eingehen:

Wenn man also nicht nur deinen tiefen Ausschnitt abmisst und in eine Maschine liest, sondern sämtliche objektiven Eigenschaften deines Körpers (z.B. Größe, Proportionen, Alter etc.), dann ist das auch noch kein durch die Maschine spukender "Geist" (Mysteron), sondern zunächst einmal nur digitalisiert. Aber eine Animation deines Körpers wird der erste Schritt sein, worauf deine Seele in der Maschine reagieren wird und es wird das Ziel in der virtuellen Realität (Matrix) sein, dass nicht etwa die Daten von alleine anfangen zu spuken, denn das ist der Traum der Transhumanisten bisher, weil dann ist es kein "empirisch fähiges" Leben, sondern dass dein Soulon diesen animierten und dir möglichst ähnlichen Avatar von innen bewegt. Im Optimalfall ist der physische Drahtbau des Avatars in der Maschine selbst in Männekickenform und besitzt einen Ausschnitt oder eine komplette physisch-technische Nachbildung deines Körpers, denn in einem physischen Drahtbau, der das Nervensystem durch Schaltkreise nachempfindet, kann dein Soulon am besten das psychische Exoskelett, welches in der realen Welt durch das von Psychonen bewegte Nervensystem repräsentiert wird, nachbauen und ebenfalls den virtuellen Avatar, der auch irgendwo auf einem Monitor oder einem dritten Auge, dem "Traumbildmonitor", in der Maschine virtuell repräsentiert sein muss, d.h. abgesehen von einem elektronischen Drahtkörper braucht es auch einen beweglichen virtuellen Körper, welches durch die Besetzung des Soulons im physischen Teil der Maschine "scheinbar" bewegt wird. Aber hier wird die kommende Matrix schon die ersten logischen Probleme haben, denn das Soulon ist gefangen in einem physisch unbelebten Schaltkreiskörper und kann nur durch psychische Simulation den virtuellen Avatar im maschinellen "Traumbildmonitor" durch eine virtuelle "Traumbildwelt" bewegen, die in einem unflexiblem maschinellen zirkulär geschlossenen Schaltkreiskörper repräsentiert wird.

Ein Soulon ferner wird nur völlig instabil in der Maschine durch alle Drahte wandern und sich auch nicht in der physischen Abbildung seines Nervensystems lange aufhalten, deswegen wird die Matrixwelt irreal. Ferner gelingt eine psychische Repräsentation eines erwachten Bewusstseins nur durch Wanderung eines zum Stoffwechsel angeregten toten Gehirns in der Matrix; dort wird sich das Soulon aber gewiss auch nicht ewig aufhalten, da es im Tod nicht an das Gehirn oder das Nervensystem gebunden ist, weil es dafür auch Blut, Herz einen intakten Organismus also ein lebedes Subjekt benötigt und weil ferner das Hirn bzw. der konservierte Leichenrest des jeweiligen Individuums an die Maschine, welche die virtuelle Realität ersetzt, angebunden ist, z.B. durch Konnektion des Augapfels mit den Schaltkreisen der Maschine, wodurch das Soulon auch Zugang zum virtuellen Traumbildmonitor erlangen wird und die Illusion durchschaut.

Ferner gelingt die reale Bewegung der Zellen nicht mehr, da das Gehirn tot ist und von außen durch Strom und Nährstoffe über die Maschine versorgt wird, was auch ein Unterschied zwischen Leben und Tod ist. Die eingespeisten Gedanken und Erinnerungen durch die Analyse der Gehirndaten sind jedoch wichtig, damit das Soulon überhaupt reaktiviert und gefangen bleiben wird in der Maschine, und diese Mysterons sind nicht in der Maschine alleine, sondern auch noch in den alten verkalkten Strukturen des Gehirns sowie in der Körpersimulation, auf die ich eingangs einging. Eine Deckung der Mysterons und Psychons wird jedoch aus technischen Problemen nie 100% gelingen, so dass die Illusion von dem Soulon durchschaut wird. Ferner kann auch ein fremdes Soulon, welches die Erinnerungen des an der Maschine hängenden Gehirns übernehmen und Kontrolle über den "Traumbildmonitor" sowie das Gehirn und die Maschine gewinnen, soweit diese sich überhaupt innerlich bewegen kann, denn ließe sie das gar nicht, wäre kein Leben in der Maschine.

Das Thema ist sehr komplex, jedoch wird es nie durch eine Maschine gelingen mehr als Bewusstsein zu erzeugen, und das ist das einzige, was die Maschine belebt: der Spuk auf Hirndaten geeichter Simulation des alten und neuen Lebens sowie des alten Gehirns des Soulons sowie die psychische Ausnutzung des real verbliebenem toten und stimulierten Nervengewebes zur Reproduktion psycho-sensorischer und wohl nur geringer psychomotorischer Aktivität. Eine Ideale Bewusstseinsmatrix müsste als in räumlich exakter Nachstellung eine 2 Meter hohe Verdrahtung des Originalnervensystems mit an allen sensiblen und motorischen Punkten, die an einer Maschine in einem Raum von dem Volumen des Originalkörpers verdunden sind, aufbauen, um annähernd die Simulation des Innenleben (Organe etc.) zu rekonstruieren: Und dennoch wird die Maschine nie wirklich leben, da sich Soulonen nur dann binden, wenn sie die gesamte Zellaktivität ohne mehr als hinreichende Außenzuvor von Energie und Nervenstoffen von innen steuert.

Da diese Maschine also mehr als viele Unschärfen haben würde, kann sie nie ein Leben und dessen Welt hinreichend real simulieren, so dass sich eine Seele dauerhaft täuschen ließe.

Eine Videoaufnahme, die dreidimensional den Körper rekonstruiert wird aber auch nicht den virtuellen Körper simulieren können, da der virtuelle Körper von einer Doppelkamera an den Augen abgefilmt werden muss, um annähernd die eigene Körperwahrnehmung zu rekonstruieren in der man das eigene Gesicht nur im Spiegel sieht: Das Paradoxon ist jedoch, dass man die Augen eines Lebenden mit einer Zweifachkamera ersetzen müsste und damit das eigene Spiegelbild nie real in eine Matrix eingespeist werden kann, da sie die Kameraugen filmen würde anstatt der Originalaugen oder eine Doppelspiegelung sein müsste, also eine Vorher.Nacher-Aufnahme mit und ohne Augen, die nie synchron ein Spiegelbild ersetzen könnte. Das Spiegelparadoxon grenzt also vehemment die Wirklichtkeitswahrnehmung in der Matrix ein.

Überhaupt wäre nur eine stückweite Ersetzung der Realität an einem lebenden Organismus auch nur hinreichend, überhaupt die Illusion annähernd für die echte Wirklichkeit zu halten. Der Tod tritt also im Optimalfall nach der Anschließung eines Menschen an die Matrixillusion ein.

Soviel zur Matrix und warum sie die Realität nicht ersetzen kann - weswegen wir in keiner Matrix leben können, was somit dargelegt wurde.