Wie abgemacht ließ Methos am nächsten Tag alle Menschen vor dem inzwischen niedergebrannten Lagerfeuer zusammentrommeln, um sie aufzuklären. Mit ausgebreiteten Flügeln und selbstgefälligem Grinsen verkündete er: „Ihr kleinen Menschlein, höret was ich euch zu sagen habe! Wie ihr sicher noch wisst, haben wir uns gestern als Engel des Herrn vorgestellt. Nun, das war eine Lüge.“ Er ging sich nach dieser ersten Offenbarung begierig nach dem Entsetzen der Menschen voller Lust mit der Zunge über die Lippen. Zu seiner Enttäuschung schien es die Menschen nicht weiter zu kümmern, aber gut – was war von seelenlosen Hüllen auch schon groß zu erwarten gewesen?

So setzte er etwas ernüchtert fort: „Meine Begleiterin – um genau zu sein, meine Schwester – und ich sind Dämonen der neuesten Generation! Genährt an den schmackhaften Eingeweiden eines Engels sind wir zu etwas mehr geworden. Tja und ihr Sterblichen, ihr seid von nun an unsere Spielzeuge, unsere Sklaven.“ Das letzte Wort sprach er besonders betont aus. Ihm gefiel es sehr gut, jetzt eine Herde willenloser Diener unter sich zu haben. Seine Schwester stand am Rande der Menschenmenge mit dem ehemaligen Anführer der Gruppe und beobachtete mit verschränkten Armen und missmutigem Blick das Geschehen. Auf sie schien die Verwandlung außer ihrer Macht noch einen anderen Effekt gehabt zu haben. Ihre zuvor schon vorhandene, empathische Ader um ihre Verführung besser nutzen zu können war wie es aussah auch weiterentwickelt und soweit es Methos erkennen konnte, verspürte sie nun echtes Mitleid mit diesen armseligen Geschöpfen. Methos beschloss sie diesbezüglich im Auge zu behalten, er durfte nicht riskieren sie an die Menschen zu verlieren – dazu war sie als Rekrutierungshilfe zu wichtig. Er hoffte, ihr von ihm akzeptierbares Haustier, dieser Rufus, reichte um sie abzulenken. Er wandte sich erneut an die Menschen: „So und nun meine erbärmlichen Würmer, ist es Zeit für eine Demonstration was euch alle erwarten wird! Ich bitte nun das hübsche Fräulein aus der zweiten Reihe mit dem Kopftuch zu mir zu kommen.“ Er hielt seine linke Hand vor die Menge und eine zarte, blass häutige Hand umschloss seine. Er zog die Besitzerin der Hand zu sich hin. Vor ihn trat eine junge Frau Anfang zwanzig, zwei Köpfe kleiner als er. Sie trug eine Bluse und einen länglichen Rock sowie das erwähnte Kopftuch, alles in einheitlichem hellblau passend zu ihren tiefblauen Augen. Methos hatte sie sich kurz vor seiner Rede bereits zur Seite genommen und unter dämonischer Hypnose zu seiner Marionette gemacht. Jetzt sollte sie als Beispiel des Schicksals des Restes der verbleibenden Menschen dienen. Als sie vor ihm stand, drehte er sie an den Schultern zur Gruppe um und sprach: „Sie wird euch jetzt etwas mitteilen und daran habt ihr euch alle zu halten!“ Dann flüsterte er ihr zu: „Nun sprich, ich befehle es dir.“ Sie schaute mit glasigem Blick in die Reihen ihrer Freunde und erklärte: „Wir alle sind nun dem ehrwürdigen Dämon Methos unterstellt. Sein Wunsch, ist unsere Lebensaufgabe. Es wird nur absoluter Gehorsam akzeptiert! Sollten wir uns widersetzen, hat dies für uns die Höchststrafe zur Folge.“ Damit endete ihre Erklärung und Methos meldete sich zu Wort, während er ihre Taille umgriff: „Ihr habt sie gehört. Solange ihr tut, was ich sage habt ihr nichts zu befürchten. Wenn Jemand allerdings auf dumme Gedanken kommt – nun, was das für Konsequenzen hat, seht ihr jetzt an meiner werten Freiwilligen.“ Genüsslich verstärkte er die Umklammerung um die junge Frau. Erst zog er noch den angenehm weiblichen Duft ihres Körpers in seine Nase, eine herrliche Mischung aus Angst, Schweiß und weiblichem Körpergeruch kam ihm entgegen. Zärtlich gab er ihr einen innigen Kuss, dann leckte er mit seiner Zunge der Länge nach ohne jede Hemmung gierig an ihrem Hals. Schließlich packte er ihren Kopf und neigte ihn auf ihre linke Schulter. In diesem Moment flammte wieder der typisch dämonische Funke in seinem Blick auf und nach einem furchtbar schadenfreudigen Lächeln in die Menge vor ihm, biss er ihr tief in den Hals. Sie zuckte stark, während mehrerer blutiger Flüsse an ihrem Körper herunterliefen. Ein leises Keuchen entwich seinem Opfer, während er voller Begierde seinen Blutdrink zu sich nahm. Er sog die Blutfontäne auf und der Geschmack des menschlichen Blutes betörte seine Sinne. Das sollte aber nicht alles bleiben. Er wollte, dass sein Opfer Schmerzen erlitt ehe es verreckte. Er riss mit seinen Zähnen an ihren Adern, sodass sie aus ihren Hals heraushingen und vergrub immer wieder seine Zähne in Hals und Schulter der Frau. Die Frau selbst war noch immer knapp am leben, lag aber kraftlos und krampfend in seinen Armen. Methos blickte zu seiner Schwester. Dieser stand die Abscheu seiner Darbietung ins Gesicht geschrieben, ihr menschliches Schoßhündchen hatte bereits den Blick angewandt und musste mit sich kämpfen, seinen Mageninhalt für sich zu behalten. Allerdings war Methos nicht bereit seine Schwester vergessen zu lassen, was sie war. Daher streckte er seine rechte Hand aus und gestikulierte ihr, zu ihm zu kommen. Irritiert stand Aphila da und sah ihren Bruder fragend und misstrauisch an. Er aber gab ihr weiter nur zu verstehen, zu ihm zu kommen. Sie löste ihre Arme aus der Verschränkung, klopfte Rufus einmal auf die Schulter und kam zu ihm.

„Was willst du?“, fauchte sie, offensichtlich über seine Show erbost. Er grinste sie unsagbar bösartig an. „Ich will dich an das erinnern, was du bist. Du scheinst mir zu viel Sympathie für diesen Haufen seelenloser Affen zu entwickeln. Daher weise ich dich nur daraufhin, dass du wie ich eigentlich ein Dämon bist.“ Noch immer schaute sie ratlos drein. Sein blutverschmiertes Lächeln wurde breiter: „Du willst die Frau hier doch sicher nicht noch länger leiden lassen? Beende ihre Qualen und reiß ihr das Herz heraus!“ Erschrocken und angewidert zog Aphila ihre Augenbrauen hoch und trat zwei Schritte zurück. „Was soll das Bruder? Nötigst du mich jetzt genauso grausam zu werden, wie du? Ich werde der Frau gar nichts tun!“, weigerte sie sich. Er aber erwiderte: „Du hast seit deiner Verwandlung nichts mehr gefressen und ausgehungert bist du nichts für mich wert. Also erlöse die Frau endlich von ihrem Leid und labe dich an ihrem Herzen – und am besten noch an weiteren Organen, ich teile auch geschwisterlich mit dir.“ Sie aber schüttelte verächtlich den Kopf. „Ich bin kein Monster, wie du. Ich kann das nicht, eher verhungere ich lieber!“, verneinte sie abermals. Langsam wurde es ihm zu blöd. Er musste sie unter Druck setzen: „Gut, dann ist dir das Leben deines Rufuslein wohl auch nichts mehr wert, hm? Denn wenn du jetzt nicht gehorchst, ist er der nächste auf der Speisekarte!“ Ungläubig und mit leicht geöffnetem Mund sah sie ihn mit weitaufgerissenen Augen an. Einen kurzen Moment wurde ihre Miene ausdruckslos, dann röchelte die Frau in Methos Armen schwer auf. Es gab einen Ruck und Aphilas Hand steckte tief im Leib der Frau drin und umkrallte ihr noch immer schwach pochendes Herz. Aphila schluckte schwer, bevor sie das Herz mit einem zweiten kräftigen Ruck herausriss. Ein großer Schwall Blut folgte dem Herz auf dem Rumpf heraus. Methos lachte laut auf und befahl ihr weiter: „Friss es! Oder soll ich dir wieder dabei helfen?“ Darauf verzichtete sie gerne, denn augenblicklich biss sie herzhaft in das noch schlagende Herz hinein und schluckte mit festem Blick auf Methos die herausgebissenen Stücke herunter. „Braves Mädchen, es geht doch“, lobte er sie. Er wusste damit hatte er sich ihren Hass auf sich gesichert, doch es war wichtig sie bei Kräften zu halten. Seine Zunge schleckte erneut am offenen Hals des Leichnams der Frau. Ein geteiltes Mahl schmeckt doch nochmal so gut, schoss es ihm scherzhaft durch den Kopf. Er richtete sich an die Menschen vor ihnen, die nach wie vor teilnahmslos alles mit verfolgten: „Ihr könnt nun gehen, die Vorstellung ist vorbei, jetzt wisst ihr was euch erwartet!“ Damit löste sich die Menschenmenge wieder auf, als sei nichts gewesen. Diese Menschen waren wirklich nur noch emotionslose Zombies, irgendwas für sie zu empfinden war sinnlos, fand Methos. Als Aphila das Herz komplett verzehrt hatte, konnte Methos etwas für ihn durchaus erfreuliches in ihren Augen erkennen – es war die Gier nach mehr zu sehen. „Aphila! Bedien dich ruhig, diese Menschen werden nichts davon mitbekommen und dein Freund muss dir sogar dankbar dafür sein, du hast ihm damit sein armseliges Leben gerettet! Komm teile das Futter mit mir!“ Er schweifte mit der Hand über den Rumpf des Körpers, als lade er sie ein und nach einem kurzen, zögerlichen Zucken gab sie nach und näherte sich ebenfalls dem leblosen Körper der Frau. So machten sich schließlich beide über das menschliche Fleisch her und Methos wusste, tief im Herzen seiner Schwester war es das was sie wollte.