Dies wird mal so ein persönlicher Blog mit dem Ein oder Anderem privaten Gedankenspiel.

TERA: Rising

Zuerst einmal: TERA, das MMORPG mit dem ich seit Erhalt meiner neuen Grafikkarte vor ca. 2 oder auch 3 Monaten meine Zeit verbringe. Das Spiel war letztes Jahr in Europa mit einem Abomodell wie man es von WoW kennt gestartet, monatlicher Betrag so 12 Euro. Damit haben sich die Entwickler erst mal fett verrechnet, die erwartete Spieleranzahl blieb aus.

Im Februar dieses Jahres haben sie nachgegeben und das Spiel wurde Free to Play. Zwei Wochen später fing ich es an, jetzt konnte ich es mir leisten und hatte auch die nötige Hardwareleistung dafür.
Es dauerte nicht lange und ich erfuhr von dem Vorteilsstatus der Spieler, die das Spiel zuvor gekauft hatten, den „Veteranen-Status“. Unter Anderem brachte der einen besonderen Titel im Spiel und 8 statt 2 Charakterslots. Den konnte man sich auch noch nach der Umstellung besorgen, was ich für 12,95 € bei Amazon auch tat.

Was ich nicht wusste, als ich den Code eingab um den Veteranen-Status freizuschalten – man bekam für das gekaufte Spiel auch einen Monat lang den Zugriff zur TERA Club Mitgliedschaft. Da wurde man als Spieler echt sehr verwöhnt. Statt zeitaufwendig zur nächsten Pegasus-Station laufen/reiten zu müssen oder sich kostenpflichtig (Spielwährung natürlich) teleportieren zu lassen, hatte man das Handbuch des Reisenden in der Tasche, welches einen kostenfrei und ohne Verzögerung zum gewünschten Ort teleportierte. Auch war der mächtige Trank des Jägers zum Beispiel sehr zuvorkommend, eine Stunde täglich wurde die Goldbeute verdoppelt. Natürlich war auch der Löwe als Reittier eine coole Abwechslung zum 0815 Streitross, das jeder Spieler bekam.

Alles keine overpowert Items, aber eben zur Bequemlichkeit gedacht. Was mir aber dann auffiel, als der Zähler an der Seite im Spiel, der die restlichen Tage im Club anzeigt allmählich in Richtung 0 wanderte – ja, da merkte ich eine negative Wirkung davon auf mich.

Es entstand ein Zwang, dass ich doch wenigstens eine Stunde täglich im Spiel sein sollte, um meine bezahlten Vorteile auch auszunutzen. Es kamen auch Tage vor, in denen ich schlicht gar nicht spielte – was mich dann ärgerte, hatte ich doch die täglichen Tränke verschwendet. Mein Verhalten wurde mir aber auch schnell bewusst und ich versuchte herunter zu schalten. Ja, du hast Geld dafür bezahlt – aber du hast bezahlt um Spaß an dem Spiel zu haben, nicht um dich zum Spielen hetzen zu lassen.
Und das ist der Punkt, der mir zum Nachdenken gab. Für mich war das jetzt eine bewusste Erfahrung, ich habe mich zum Spielen mehr oder weniger gezwungen um die bezahlte Leistung auszunutzen.

Doch ist das bei WoW-Spielern auch so?
Sie bezahlen das Spiel auch regelmäßig und dürften – wenn auch eventuell nur unterbewusst – auch solche Gedanken haben. Komm, ich muss heute spielen, hab schließlich dafür bezahlt.
Wie ich das sehe, ist auch das ein guter Grundstein zu einer Spielsucht.
Just saying it…


Feiertage VS persönliche Erfolge

Am 4. Mai hatte ich Namenstag. Das wird in meinem Dorf aus christlichen Gründen auch quasi gefeiert. Man wird beglückwünscht und – zumindest bei uns – kriegt man auch ein kleines Geschenk. Man wird also gefeiert, wegen seinem Namen und dem Todestag des Heiligen, der hinter diesem Namen steht.
Das ist auch schön und gut – nur irgendwo auch sehr unpersönlich. Es hat nichts mit mir zu tun und auch nicht mit etwas, dass ich mir verdient hätte. Meinen Namen wählten meine Eltern aus, ich kann nichts für den Heiligen, mit dem ich damit in Verbindung stehe.

An und für sich, macht mir das nichts aus, als Kind fand ich das klasse – hatte ich doch neben meinem Geburtstag einen zweiten Tag an dem der Fokus auf meinem Wohl lag.

Dieses Jahr hatte es einen gewissen, faden Beigeschmack. Am 29.03. dieses Jahres bin ich mit meinem ersten E-Book „Das Vermächtnis des Engels Nekro“ fertig geworden. Zwar hat es noch nicht den letzten Schliff, sicherlich birgt es noch rechtschreibliche und grammatikalische Fehler – aber die Geschichte für sich ist vollendet gewesen. Darin steckten mit einem Defizit von zwei Wochen gut ein Jahr Arbeit drin. Jedes Kapitel hat durchschnittlich mindestens zwei Stunden gebraucht, zum Ende hin wesentlich mehr. Was war das Ergebnis, als ich es gegenüber meinen Eltern anmerkte? Von meiner Mutter ein: „Schön!“, was sie so ziemlich bei jeder kleinen positiven Meldung macht… Mein Vater gab auch nur ein: „Aha“ oder so ab…

Einzig von zwei oder drei Freunden, die von dem Buch wussten kam eine Reaktion mit der ich halbwegs zufrieden war. Vielleicht erwartete ich auch zu viel. Das Hochgefühl, diesen so wichtigen Schritt geschafft zu haben, war aber gänzlich vermisst.

Jetzt, wo mein Namenstag war, dieses unpersönliche Etwas – da wurde ich beglückwünscht. Das war so der Punkt, wo ich es sehr schade fand, dass so ein „blöder“ Tag mehr wert zu haben schien, als meine persönliche Leistung – mein Erfolg.

Man könnte jetzt auch sagen, das Schreiben war dein Lohn oder warte ab, bis es zu kaufen ist und du Verkaufserfolge erzielst. Das ist aus meiner Perspektive aber nur sehr milde tröstend.
Ein allgemeiner Feiertag ist mehr wert, als der persönliche Erfolg – danke.