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    Vorweg sollte ich erwähnen, dass wir uns (als Kinder) stets individuell entwickelten und im stark variierenden Entwicklungstempo und in Abhängigkeit von unserer sozialen Umgebung und persönlichen Erfahrungen.
    Erste Angst die wir als Säugling empfinden, ist, Trennungsangst. Wenn eine Person, die uns vertraut ist, unseren Gesichtskreis verlässt, haben wir mit Unbehagen, Schreien, Weinen reagiert und unsere Trennungsangst verdeutlicht. Als Säugling empfinden wir nämlich jegliche Art von Trennung, von der kurzen Abwesenheit bis hin zum dauerhaften Verlust (Tod) erst einmal als Verlusterlebnis, einem beim Tode verwandtem Erlebnis. Schon vorübergehende Trennungen können beim Säugling große Verlustängste auslösen. Fehlendes Zeitverständnis und emotionale völlig Anhängigkeit sind die Gründe dafür.

    Einige Jahre später haben wir raus gefunden, dass diese Trennungen meistens nicht von Dauer sind und die Vertrauensperson immer wieder zurückkommt. Wir haben gelernt mit inneren Bildern, diese Trennunsdauer zu überstehen. Warum wir dann - als Kind - auf die Todesnachrichten von nahen Verwandten oder Bekannten nicht emotional reagieren? Weil wir der Meinung sind, sie werden schon wieder zurückkommen, oder das sie sich (wie es von den Erwachsenen dann erzählt wird, soll dieser Ort „der Himmel“ sein) irgendwo anders befinden.

    Tod ist also für uns nicht etwas Endgültiges. Wir erwarten dass diese Person irgendwann zurückkehrt. Und einige Jahre später erst wird uns immer deutlicher das Tod etwas Endgültiges ist und die Verstorbenen nicht zurückkommen, wie man es sich vorgestellt hatte.
    Ab jetzt löst Totsein eine erhöhte Angst vor den Verlust lieber Menschen aus, insbesondere der Eltern aus, wo gegen Kinder einen eigenen Schutzmechanismus aufbauen. PIS, Mentaler Schutzschild. (Blog von Keysibuna) (Etwa in der Form von einem schnellen Übergang zu Lachen, Fröhlichkeit usw., oder ein Trauerfall in der Umgebung auftritt.)

    Man beginnt nach den Ursachen zu suchen, warum man stirbt.



    Wir kommen zur Überzeugung dass man durch äußere Einwirkung stirbt. wie z. B. Krankheit, Unfall oder ein hohes Alter. Und man denkt, die „Opfer“ werden zur Dunkelheit der Nacht sterben und weggetragen, weil meisten Kinder (im Vorschulalter) keinen der Verstorbenen noch mit eigenen Augen gesehen haben. Diese Personen waren über Nacht weg. Also man beginnt den Tod zu personifizieren.

    Wenn wir älter werden, fangen wir an, den Tod als etwa Negatives zu empfinden, weil es etwa endgültiges ist und wir aber (noch) nicht verstehen, wie es zustande kommt und was für Folgen es hat (endgültiger Verlust), zugleich verstärken wir unsere Verlustängste (Angst vor dem Tod) immer mehr.
    Jenseitsvorstellungen (PIS) bei Kindern - etwa ab dem neunten Lebensjahr (abhängig von Erziehung und Umwelt), entstehen wesentliche Denkmuster, die dann auch als Erwachsene Anwendung finden, aber auch Kindern bereits zugänglich.:
      1. Es komme nichts mehr nach dem Tod, weil alles vorbei ist.
      2. Ein geistiger Teil des gestorbenen Menschen existiere in einer jenseitigen Welt fort. Unter Umständen können die Lebenden sogar „Kontakt“ mit ihm aufnehmen.
      3. Der christliche Auferstehungsglaube bietet sowohl vielen Erwachsenen als auch Kindern Trost,
      angesichts ihrer Todesfurcht.
      4. Aus der Reïnkarnationsvorstellungen zu schließen, meint man, nach dem Tode wiedergeboren zu werden.

    Um die gesteigerte Angst, durch Wissen über Endgültigkeit des Todes und insbesondere über die biologischen Vorgänge (Aussetzen der lebenserhaltenden Körperfunktionen, Verwesung usw.) versucht man mit Vorstellungen, die man kennengelernt (s.o.) hatte, zu kontrollieren.

    Dann beginnt irgendwann die Pubertät



    Man ist häufig emotional durcheinander und labil, d.h. besonders verwundbar und reagiert sehr oft überempfindlich. (Empfohlene Beitrag dazu; Worte die man nicht lesen will.. (Blog von Keysibuna) )
    Man beginnt über reale als auch imaginäre Aspekte eines Vorgangs nachzudenken. Man sucht nach der eigenen Identität. Durch Gefühle der Verunsicherung und notwendiger Neuorientierung, die unsere Leben beherrschen. Dabei können einige unterschiedliche Einstellungen entstehen:
      ○ Tod wird in weiter Ferne verschoben und ist der Meinung Tod betreffe andere Menschen.
      ○ Reagiert auf Tod zynisch
      ○ entwickelt gewisse Todessehnsucht.

    Man entwirft ein eigenes Todeskonzept und beginnt es mit den 'Erwachsenen-Todeskonzept' in Einklang zu bringen bzw. zu widerlegen. (Oder betreibt Synkretismus). Dabei kann der Heranwachsende in beide Rollen schlüpfen. Als Gegner; „ich denke anders“ oder Befürworter; „das glaube ich auch“, argumentieren. Wenn in dieser Entwicklungsphase massive und einseitige Beeinflussungen stattfinden, oder traumatische Ereignisse normale Entwicklung verhindern, dann werden die eigenen Todeskonzepte verzerrt, die zu gewissen (Aber)gauben weiterentwickelt und verinnerlicht werden.

    (Habe vieles aus den Arbeiten von den schweizerischen Psychologen und Philosophen Jean Piaget und Elisabeth Schwarz entnommen.)