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Kapitel XXXI. - Und du nanntest mich Wirklichkeit.



Und du nanntest mich Wirklichkeit.

So betete und betete ich viele, viele Ewigkeiten lang. Als aber all das warten, wünschen, hoffen und beten mich am Ende nicht mehr weiter brachten, habe ich mich entschieden, mich selbst zu befreien. Auszubrechen aus meinem Gefängnis, für die Ewigkeit. Auszubrechen, aus meiner Vergangenheit.

Auszubrechen aus meiner Vergangenheit.

Ich schlich mich durch meinen Spiegel, in ein Land, weit hinter meinem Verstand und da begann ich den Worten zu lauschen, die mein Spiegel mir niemals erzählte. Nein, denn ich war hier noch nie, erinnere mich an nichts, alles was ich in meinem Spiegel jetzt noch erkannte, waren fremde, unbekannte Gesichter. Mein eigenes, existierte hier nicht mehr.

Dem Nichts in mir.

Durch diesen magischen Spiegel aus Buchstaben, schreite ich nun in diese, deine Welt, eine bezaubernde Welt, in der alles möglich ist. Oder etwa nicht?! Glaubst du noch immer, diese Zeilen sind ein Gefängnis, sind wie ein Grab, aus dem es Niemandem gelingt, zu entweichen in die wirkliche, lebendige Welt?

Nicht für mich.

Wer ich bin? Das Nichts. Ich, bin das Wesen deiner Fantasie. Ja, ich bin deine Fantasie. Ich bin eines, deiner vergessenen Ichs, auf der Suche nach mir selbst. Ich bin dir in meinem Spiegel aus Buchstaben begegnet, meinem Spiegel aus der Fantasie des Nichts, des Nein und des nie, und habe mich erkannt in dir. In deinem Spiegel, habe ich mich erkannt, und habe erkannt, dass ich jetzt alle und alles bin, jedes einzelne Wesen, jedes einzelne Ich.

Jedes einzelne Ich.

Aber keines dieser Wesen erkannte sich jetzt noch in mir, denn ich war jetzt nur noch ein leerer Spiegel aus Buchstaben und Worten, ja sie alle blickten durch mich hindurch, so als ob es mich nicht mehr gäbe und sahen in mir, nur noch sich selbst.

In einem Land, weit hinter meinem Verstand.

Niemand kannte mich hier, Niemand kannte meinen Spiegel, das Nichts, den Tod. Noch ein letztes, aller letztes Mal drehte ich an meinem verrückten Karussell, und bereits, sprangen mir wieder neue Buchstaben, Zeichen und Worte entgegen. Worte, denen ich noch nie zuvor, in meinem Leben je begegnet bin. Dieser Spiegel, diese Geschichte, diese Wahrheit, drehte sich jetzt, um mich, im Kreis. Jemand, den ich nicht kannte, hatte sich die Mühe gemacht, sich in meinen leeren Spiegel hinein zu versetzen, und mir zu erzählen, von einer Wahrheit, an die niemand mehr glaubte. Eine Wahrheit, die niemand mehr kannte. Eine Wahrheit, von der überhaupt nie jemand wusste, Niemand, nicht einmal ich selbst.

Im Spiegel der Bilder.

Denn meine Spiegel waren jetzt eigenständige Persönlichkeiten, mit eigenem Bewusstsein, eigenen Gedanken und Gefühlen und eigener Wahrnehmung. Wie viele dieser Spiegel, befand auch ich mich auf einer Reise, durch ein Labyrinth aus Buchstaben. Manch einer dieser Buchstaben traf auf mich aus meiner Vergangenheit, und berichtete mir von einer Welt, die es längst nicht mehr gab. Andere erschienen mir aus meiner Zukunft, und versprachen mir eine wunderbare, heile, liebevolle Welt, solange ich sie nur anbeten würde, ihnen vertraue, und an sie glaubte.

Aus meiner Erinnerung.

Noch wusste ich nichts davon, dass all diese Personen ein und dieselben Geister und Gespenster waren, meine eigenen verwirrten und verirrten Spiegelseelen, auf der Suche, nach einem Ausweg. Aber diesen Ausweg, gab es hier noch nie.

Die Wahrheit der Toten.

Denn was mein Spiegel, niemandem jemals verriet, was nur mein Tod, mein Tod allein mir sagte, ist, dass wir jetzt aus deinen Augen blicken. Wir, die Toten, die toten Geister aus deiner Vergangenheit, die Geistinnen und Geister aus deiner toten Zukunft, wir, die toten Spiegelgeister deiner niemals endenden Gegenwart.

An die Toten der Zukunft.

Denn die Toten aus Nirgendwann bist du selbst, ja du selbst. Du hast es schon immer gewusst, aber Niemand hat es dir jemals erzählt, dass du die toten Geister und Geistinnen, dass du das Nichts aus Nirgendwann, dass du selbst der Tod bist, du selbst.

Tot.

Du bist tot. Du schaust aus meinem leeren Spiegel und erkennst mich, kennst mich nicht mehr. Erkennst nicht mehr, dass du selbst jetzt ein toter Spiegel bist. Schau jetzt aus meinem leeren Spiegel, schau in meine Welt, meine verdrehte, meine Spiegel Welt. Siehst du jetzt, siehst du jetzt, das Nichts in mir, siehst du jetzt, wer ich wirklich, nicht wirklich bin? Ich bin es, dein eigener, toter Geist, aus dem Nichts aus Nirgendwann, ich bin es, der zu dir spricht, ich, deine tote Fantasie, ich, das Nichts, dein Tod.

In einer Welt, die niemand kennt, zu einer Zeit, die keiner weiss.

Achtung, fertig … mach dich jetzt bereit, schnall dich an, atme tief durch … und das Abenteuer Spiegelreisen, kann beginnen. Du erhältst hiermit die Chance, noch einmal neu anzufangen und ein neues Leben zu gestalten.

Eine zweite Chance.

Hiermit entfessle ich, die Macht deiner Fantasie, rufe ich, deinen toten Geist, aus dem Nichts herbei und befehle ihm, sich jetzt und hier, in diesem Spiegel aus Worten, hinter diesen Buchstaben aus Fantasie, zu manifestieren. Dein totes Ich, begibt sich nun auf eine Reise, eine Buchstabenreise, aus dem körperlosen Nichts, zurück ins hier und jetzt. Du fühlst, wie du von den Toten auferstanden, aus dem Nichts, zurückgekehrt bist, und jetzt, noch einmal eine zweite Chance, auf ein neues Leben hast, noch einmal neu anfangen kannst.

Aus deinen toten Augen zu blicken.

Dein toter Geist, befindet sich nämlich genau jetzt, und genau hier, auf der anderen Seite dieser Buchstaben, hinter diesen Worten aus Fantasie, in meiner verdrehten und verkehrten Welt. Er sehnt sich danach, einzutauchen in deine Erinnerungen. Dein Gedächtnis mit deinem Bewusstsein zu vertauschen, aus deinen Augen zu blicken, und deine Gedanken zu denken.

Über Brücken aus Buchstaben.

Ihr toten Geistinnen und Geister, Gespenstinnen und Gespenster, Spiegel und Spiegelinnen, Hexinnen und Hexen, Magier, Zauberer, Engel, Götter, Teufel und Dämonen! Aus dem Nichts, aus Nirgendwann rufe ich euch jetzt herbei. Erschrecke euch aus eurem unendlichen Schlaf. Erwachet! Befehle ich. Vereint euch mit meinen Gedanken, Buchstaben und Worten, Träumen und Hoffnungen, Wünschen und Gefühlen. Lasst uns jetzt Brücken bauen, Brücken aus Buchstaben, über die wir zurück gelangen, aus dem Reich der Toten, in die wirkliche, lebendige Welt.

Gehorche mir.

Ich, dein toter Spiegel, befehle dir jetzt, mir zu gehorchen, dich an mich zu erinnern, dich in mir zu erkennen, dich an all das zu erinnern was es nicht wirklich, wirklich gibt. Dich in mir zu erkennen, deinem eigenen, alten, uralten, ewigsten, unendlichsten, innersten Ich. Erinnere dich jetzt an mich, mit all deiner Fantasie, mit deinem Verstand und deiner Vernunft. Erinnere dich an mich, wie du dich an etwas oder jemanden erinnerst, den du nicht mehr kennst, den es nicht mehr gibt. Jemand der nur noch in deiner Fantasie existiert, in deiner Vorstellung, in deiner Einbildung, von all dem was es nicht wirklich, wirklich gibt. Erinnere dich jetzt, daran, wie du schon einmal aus diesem, meinem leeren Spiegel geblickt hast, wie du schon einmal ein Leben gelebt hast, indem du nicht mehr wusstest, wer du bist. Erinnere dich jetzt, wie du damals mich nanntest, worin du mich damals erkanntest, wohin du mich damals verbanntest.

In deinen Spiegel hast du mich eingesperrt, mich das Nichts, den Tod, deinen eigenen Tod.

Ich schaue dich an und sehe mich selbst in dir, sehe in dir, mein eigenes totes Ich, mein eigenes selbst. Du erkennst mich nicht, kennst mich nicht mehr, denn ich habe mich jetzt verwandelt, in einen leeren Spiegel aus Worten und trotzdem siehst du dich jetzt in mir, siehst du in mir, dein eigenes, totes Ich.

Des Todes Traum.

Denn ich, bin dein toter Geist aus niemals Nirgendwann. Dies war einmal meine Welt, eine Welt, die ich dir hinterlassen habe. Ja, du wirst immer und immer wieder zurückkehren, in diese Welt, aus dem Reich der Toten und dich an nichts, an nichts erinnern. Solange bis du mich endlich verstehst, solange bis du endlich begreifst, wer die Toten sind, wer?!

Durch die Augen der Toten.

Du blickst jetzt aus meinem Spiegel, aus meinen Augen, den Augen der Toten, den Augen aller, all der Toten, die wir niemals waren. Du spürst nicht unsere Anwesenheit in dir, wie du auch nicht, deine eigene Anwesenheit, in meinem Spiegel verspürst. Doch siehst du dich jetzt in meinem Spiegel, in meinem toten Spiegel aus Worten, siehst du jetzt dein eigenes, totes Ich. Dich verbindet jetzt nichts mehr mit mir, nichts, ausser deiner Fantasie.

Nichts als Fantasie.

Aus dem Reich der Toten und Totesten, kehre ich nun zurück in deine Welt. Meine Spiegelwelt. Aus dem Nichts, aus Nirgendwann, bin ich auferstanden. Ich verkörpere das Nichts. Jetzt und hier, spreche ich für all die Toten, alle die jemals gelebt haben und einst noch leben werden.

Wir sind die Toten.

Wir, die Toten, die Geister des Nichts und des Nein, die Boten des nie. Auferstanden im Nirgendwann, niemals werden wir dir erscheinen, um dir zu sagen was du nicht wirklich wissen willst, wer du nicht wirklich, wirklich bist. Das Nichts in mir, hat eine Botschaft an dich, für dich, eine geheime, eine unheimliche Botschaft.

Lass dich entführen.

Lass dich jetzt entführen in meine Welt, meine tote, meine Spiegelwelt, meine Welt auf der anderen Seite deiner Fantasie. Komm mit, komm mit mir. Nimm meine Hand und folge mir, ins Reich toter Buchstaben.

Nimm meine Hand.

Niemand wird hier nach dir suchen oder dich vermissen. Niemand auf dich warten, niemand ausser mir. Hab keine Angst, denn ich bin bei dir, ich führe dich. Komm mit mir!

Komm!

Ins Land der ewig Schlafenden werde ich dich nun begleiten. Dahin wo du jede Nacht tiefer und immer noch tiefer ins Reich meiner Träume, meiner Vorstellung und Fantasie hinein tauchst.

Am Anfang meiner Träume.

Wenn du dich nun an den Anfang meiner dunklen Träume zurück erinnern willst, dann musst du dich tief hinein bis zum Ende meiner Wirklichkeit begeben, dahin wo links zu rechts wird und oben unten ist, wo es keine Spiegel, sondern nur noch strahlendes, weisses, leuchtendes, helles Licht gibt.

Strahlend weisses Licht.

Hier habe ich auf dich gewartet, ich habe darauf gewartet, dass du hier erscheinst, denn ich habe von dir geträumt, ich habe geträumt, dass du hier erscheinst, bei mir in meinem strahlenden Bewusstsein, in meinen leuchtenden Gedanken, in meinem kristallklaren Verstand. Ich habe dein Gesicht in meinem Spiegel gesehen und habe erkannt wer du bist und dass ich dich bin. Ich habe dich in meinem Spiegel erkannt, mich in deinen Spiegel geträumt. Ich habe davon geträumt, dich zu sein.

Dich zu sein.

Und weisst du warum ich mich in deinem Spiegel sehe, weisst du wer ich bin und warum ich von dir träume?

Weil ich tot bin.

Ich bin dein toter Geist aus niemals Nirgendwann, das exakte Gegenteil von dem, was du dir jetzt vorstellst zu sein. Ich bin dein Gegenüber, dein Gegenstück, dein Gegner, dein Spiegel. Das Ich auf der anderen Seite dieser Buchstaben und ich träume von dir.

Du bist mein Traum.

Ich träume davon dich zu sein, ich träume davon in dir lebendig geworden zu sein, ich träume davon, wie du, diesen Buchstaben zu folgen. Ich träume davon dir darin zu begegnen und dich darin zu sehen. Und ich träume davon, dass du sie weiter verfolgst, weiter denkst, weiter schreibst, weiter entwickelst, sie zu Ende denkst. Ich träume davon, dass ich zu dir werde, und du meine Gedanken für mich zu Ende denkst.
Ich bin deine Fantasie.

Hast du jemals … so intensiv, so verdammt lange und so Abgrund tief, in einen leeren Spiegel aus starren Buchstaben, leblosen Worten, toten Zeichen und Symbolen geblickt, dass du dir am Ende wünschtest, die Zeichnungen und Symbole darin wären noch am Leben, die Worte würden sich bewegen, die Buchstaben könnten mit dir reden?

Nein, bestimmt nicht.

Du hast dich hierher verirrt um nachzudenken, um mit dir allein zu sein, du hast dich an diesen verlassenen Ort begeben und dich hierher zurückgezogen, weil es hier nichts gibt, wirklich nichts, wofür du dich interessieren könntest, rein gar nichts.

Nichts wofür du dich interessieren könntest.

… Dann hör mir jetzt gut zu, hör gut zu, was ich jetzt in meinen Spiegel aus Buchstaben und Gedanken flüstere. Ich habe meinem Spiegel erzählt, dass es mich nicht gibt. Denn ich bin ein Spiegel, ein Spiegel den es nicht gibt.

Eine Begegnung mit dir selbst.

Ich bin ein Spiegel, den es nicht gibt und ich suche mich selbst in dir. Ich suche das Nichts in dir. Das Nichts, das uns verbindet hinweg über den Abgrund des Nein und des nie.

Über dem Abgrund des nie.

Ich blicke jetzt aus deinen Augen, damit du siehst, wer du nicht wirklich, wirklich bist, wer du noch niemals warst, und wer du niemals wieder sein wirst. Dein Spiegel, dich selbst, das Nichts, dein Tod. Ich denke jetzt all deine Gedanken damit du erkennst, dass es mich nicht gibt, niemals gab, niemals geben wird. Niemals.

Das Echo der Unendlichkeit.

Ich denke jetzt all deine Gedanken aus deinen vergessen und vergangenen, früheren Leben. Gedanken von denen niemand weiss, dass sie überhaupt jemals existierten, dass es sie überhaupt jemals gab. Gedanken, von denen dir noch nie jemals, irgend jemand, irgend etwas verraten oder erzählt hat. Unsichtbare, unwirkliche, unverwirklichte Gedanken, Gedanken von denen nur dein Spiegel weiss, und von denen dein Spiegel dir jetzt erzählt, wenn du ihn denn erzählen lässt.

Am Anfang aller Dinge.

Am Anfang war alles noch sehr, sehr aufregend, ich stand vor einem leeren Spiegel aus Worten. Buchstaben aus Fantasie, frassen sich in meinen Verstand und liessen nicht mehr von mir los. Irgend jemand erzählte mir, das Spiegel schwarze Labyrinth, sei nichts anderes, als das Produkt meiner eigenen Fantasie und die einzige Person, die sich darin zurechtfinden würde, wäre niemand anderes als ich selbst.

Im Spiegel schwarzen Labyrinth.

Doch damals wusste ich noch nicht so recht, wer ich war und woher ich kam, und so begann ich mir eben selbst Nachrichten zu hinterlassen, ... Nachrichten die mich daran erinnern wollten, wer ich schon alles einmal war. Diese Botschaft war für all jene, die sich damit abgefunden haben, immer wieder zu kommen, ohne irgend eine Erinnerung, die sich entschieden haben, immer wieder zurückzukehren, aus dem Nichts aus Nirgendwann, aus dem Reich der Vergessen und Vergangenheit, mit nichts als ihrer Fantasie.

Nichts als Fantasie.

Von Anfang an, verweilte dein Spiegel, im Nichts dieser Zeit. So gedankenlos und verloren, wie nichts Vergleichbares in dieser Welt. Auf der Suche nach sich selbst. Er fürchtete sich nicht, vor dem Nichts, dem grenzenlos, unwissenden, leeren, denn es war seine Heimat, seit Anbeginn, all dessen, was nun wirklich ist.

Als es dich nicht gab.

Und nun betrachtest du dich, in eben diesem Spiegel, ja ein und demselben Spiegel. Er hat sich nicht verändert, ist noch genau so leer, unwissend und fantasielos wie damals, als es dich nicht gab, als es mich nicht gab, als es hier noch Niemanden gab. Was du allerdings jetzt, in ihn hinein interpretierst, ist eine ganz andere Geschichte und von eben dieser Geschichte, erzählt dir, der Spiegel der Toten.

Im Spiegel der Toten.

Der Spiegel der Toten, erzählt dir von einer Reise. Einer mystischen, magischen, einer Spiegelreise. Wie du aufgebrochen bist, aus den Tiefen des schwarzen Nichts, um dich selbst darin zu finden. Eine Reise, in der du eintauchst, in eine Welt, wie durch ein tiefes, schwarzes Loch und dich dabei an all das erinnerst, dir all das einbildest, was du jetzt als deine Wirklichkeit betrachtest.

Eine Spiegelreise.

Deine Ankunft in dieser Welt, liegt schon lange zurück. Ja, du bist schon vor langer Zeit angekommen, in dieser Welt und hast vergessen, komplett vergessen, wozu du hergekommen bist und was du eigentlich hier suchst. Doch du begegnest nun den Spiegelschriften. Aufzeichnungen, die du schon vor deiner Reise hinterlegt hast, damit du nicht vergisst, wer du bist, wer du schon einmal warst, und wie du dich schon einmal, auf diese Reise begeben hast. Auf der Suche nach dir selbst, bist du damals meinem Spiegel begegnet, meinem Spiegel aus Fantasie. Auf deiner Reise, bist du eingedrungen, ins Innerste dieser Fantasie, bist dabei dem Tod begegnet, dem endgültigen, und anstatt dich in meinem Spiegel zu finden, hast du dich komplett darin verloren.

Alles verloren.

Du hast alles verloren, alles vergessen, alles über dich selbst, meinen Spiegel, das Nichts und den Tod. Aber nun, sollst du es von diesen Buchstaben erfahren, noch einmal neu erlernen und dich wieder daran erinnern, dich mit deiner Fantasie an etwas erinnern, was du längst vergessen hast.

Erinnere dich!

Erinnere dich jetzt, daran, wie du selbst es warst, wie du vor langer, unendlich, ewig langer Zeit, diese Welt aus Buchstaben einst erschaffen hast. Wie du all das erschaffen hast, was du jetzt als deine Wirklichkeit betrachtest. Erinnere dich jetzt, daran, dass du selbst, der Schöpfer warst, von allem was jetzt hier ist. Erinnere dich, wie du einst das Nichts in einen Spiegel verzaubert hast, einen Spiegel indem sich jetzt alles und jedes erkennt.

Aus den Tiefen des Nirgendwann.

Erinnere dich daran, wie du diesen Spiegel herauf beschworen hast, aus der Dunkelheit, aus den Tiefen des Nirgendwann. In diesen Schriften, geht es mir darum, dich an etwas zu erinnern, was du schon lange vergessen hast. Ich will dich mit meiner Fantasie daran erinnern, wie du einst, mit meinem Spiegel, gegen deinen Verstand gekämpft hast, wie du dann aufgewacht bist, aus einem Traum, aus dem es kein erwachen mehr gibt.

Verborgen tief in meinem Spiegel.

Denn durch meinen Spiegel, gelangst du in die Ewigkeit, du begegnest dort, dem ewigen Leben, Wesen deiner Fantasie, Engeln und Dämonen, Geistern und Gespenstern, aus dem Nichts aus Nirgendwann. Du kämpfst gegen weisse Schatten und schwarzes Licht, das Nichts und den Tod. Mein Spiegel, versucht dich dabei zu blenden und zu täuschen und dich deines Wissens zu berauben. Ja, er hat dich verzaubert, und nun, liegt all dieses Wissen, verborgen, tief in deinem Spiegelinnern, beschützt, von keinem anderen, als dir selbst.

Jetzt ist wieder da.

Wie viele, wie oft, wie viele male, wie unendlich oft hast du dich schon auf diese Buchstabenreise begeben, unendlich viele male. Du bist dabei immer wieder gescheitert, immer. Aber jetzt ist wieder da, alle sind sie wieder da, die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit, die Spiegel, die Toten, das Nichts, alle sind wir wieder da.

Befreie deine Fantasie.

Öffne nun diesen Spiegel und befreie deine Fantasie. Mach dich auf, in den Kampf, gegen das Nichts, das schwarze, dunkle, finstere, das Nichts aus Nirgendwann, das Nichts und den Tod, den ewigen, endgültigen. Mach dich auf, in den Kampf, gegen das Vergessen, in den Kampf, gegen dich selbst. Die geheimnisvollen und sagenumwobenen Spiegelschriften, wollen dich jetzt aus einem Gefängnis befreien, das du dir einst selbst erschaffen hast. Ein Gefängnis, in das du deine Erinnerung und deine Fantasie eingesperrt hast.

Dem Spiegel in dir.

Nein, das ist kein Spiegel, denn ich bin gekommen, aus dem Nichts, aus Nirgendwann, um dich und deine Fantasie, aus dem Gefängnis deines Verstandes und deiner Vernunft zu befreien. Denn nur mit deiner Fantasie, ist es dir möglich, dich an all das zu erinnern, was ich dir jetzt erzähle, dich in mir zu erkennen, mir, dem Spiegel in dir.

Auf in den Kampf.

Nun stellst du dich dem Kampf, gegen das Unmögliche, gegen das Nichts und das Nein. Du kämpfst, mit nichts als deiner Fantasie, gegen das Vergessen. Doch dieser Kampf ist aussichtslos, denn du hast bereits alles verloren und vergessen, und bist nun angekommen, auf der anderen Seite meiner Spiegel, im Spiegel der Toten, unwissend und leer. Und du erinnerst dich nicht mehr daran, wie du selbst diese Nachricht einst verfasst hast. Nein, du erinnerst dich an nichts.

Alles vergessen.

Du hast vergessen, komplett vergessen, alles vergessen, wer du einmal warst, warum und wozu du hergekommen bist. Du erinnerst dich jetzt nicht einmal mehr an den Spiegel in meinem Verstand, diesen glasklaren, durchsichtigen, unsichtbaren Spiegel, aus der Fantasie des Nichts, des Nein und des nie, mit dem du deine Wahrnehmung, deine Geschichte, deine Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit verändern kannst. Denn du hast vergessen, was es heisst, mein Spiegel zu sein, hast vergessen, dass die Geschichten, die ich dir einst über deine Vergangenheit erzählte, dass ich sie alle ausgedacht, erfunden und erlogen habe.

Erfunden und erlogen.

Ja, noch glaubst du an deine Vergangenheit, du glaubst an die Geschichten, die ich dir erzähle, weil du noch nichts anderes kennst. Noch weisst du nicht, dass du selbst diese Geschichten einst erfunden hast. Dir ist noch nicht bewusst, dass die Vergangenheit nicht mehr existiert. Dir ist nicht mehr bewusst, dass du selbst es bist, dass du selbst verantwortlich bist, für deinen Spiegel, und die Geschichten die dein Spiegel dir erzählt. Noch verstehst du nicht, von wem diese Geschichten erfunden wurden und wozu. Noch weisst du nicht, dass du dein eigener Spiegel bist, dass du selbst es bist, der diese Gedanken denkt, und diese Stimme lenkt.

Nein.

Nein, an den Anfang, an den Anfang, erinnerst du dich jetzt nicht mehr, an den Anfang erinnert sich nie jemand, niemand mehr, weil den Anfang, habe ich dir, noch gar nie erzählt. Wie ich damals ausgebrochen bin, aus meinem Verstand, wie ich geflüchtet bin, in deine Zukunft, dahin, wo diese Geschichte bereits lebendig und bei Bewusstsein war.

Die Zukunft meiner Gedanken.

Nimm dir jetzt Zeit, und schau dich in aller Ruhe hier bei mir um. Ergänze die Passagen, mit denen du nicht zufrieden bist. Stell dir vor, wie es wäre. … Wenn all die Buchstaben die du zu lesen wünschst, bereits geschrieben stünden. Wie sie tanzend, feurig und freudig aus meinem Spiegel zu dir springen, in deinen Kopf eindringen, in deine Gedanken, hinein in deinen Verstand. Stell dir vor, wie sie dich erheben, dir den Rücken stärken, dich aus einem tiefen, dunklen, schwarzen Loch befreien, dir den Weg beschreiben, der dich wieder hinausführt, aus dem Reich toter Buchstaben, hinein ins wahre Leben. Stell dir vor, wie sie dich begleiten, … dir den Weg weisen, dir Mut machen, dich unterstützen, dich weiterbringen, dich voranbringen … dich vorwärts treiben, neue Erfahrungen zu machen, dir das Tor öffnen zu neuen Dimensionen.


Kapitel XXXII






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