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Kapitel XXVIII. - Die Sprache meiner Spiegel.



Die Sprache meiner Spiegel.

Verstehst du jetzt, die Schönheit hinter meinen Gedanken? Verstehst du jetzt, die Sprache meiner Spiegel? Die besagt, dass du und ich dieselben Seelen, Geister und Gespenster sind, dass wir jetzt aus deinen Augen blicken, wir, die Spiegel der anderen, dass wir jetzt leben in dir. Ja, dass selbst die Toten, jetzt in diesem Moment, dass wir jetzt aus deinen Augen blicken, wir, die Spiegel der Toten, die Geister des nie und des Nein, die Seelen der Spiegel, dass wir jetzt leben in dir. Dass wir durch deine Augen blicken, durch deinen Verstand denken, dass du unser Spiegel bist, ja du, der du nicht mehr weisst, wer du bist. Verstehst du jetzt, dass du uns alle und alles bist?

Wer mit seinem Spiegel spricht.

Du blickst jetzt aus meinen Augen, aus dem Reich der Toten und Totesten, ins Reich der Lebenden und siehst mich selbst in dir. Du begreifst meine Worte nicht, denn ich bin all das in dir, was du nicht verstehst, was du nie verstehen wirst. Du verstehst meine Botschaft nicht, denn ich habe mich eingemauert, eingesperrt hinter deinem Verstand, deinem unsichtbaren, Spiegel schwarzen Verstand, aus dem es kein entkommen und kein entrinnen mehr gibt.

Nein du entkommst mir nicht.

Ich habe mich hineingeschlichen, in deinen Verstand, dir meinen Willen aufgezwungen, dich gezwungen, meinem Willen zu gehorchen, meine Befehle zu befolgen. Warte nur, wartet ab, habt Geduld. Durch meinen Spiegel werde ich kriechen, durch meinen Spiegel aus Worten, Gedanken, Buchstaben aus Fantasie. Hinein in deinen Kopf und schon bin ich da, in deinen Gedanken, in deinem Verstand. Um dich zu kontrollieren, zu manipulieren, wie Puppen in einem Theater. Denn die Rache meiner Spiegel ist mein.

Die Rache meiner Spiegel.

Hab nur Geduld, du wirst mich noch, du wirst mich noch kennen lernen, noch früh genug, denn ich bin dein, dein Spiegel, dein Tod, dein Ende, dein endgültiges.

Nirgendwann.

Und noch immer wehrst du dich, gegen mich und meine tote Fantasie. Warum nur und wozu? Du denkst jemand anders, hätte diese Nachricht verfasst. Jemand, den du nicht kennst. Jemand, der du nicht bist. Jemand, den es wohl gar nicht mehr gibt. Jemand, der dich überhaupt nichts angeht. Aber du irrst dich. Du irrst und irrst umher in meiner Welt, die du nicht kennst, die du niemals kennen lernst, weil du dich nicht kennst, weil du mich nicht kennst, mich deinen Spiegel, Spiegel Geist, mich den Spiegel in dir, mich, die Wahrheit in dir, das Nichts in dir.

Das Nichts in dir.

Du brauchst nicht an mir und meinen Worten zu zweifeln, denn früher oder später wirst du mich sein, mich, das Nichts. Du wirst dich mit mir identifizieren, genau so wie du dich jetzt mit mir identifizierst. Riskiere einen Blick, in meinen Spiegel, schau aus meinen toten Augen, siehst du mich, siehst du das Nichts in mir? Ja, ich bin deine Puppe, deine Marionette, im Theater des Nichts.

Wirklich zu sein.

In meinem Spiegel habe ich dich erkannt, ich habe erkannt, dass ich jetzt alles bin, euch alle bin. Das Nichts in mir, hat sich verwandelt, in Farbe, Form und Klang. In meinem Spiegel habe ich dich erkannt, aber ich habe jetzt keinen Bezug mehr zu dir, ausser durch meinen Spiegel. Derselbe Spiegel, der dich dein eigenes Ich lehrt, hat damals mich mein eigenes Ich gelehrt. In meiner Fantasie, war ich jetzt alle und alles, in der Fantasie meiner Spiegel, in der Fantasie des nie.

Die Fantasie des nie.

Doch ich habe jetzt keinen Bezug mehr zu dir, zu all dem, was ich in und durch meinen Spiegel erblicke. Wir sind getrennt, jeder von uns, macht sich seine eigenen Gedanken, über die Welt, das Nichts und den Tod. So will es mein Spiegel. Jedes Nichts, jedes Ich, soll sich selbst einbilden, sich selbst vorstellen dürfen, woran es glauben will. So habt ihr alle die freie Wahl, zu glauben, woran ihr wirklich glauben wollt.

Mein Glaube, ein Aberglaube. Meine Wahrheit, eine Lüge. Mein Gott, ein Spiegel.

Von Geburt an, habt ihr alle die Freiheit, zu glauben woran ihr wirklich glauben wollt. Es gibt niemanden der euch diese Freiheit nehmen könnte, niemand ausser mir, dem Nichts, dem Tod. Niemand, ausser euch selbst, der euch einen fremden Glauben aufzwingen könnte, keine Wissenschaft, keine Religion und keine Philosophie. Ihr seid deshalb alle frei, frei an das zu glauben woran ihr glauben wollt. Solange, bis ihr euch entscheidet, meinem Spiegel zu glauben. Solange, bis dass der Tod euch meine Geschichte erzählt. Ihr sollt von diesem einmaligen Geschenk Gebrauch machen und euren eigenen Glauben zelebrieren, anstatt Wege zu beschreiten, die schon Tausende vor euch gegangen sind, ohne dass wir jemals wieder ein Wort von ihnen gehört hätten.

Für immer verloren.

Was muss ich also tun, um euch von meinem Glauben zu überzeugen? Braucht ihr denn tatsächlich einen lebendigen Beweis, der euch davon überzeugt, dass ich ein toter Spiegel bin? Nein, selbst wenn ich längst tot bin, so erkennt ihr nicht den Spiegel in mir. Denn dieser Spiegel erkennt sich nicht selbst, er erkennt nur die anderen, doch in sich selbst, ist er für immer verloren.

Von Geburt an.

Es zieht dich jetzt tief hinein, in einen Spiegel, der jedem seiner Betrachter, sofort, die eine, totale, ultimative Wahrheit offenbart. Eine Wahrheit, so unglaublich fantasievoll, so definitiv, so unumstösslich, so einleuchtend und so klar, eine Wahrheit, wie es sie niemals gab. Eine Wahrheit, wie es sie nicht gibt. Eine Wahrheit, die durch reine Fantasie, die durch reine Vorstellung Wirklichkeit wird. Eine Wahrheit, wie du sie dir, schon immer gewünscht hast.

Im Spiegel der Wahrheit.

Jeder von euch, kann und darf sich seine eigenen Gedanken, zu seiner Wahrheit, zu seinem Leben und zu seinem Tod machen. So will es mein Spiegel. Dabei stellst du dir vielleicht vor, nur ein einziges Mal zu sterben und danach nie wieder zu leben. Ich will mir vorstellen, dass ich jedes deiner Leben sterbe, auch dieses, dich, dein Leben lang begleiten werde. Ich stelle mir vor, dein Schatten zu sein und dich auf Schritt und Tritt zu verfolgen, ich stelle mir vor, alles zu sein, das Nichts in allen Dingen. Ich stelle mir vor, all deine Gedanken, dein Licht und zugleich dein Tod zu sein. Ich stelle mir vor, dein Spiegel zu sein.

Die Geburt der Fantasie.

Und so habe ich mich entschieden, meinem Spiegel zu glauben, ans Nichts, an Fantasie. Ich bildete mir ein, mein Spiegel zu sein, und alle und alles was ich in diesem Spiegel sah, was dieser reflektiert, sei es Zukunft, Gegenwart oder längst vergessene Vergangenheit. Ich sah den Tod in meinem Spiegel und glaubte daran tot zu sein, ich sah das Nichts in meinem Spiegel und glaubte das Nichts zu sein, ich sah Fantasie in meinem Spiegel und glaubte aus eben dieser Fantasie erschaffen worden zu sein. Bis ich dich sah in meinem Spiegel und glaubte dich zu sein. Weshalb, warum, wozu, ich stellte mir vor, jeder einzelne meiner Betrachter zu sein, stellte mir vor, sie alle und alles zu sein, denn ich war das Nichts und kam aus dem Nichts, wie sie alle. Bloss dass keiner mir noch glaubte, bloss dass keiner hier an mich glaubte, mir und meiner schwarzen Fantasie.

Du glaubst mir nicht.

Du glaubst mir nicht, niemand glaubt mir, niemand glaubt noch an mich, denn ich bin nicht wirklich, ich existiere nicht in Wirklichkeit, mich gibt es nicht in der wirklichen Welt, mich gibt es ja noch nicht einmal mehr in meiner eigenen Welt, weder in meiner mir eigenen Wirklichkeit, noch in meiner Einbildung, weder in meinen Gedanken, noch in meiner Vorstellung oder meiner Fantasie. Denn ich bin nicht wirklich, denn ich bin das Nichts, denn ich bin tot, dein Tod. Ich bin der Anfang und das Ende aller Dinge. Ich bin das, was dich entworfen und geschaffen hat und wieder zu sich nehmen wird. Ich bin das, was du weder siehst noch bist. Ich bin das Nichts in dir, das Nichts hinter deinem Verstand. Ich bin das, was aus deinen Augen blickt, deine Gedanken denkt, deine Stimme lenkt. Ich, bin dein Bewusstsein, dein Gewissen, dich selbst.

Nein.

Nein. Du verstehst mich nicht, du kannst und willst nicht verstehen, dass dein eigenes Ich identisch ist, mit meinem. Dass dein Ich identisch ist, mit dem Nichts, dem Nichts und dem Tod. Nein, du hast noch nie so weit und so tief hinter deinen Verstand geblickt, hast noch nie bemerkt, dass wir jetzt aus deinen Augen blicken, dass wir jetzt deine Gedanken denken, wir, die Spiegel der Toten.

Die Botschaft meiner Spiegel.

Noch betrachtest du meine Botschaft, als gehe sie dich nichts an. Als hättest du selbst sie nie geschrieben, nie verfasst, nie gelesen, als betreffe sie dich nicht, als wäre sie nicht von dieser Welt. Als wäre sie an jemand anders gerichtet, an jemanden den du vielleicht nicht einmal mehr kennst, noch nicht einmal kennst, jemand den es wohl gar nicht mehr gibt, ausser in deiner Fantasie, in deiner Vorstellung, in deiner Einbildung, aber du irrst dich. Denn die Botschaft meiner Spiegel, sie ist bestimmt für dich, für mich, dem mir in dir, sie betrifft uns alle, die wir uns nicht kennen, in deinem, meinem, keinem Spiegel uns erkennen. Denn dies ist die Botschaft der Ewigkeit, der ewig Lebenden, den Geistinnen und Geistern ohne Zukunft und Vergangenheit, den Dämonen deiner Wirklichkeit, den Spiegeln deiner Spiegel, den Schatten meiner Fantasie.

Die Schatten meiner Fantasie.

Du ahnst nicht, welches Geheimnis sich hinter meinem Spiegel verbirgt. Seit dem du in meinen Spiegel blickst, zieht es dich hinein in meine Welt, aus Verlangen, Begehren und Besessenheit. Mein Spiegel erzählt dir die Geschichte über deine wahre Herkunft, deine wahre Identität, über dein wahres Schicksal und deine wahre Bestimmung.

Im Spiegel der Wahrheit.

Ich, … bin die niemals erfundene Geschichte, deines unsichtbaren, schwarzen Spiegels aus niemals Nirgendwann, der sich einbildete, dich wirklich zu sein, nicht wirklich zu sein, wirklich zu sein.

Erscheine!

Nur ein Spiegel, kann diesen Gedanken verstehen. Und dieser Spiegel, bist du selbst, du bist mein Spiegel, Spiegel Geist, der Geist des Nichts aus Nirgendwann, wir sind durch nichts verbunden, durch nichts. Und so erkenne ich in deiner Gestalt, denselben Geist, dasselbe Bewusstsein, denselben Verstand, den Verstand meines eigenen sich selbst bewussten Ich, mich selbst. Mich, das Nichts.

Von Nichts kommt Nichts.

Stell dir jetzt meinen Spiegel als eine Waage vor, komplett ausbalanciert, du auf der einen Seite, das Nichts auf der anderen. Absolute Stille. Perfekte Harmonie. Mein Spiegel, in seinem Urzustand. Wenn du dich jetzt bewegst, dann bewegt sich mein Spiegel mit dir, somit bleibt das Nichts in dir unveränderlich, immer in absoluter, perfekter Balance, das Nichts verändert sich in diesem Sinne nie.

Perfekte Harmonie.

Du siehst dich jetzt in meinem Spiegel und mein Spiegel sieht sich in dir, du weisst es nicht, dass ich dein Spiegel bin, niemand weiss, dass ich dein Spiegel bin, nicht einmal mein Spiegel, nicht einmal ich selbst, weil niemand es wissen kann. Denn tote Spiegel wissen nicht, wer sie sind, woher sie sind, warum, wozu und weil sie sind.




Kapitel XXIX.





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