Zauber der Rauhnächte
....sie kommen, also ein paar kleine Infos anbei:
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Legenden um die Weihnachtszeit aus dem mittelalterlichen Europa


Es geht um die zwölf heiligen Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag und die vielschichtige Überlagerung von altem Brauchtum (auch im Erzgebirge z.B. noch heute lebendig!) und christlicher Überlieferung. Da gibt es wunderschöne Legenden und Geschichten, z.B. von der wilden Jagd, der Geburt des Lichtes und der Wäsche, die man "zwischen den Jahren" nicht waschen soll.
Dazu erklingt mittelalterliche Weihnachtsmusik aus allen Ecken Europas - wo kann man sonst noch ein sizilianisches Weihnachtslied, ein altenglisches und eins vom spanischen Königshof in EINEM Konzert hören!
Unsere Fassungen sind farbig, temperamentvoll und mitreißend, innig und besinnlich. Kurz gesagt: ein unterhaltsames, abwechslungsreiches Konzert.





Die zwölf Rauhnächte oder die »Zwölften«, wie sie auch genannt werden, stellen in ganz Europa ein kultur-historisches Phänomen dar und bezeichnen die »unsicheren« Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönig. Ursprünglich gehörte auch die Thomasnacht (die Nacht auf den 21. Dezember) zu den Rauhnächten. In der Steiermark zieht an diesem Abend z.B. immer noch der weiße Thomasniglo mit der Thomashutze von Haus zu Haus. Auch in anderen Ländern gibt es Umzüge ähnlicher Art: Während in Österreich Perchten ihr Unwesen treiben, bekommen die -Italiener Besuch von der Weihnachtshexe Befana, der ursprünglichen Gabenbringerin in Italien – Befana ist nicht nur mit unserer Frau Holle verwandt, sondern auch mit der russischen Babuschka. Auch in Skandi-navien und am Balkan gilt der gesamte Zeitraum zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar als unsicher und unruhig, ein Zustand, der erst durch die Wasserweihe am Tag der Erscheinung des Herrn beendet wird. Die Serben nennen diese Tage nekrsteni dani, also die »ungetauften Tage« zwischen Christi Geburt und seiner Taufe im Jordan. Nicht nur unsicher ist diese Zeit, auch ungewöhnlicher Besuch ist während der »Zwölften« nicht selten: In Griechenland sind es beispielsweise die Kallikantzari, kleine boshafte Teufel, die den Menschen übel mitspielen, und in Skandinavien sehen sich norwegische, schwedische und dänische Häuser von Kobolden bedroht. In Island sind es dreizehn Trolle, die Jólasveinar, die – jeweils mit einer anderen Unart gesegnet – den häuslichen Frieden stören.





Die Rauhnächte sind eine Zeit zwischen der Zeit, in der das Alte beendet und Neues noch nicht begonnen wurde. Ihren Ursprung haben sie vermutlich in der Zeitrechnung nach dem Mondjahr. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfaßt aber nur 354 Tage. Um mit den 365 Tagen des Sonnenjahres in Übereinstimmung zu bleiben, werden die fehlenden elf Tage bzw. zwölf Nächte als „tote Tage“ – Tage außerhalb der Zeit – eingeschoben. An solchen Tagen sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zu gewissen anderen Welten aufgehoben. In Kulturen mit einem derartigen Kalendersystem sind in dieser Zeitspanne mythische und magische Rituale üblich.


Zur Mitte der Zwölfnächte – zu Silvester – bricht Wotan mit den Toten zur wilden Jagd auf. Das Geisterreich steht offen, und die Seelen der Verstorbenen und die Dämonen haben Ausgang. Bis in die jüngere Zeit war in weiten Teilen Europas der Glaube verbreitet, daß sich zauberkundige Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, zu dieser Zeit in Werwölfe verwandelten. Tiere im Stall sollen um Mitternacht die menschliche Sprache sprechen und die Zukunft vorhersagen – wer die Tiere allerdings sprechen höre, sterbe unmittelbar danach.





Die Rauhnächte galten mancherorts als derart gefährlich, daß sie mit Fasten und Beten begangen wurden. Im Haus durfte keine Unordnung herrschen, keine weiße Wäsche auf der Leine hängen – die Reiter der wilden Jagd würden sie stehlen und sie im Laufe des Jahres dem Besitzer als Leichentuch wiederbringen! Frauen und Kinder sollten nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr allein auf der Straße sein. Andererseits galten die Rauhnächte für unverheiratete Frauen als eine Gelegenheit, um Mitternacht an einem Kreuzweg oder einem anderen magischen Ort ihren künftigen Bräutigam zu sehen. Seine Gestalt erschien dann und ging schweigend vorüber, und das Mädchen durfte sie weder ansprechen noch ihr nachschauen, weil dies den Tod bedeutet hätte.





Kinder, die an einem Samstag während dieser zwei Wochen geboren wurden, besaßen nach Auffassung der meisten europäischen Völker magische Kräfte. Wer tagsüber geboren wurde, konnte Geister und wiederkehrende Tote sehen und bekämpfen, mußte aber auch die Verstorbenen auf den Friedhof schleppen und ihnen ihr künftiges Grab zeigen. In Westeuropa stellte sich unter christlichem Einfluß ein Wandel ein, nachdem der höchste Feiertag der Woche vom jüdischen Sabbat auf den Sonntag verschoben worden war. Daher sprach man von „Sonntagskindern“, die geistersichtig waren, in die Zukunft schauen konnten und Glück brachten ; im orthodoxen Raum hingegen sind es heute noch die „Samstagskinder“ (serbisch: subotnik oder griechisch: sabbatianos). Sie sind in den Sagen Südosteuropas die Vampirjäger, während die zum Dasein als wiederkehrender Untoter verdammten Menschen meistens in einer Nacht zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar geboren wurden. Besonders gefürchtet war die Geburt eines Kindes am Weihnachtsabend, weil dies als Verhöhnung der Geburt Christi betrachtet wurde.





Erst Karl der Große machte in Mitteleuropa um 800 das Weihnachtsfest zum Kirchenfest; wer die alten Riten feierte, wurde mit dem Tod bestraft (Quelle z.T.Wikki)
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Zu den wichtigsten Rauhnächten zählen:

• 21./22. Dezember – Julnacht/Thomasnacht/Wintersonnenwende
Diese Nacht ist die längste des Jahres. Das Licht wird neu geboren.

• 24./25. Dezember – Heiliger Abend/Christnacht
Diese Zeit dient dazu, auf die eigenen Wurzeln zu schauen und diese zu stärken. Es ist das Fest der Familie und an diesem Tag bereitet man sich gegenseitig Freude durch Geschenke.

• 31. Dezember / 1. Jänner – Silvester

Nach altem Brauchtum sollte man diese Nacht im Kreise seiner Lieben verbringen. Dies ist wörtlich zu nehmen, denn der Kreis beschützt die Menschen. Es ist die Zeit, um Vorsätze für das neue Jahr zu fassen und das alte Jahr Revue passieren zu lassen. Glückliche Liebesstunden sollen durch das Tragen roter Unterwäsche in der Silvesternacht begünstigt werden.

• 5./6. Jänner Epiphanie/Erscheinung des Herrn/Heilige Drei Könige, Frau Holle-Tag

In Anbetung der Heiligen drei Könige feiert die Kirche die „Erscheinung des Herrn“. An diesem Tag oder vielerorts auch schon zuvor ziehen die Sternsinger umher und segnen die Häuser. Die drei Buchstaben C+M+B, die die Sternsinger über der Haustüre mit geweihter Kreide schreiben stehen für „Christus mansionem benedicat“ – das heißt: „Christus segne dieses Haus“. Das Haus soll dadurch vor Brand, Unwetter und Einbruch geschützt werden.

Zum Tag der Heiligen Drei Könige schließt sich das feinstoffliche Tor zur Anderswelt. Es ist nochmals Zeit, Rückschau auf die vergangenen Tage zu werfen, um dann gestärkt in den Alltag zurückzukehren. Möge das neue Jahr viele schöne Momente für uns alle bereithalten.

Bedeutung von Sonnenschein an den einzelnen Lostagen
•25. Dezember: Es wird ein glückliches, neues Jahr werden.
•26. Dezember: Preiserhöhungen stehen an.
•27. Dezember Streitigkeiten kommen auf.
•28. Dezember: Fieberträume werden Familienmitglieder plagen.
•29. Dezember: Es wird eine gute Obsternte.
•30. Dezember: Auch alle anderen Früchte gedeihen prächtig.
•31. Dezember: Die Viehweiden tragen saftige Kräuter.
•2. Jänner Fische und Vögel sind zahlreich.
•3. Jänner Gute Kaufmannsgeschäfte stehen ins Haus.
•4. Jänner Unwetter kommen hernieder.
•5. Jänner Nebeltage treten vermehrt auf.
•6. Jänner Zwist und Hader kommt auf.

jffaxi





Zu den Raunächten allgemein
"In diesen Tagen haben Heilkräuter ihre größte Wirkung"

Dies lässt sich im christlichen Kontext bzw. dem Mithraskult erklären - die Kräuterräucherung oder Weihrauchräucherung sollte die Gesundheit bewahren bzw. Schadenszauber (Dämonen) abwehren. Im nordischen Kontext ist es vorstellbar, dass es zu diesem Zeitpunkt eingesalzte Kräuter zur Ergänzung der Nahrung zu essen gab. Hinweise auf besondere Bräuche konnte ich aber keine ausfindig machen.


"Die Träume der zwölf Nächte erfüllen sich in den entsprechenden Monaten des Jahres. Träumt man vor Mitternacht, so erfüllt sich dies in der ersten Hälfte des Monats, Träume nach Mitternacht am Ende des Monats."

Eine der bekanntesten Aussagen zu den Raunächten. Wie bereits erwähnt, gelten die Raunächte als die Zeit für Orakel und Wahrsagerei. So werden sie auch als Lostage bezeichnet. "Los" kommt von "lösseln" und meint das Erkunden der Zukunft. Träume werden überdurchschnittlich häufig interpretiert und die Kunst des Kaffeesatz-Lesens oder der Brauch des Blei-Gießens ist immer noch ein beliebter Brauch.
also schön war halten....
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