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Eine kleine Geschichte zu einem verlorenen Schwanz
28.03.2015 um 11:33Vor etwa zwei Wochen hat meine Katze ihren Schwanz verloren.
Ich hab im Internet nach Erfahrungsberichten gesucht und so viele Horrorstorys gelesen, dass ich beschlossen hab meine eigene Geschichte dazu hier zusammen zu fassen.
Es war ein Sonntag Morgen, an dem sie nachhause kam, mir ist erst gar nichts aufgefallen, weil sie sich verhalten hat wie immer, sie streifte um meine Beine, setzte sich, wartete bis ich Zeit für sie hatte.. alles ganz normal. Genauso normal lief sie wie immer vor, zu ihrem Futterplatz. Und da erst bemerkte ich es.
Ihre Schwanzspitze war nicht mehr als Knocken und Fleisch, keine Haut, kein Fell. Wie auch immer sie das geschafft hat.
Es war Sonntag also hatte der Tierarzt zu, ich rief trotzdem die Notfall Nummer an, erklärte ihm was los war und schließlich fuhren wir hin. Die Diagnose: Der Schwanz musste abgenommen werden (wer hätte das erwartet). Allerdings erst am Montag. Der Tierarzt gab uns eine Halskrause mit aber zuhause angekommen stellten wir fest, dass die Katze damit gar nicht einverstanden war. Das Ding versetzte sie in so üblen Stress, dass wir beschlossen es wieder abzunehmen.
Ich weiß, das mag unvernünftig klingen aber wir dachten, sie soll das Teil tragen damit sie nicht daran leckt, gut aber das hat sie auch ohne vorher schon nicht, warum ihr das also antun?
Also ein ganzer Sonntag mit Katze mit kaputtem Schwanz und ohne Halskrause.
Sie hat den ganzen Tag nicht daran geleckt, normal gefressen (nüchtern ab 6), war aber auch den ganzen Tag nicht auf dem Klo, etwas schlapper als sonst.
Als wir sie am nächsten Morgen dann zum Arzt brachten haben wir ihm erklärt, dass sie die Halskrause nicht verträgt, aber auch nicht daran geleckt hat oder so. Er meinte, vllt fällt es ihr leichter wenn sie die Krause gleich nach der OP beim aufwachen trägt.
Am Nachmittag konnten wir sie dann wieder abholen, der Tierarzt hat nach eigenen Versuchen ihr das Ding anzuziehen eingesehen, dass es keinen Sinn hat, sie läuft einfach Amok damit aber sie ist bei ihnen auch ohne Krause nicht an den Schwanz gegangen (jetzt ein ganzes Stück kürzer mit Verband drum).
Skeptisch blieb er trotzdem.
Einpaar Tage später durften wir dann zum Kontrollbesuch nochmal vorbei kommen.
Katze ohne Halskrause, unangerührter Verband um den Schwanz. Diesmal eine andere Ärztin (Gemeinschaftsklinik). Diese war auch nicht begeistert von unserer Überzeugung darüber, dass es sich hierbei um eine vernünftige Katze handelt. Deshalb noch ein Kontrolltermin in den kommenden Tagen.
Aber bei dem auch alles gut.
Einen Tag später gab es dann einen kleinen Zwischenfall. Sie hatte den ganzen Morgen erbrochen und ihr ging es ganz offensichtlich schlecht. Also wieder zum Tierarzt. Der meinte, das kann nichts mit der OP zutun haben, dafür ist die Narkose zu lange her. Ich hab sie zur Beobachtung da gelassen, sie wurde an den Tropf gehängt (Haut und Fell sahen matt aus, wohl zuviel Flüssigkeit verloren) und Blut abnehmen lassen um einen rundum check zu machen.
Am Nachmittag dann wieder abgeholt. Sie sah schon viel besser aus. Beleidigt und die Ärztin meinte, es hätte keinen Sinn sie über Nacht da zu behalten, sie frisst da nämlich nicht, geht nicht aufs Klo, liegt nur da und vergräbt ihr Gesicht unter den Pfoten. Sie hat dort auch ein Mittel gegen Übelkeit/Erbrechen bekommen und nicht mehr gekotzt.
Blutergebnisse sahen ok aus, ein bisschen schwache Leberwerte aber nichts ungewöhnliches für eine Katze in diesem Alter. Es kann sein, dass das und vllt das etwas abgeschwächte Immunsystem zum Erbrechen geführt haben.
Nach fast genau einer Woche entschied sie dann, dass sie keine Lust mehr auf den Verband hatte und nahm ihn sich selbst ab. Es war mitten in der Nacht. Ich entschied ihn erstmal abzulassen und zu gucken was sie macht.
Den ersten Tag ging alles gut, den zweiten entschied ich ihr doch lieber nochmal einen Verband anzulegen, weil sie mir beim Putzen gefährlich nah an die Wunde kam. Außerdem ging sie inzwischen auch wieder raus (Ja, auch mit Verband).
Der letzte Kontrolltermin war letzten Montag. Die Wunde sieht gut aus. Die Fäden wurden gezogen, der Verband kam ab, die Katze verhält sich ganz normal.
Hat sie die ganze Zeit über bis auf den kleinen Zwischenfall. Keine Probleme mit dem Klogang, sie klettert immer noch, springt immer noch an die unerreichbarsten Stellen, frisst, trinkt, spielt. Als wäre nie etwas passiert.
Keine eiternde Wunde, keine Katze, die plötzlich verrückt wird und sich den Schwanz abbeißen will, kein Blut, nichts.
Ich weiß nicht, ob ich einfach einen guten Tierarzt erwischt hab, die Katze wirklich vernünftig ist oder wie auch immer. Wenn hier mal jemand in die selbe Situation kommen sollte, keine Panik, alles halb so schlimm. Meine Katze ist 14. Also schon eine alte Dame. Und obwohl sie es eigentlich ihr Leben lang nicht anders gekannt hat ist das Leben mit kürzerem Schwanz trotzdem kein Problem.
Wen es interessiert, so sieht es gerade aus (es ist noch kaum Fell nachgewachsen, wer das also als eklig empfindet möge bitte nicht klicken):
Spoiler
Ich hab im Internet nach Erfahrungsberichten gesucht und so viele Horrorstorys gelesen, dass ich beschlossen hab meine eigene Geschichte dazu hier zusammen zu fassen.
Es war ein Sonntag Morgen, an dem sie nachhause kam, mir ist erst gar nichts aufgefallen, weil sie sich verhalten hat wie immer, sie streifte um meine Beine, setzte sich, wartete bis ich Zeit für sie hatte.. alles ganz normal. Genauso normal lief sie wie immer vor, zu ihrem Futterplatz. Und da erst bemerkte ich es.
Ihre Schwanzspitze war nicht mehr als Knocken und Fleisch, keine Haut, kein Fell. Wie auch immer sie das geschafft hat.
Es war Sonntag also hatte der Tierarzt zu, ich rief trotzdem die Notfall Nummer an, erklärte ihm was los war und schließlich fuhren wir hin. Die Diagnose: Der Schwanz musste abgenommen werden (wer hätte das erwartet). Allerdings erst am Montag. Der Tierarzt gab uns eine Halskrause mit aber zuhause angekommen stellten wir fest, dass die Katze damit gar nicht einverstanden war. Das Ding versetzte sie in so üblen Stress, dass wir beschlossen es wieder abzunehmen.
Ich weiß, das mag unvernünftig klingen aber wir dachten, sie soll das Teil tragen damit sie nicht daran leckt, gut aber das hat sie auch ohne vorher schon nicht, warum ihr das also antun?
Also ein ganzer Sonntag mit Katze mit kaputtem Schwanz und ohne Halskrause.
Sie hat den ganzen Tag nicht daran geleckt, normal gefressen (nüchtern ab 6), war aber auch den ganzen Tag nicht auf dem Klo, etwas schlapper als sonst.
Als wir sie am nächsten Morgen dann zum Arzt brachten haben wir ihm erklärt, dass sie die Halskrause nicht verträgt, aber auch nicht daran geleckt hat oder so. Er meinte, vllt fällt es ihr leichter wenn sie die Krause gleich nach der OP beim aufwachen trägt.
Am Nachmittag konnten wir sie dann wieder abholen, der Tierarzt hat nach eigenen Versuchen ihr das Ding anzuziehen eingesehen, dass es keinen Sinn hat, sie läuft einfach Amok damit aber sie ist bei ihnen auch ohne Krause nicht an den Schwanz gegangen (jetzt ein ganzes Stück kürzer mit Verband drum).
Skeptisch blieb er trotzdem.
Einpaar Tage später durften wir dann zum Kontrollbesuch nochmal vorbei kommen.
Katze ohne Halskrause, unangerührter Verband um den Schwanz. Diesmal eine andere Ärztin (Gemeinschaftsklinik). Diese war auch nicht begeistert von unserer Überzeugung darüber, dass es sich hierbei um eine vernünftige Katze handelt. Deshalb noch ein Kontrolltermin in den kommenden Tagen.
Aber bei dem auch alles gut.
Einen Tag später gab es dann einen kleinen Zwischenfall. Sie hatte den ganzen Morgen erbrochen und ihr ging es ganz offensichtlich schlecht. Also wieder zum Tierarzt. Der meinte, das kann nichts mit der OP zutun haben, dafür ist die Narkose zu lange her. Ich hab sie zur Beobachtung da gelassen, sie wurde an den Tropf gehängt (Haut und Fell sahen matt aus, wohl zuviel Flüssigkeit verloren) und Blut abnehmen lassen um einen rundum check zu machen.
Am Nachmittag dann wieder abgeholt. Sie sah schon viel besser aus. Beleidigt und die Ärztin meinte, es hätte keinen Sinn sie über Nacht da zu behalten, sie frisst da nämlich nicht, geht nicht aufs Klo, liegt nur da und vergräbt ihr Gesicht unter den Pfoten. Sie hat dort auch ein Mittel gegen Übelkeit/Erbrechen bekommen und nicht mehr gekotzt.
Blutergebnisse sahen ok aus, ein bisschen schwache Leberwerte aber nichts ungewöhnliches für eine Katze in diesem Alter. Es kann sein, dass das und vllt das etwas abgeschwächte Immunsystem zum Erbrechen geführt haben.
Nach fast genau einer Woche entschied sie dann, dass sie keine Lust mehr auf den Verband hatte und nahm ihn sich selbst ab. Es war mitten in der Nacht. Ich entschied ihn erstmal abzulassen und zu gucken was sie macht.
Den ersten Tag ging alles gut, den zweiten entschied ich ihr doch lieber nochmal einen Verband anzulegen, weil sie mir beim Putzen gefährlich nah an die Wunde kam. Außerdem ging sie inzwischen auch wieder raus (Ja, auch mit Verband).
Der letzte Kontrolltermin war letzten Montag. Die Wunde sieht gut aus. Die Fäden wurden gezogen, der Verband kam ab, die Katze verhält sich ganz normal.
Hat sie die ganze Zeit über bis auf den kleinen Zwischenfall. Keine Probleme mit dem Klogang, sie klettert immer noch, springt immer noch an die unerreichbarsten Stellen, frisst, trinkt, spielt. Als wäre nie etwas passiert.
Keine eiternde Wunde, keine Katze, die plötzlich verrückt wird und sich den Schwanz abbeißen will, kein Blut, nichts.
Ich weiß nicht, ob ich einfach einen guten Tierarzt erwischt hab, die Katze wirklich vernünftig ist oder wie auch immer. Wenn hier mal jemand in die selbe Situation kommen sollte, keine Panik, alles halb so schlimm. Meine Katze ist 14. Also schon eine alte Dame. Und obwohl sie es eigentlich ihr Leben lang nicht anders gekannt hat ist das Leben mit kürzerem Schwanz trotzdem kein Problem.
Wen es interessiert, so sieht es gerade aus (es ist noch kaum Fell nachgewachsen, wer das also als eklig empfindet möge bitte nicht klicken):
Spoiler
