Konnichiwa und moshimoshi zum Japanischsatz am Sonntagabend!
Heute fragen wir
"Wer hat diese neue Regel aufgestellt?" - DARE-ga SONO ATARASHII KISOKU-wo TSUKUTTA NO?

DARE 'wer' besteht aus DA+RE, denn die Antwort lautet KA-RE'er' (übrigens merkwürdig, dass in unseren europäischen Wörtern die Fragewörter mit K oder Q beginnen und im Deutschen die Antworten darauf mit D anfangen (QUI? - der; QUE? - das usw.), wo es im Japanischen genau umgekehrt ist)

GA gibt das Subjekt an, hier also DARE

SONO 'dies-' besteht aus SO+NO, also fast wie bei uns 'so 'n'

ATARASHI-I 'neu-sei-' von ATARASHI-I(RU)'neu-sei(n)'. Zunächst einmal kann man -SHI abtrennen, da es auch eine Kurzform ATARA'neu' gibt. Dieses SHI wird wohl eine Variante von SU-'mach-' sein, wie wir sie ja schon kennen (es gibt auch noch eine Variante SA, aber kein *SO). ATARA können wir dann mit ATARI/ATARU'Treffen/treffen' zusammenbringen, wobei die ATARI-Computerspiele ja allgemein bekannt sind (passenderweise benannt nach japan. ATARI 'das Treffen, der (Voll-)Treffer') - auch hier gilt also wieder die Substantivierungsregel "-U zu -I", sodass aus dem Verb 'treffen' das Substantiv 'das Treffen' wird. Der Zusammenhang mit 'neu' ist der, dass etwas Neues einem unvermittelt begegnet, man also auf dieses Neue trifft, auf es stößt. Dass ATARU weiter in A+TA+RU zerlegt werden muss, ergibt sich aus A(U), das ebenfalls 'treff(en)' bedeutet (ein U-Verb, das statt dem normalen -RU nur U als Infinitiv hat). A- allein bedeutet also schon 'treff-'. Wahrscheinlich ist es ursprünglich nichts anderes als das A- von A(RU)'sei(n),werd(en)' (denn Werden ist ein Hervorkommen, dem man dann begegnen kann) oder das A- mit der Bedeutung 'offen, klar, hell WERDEN' (wie neulich in ASA'Morgen': das Werden des Tages - A+SA'mach-'). Es gibt ein Verb TA(RU)'genüg(en),ausreich(en)' (zu TA/TE'Hand' als 'hinreichen, mit der Hand hinkommen'?), das den Rest von A(TARU) erklären könnte.

KI-SOKU 'Regel' aus chin. 規則guī-zé'Regel-Pflicht': 規guī/KI'Regel' vielleicht ganz gut mit GUIdelines zu merken; das Schriftzeichen enthält rechts wieder ein großes Auge auf zwei Beinchen. 則zé/SOKU'Pflicht' hat das wandelnde Auge dafür auf der linken Seite; im Kanton-/Hongkongchinesischen lautet das Wort heute noch ZAK, was uns sehr entgegenkommt, da man mit Pflicht und Gehorsam so ausdrucksstarke Silben wie ZACK gut verbinden kann (ZACK-ZACK!).

TSUKUT-TA 'stell-TE fertig'

NO 'na?'