coronerswife
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"Wie war Austragen, löm?" Teil 4
29.07.2015 um 16:01Heute mal keine Kategorie, heute erzähl ich einfach nur vom Tag.
Die ersten paar Minuten waren okay. Dann traf ich den Rentner, der sich nie entscheiden kann, ob da jetzt 4 oder 5 Zeitungen in sein Haus sollen. Ich seh ihn, er sagt nix. Ich will die Zeitungen also in den Kasten schmeißen, da meldet er sich: "Hergeben. HERGEBEN!"
Heute hatte ich auch einfach mal keinen Bock, Leute zu erziehen, also hab ich nicht gefragt, ob er das auch nochmal höflicher sagen kann. Hab dann aber übertrieben lang "Bitteschöööön!" gesagt. Er steht da und glotzt mich an. "Seit wann kommen die Zeitungen so früh?"
Ich "Seit 2 Jahren"
"Achso"
"Ja tschüss."
In meinem Kopf wiederholt sich das "HERGEBEN!" immer wieder und ich wusste nicht, ob ich lachen oder wütend werden sollte. Hab mich für lachen entschieden und musste noch 'ne ganze Zeit lang den Kopf drüber schütteln. Aber das geht ja noch.
Wieder bei der Bushaltestelle stelle ich fest, dass meine Kollegin 5 Pakete vom falschen Stapel mitnahm. Ich lade also alle auf und bringe ihr die 5 vorbei. Wir sortieren alles und schimpfen und lästern über die Leute, die alles durcheinander bringen, weil die 4 Minuten, die man auf den Bus wartet, ja so unerträglich lange sind, dass man sich an den Zeitungsstapeln bedienen muss. Naja, sie hat sich bedankt und weiter ging's.
Es war dann eine ganze Zeit lang Ruhe, bis zum Ende der ersten Tour. Mehrfamilienhaus, ich stecke in jeden Briefkastenschlitz eine Zeitung, die Tür geht auf. Frau Mitte 50.
"Also bei Müller brauchense nich, die nehm ich jetzt gleich mit!" Und zieht mir die Zeitung aus der Hand. Ooookay.
"Aber hier bei Schmidt nä, die wollen gar keine." Sie geht hin und guckt: "Ach jetzt ist da ja schon eine drin..."
"Ja"
Und dann stand sie da und schaute mich an, als ob alle Probleme dieser Welt meine Schuld wären.
"Wie kriegen wir die denn da jetzt wieder raus?"
Ich "Weiß ich nicht, aber ich fass ganz sicher nicht in Briefkästen fremder Leute. Sagense denen doch bitte, sie sollen ein "Keine Zeitung"-Schild drankleben und dann weiß ich Bescheid."
Sie steht da immer noch und guckt völlig verzweifelt. Weltuntergangsblick.
Ich wünsche ihr noch 'nen schönen Tag und gehe einfach.
Das war die erste Tour, die zweite war nicht wirklich besser. Kaum bin ich aus dem Haus, fängt es an zu schütten. Das Wasser kam wirklich eimerweise runter. Ich habs noch geschafft, mich unterzustellen und ärgerte mich, dass ich nur rumstehe und nicht weitermachen kann.
Dann kam die Sonne wieder raus und ehe ich an der Bushaltestelle ankam, war alles wieder trocken.
Nach ein paar ausgeteilten Zeitungen frage ich mich entnervt, wieso die Leute jetzt schon auf die Zeitungen bluten oder ob das was Anderes ist. Dann hab ich aber gemerkt, dass mir selbst das Blut die Hand runterlief und alles volltropfte :D. Ich muss mich irgendwo geschnitten haben, weiß aber wirklich nicht wo. Jedenfalls hatte ich einen schönen tiefen Schnitt direkt im Nagelbett des rechten Zeigefingers.
Um nach Hause zu laufen, war es zu weit, aber ich konnte so auch nicht weitermachen, weil fast jede Zeitung mit Blut besprenkelt war. Meine Rettung war dann meine Großtante, die mich verarztete.
Danach wurde es auch nicht besser. Das Wetter wechselte im 10 Minuten Takt von Regenschauern/Hagel und Sonnenschein mit Hitze. Natürlich ging irgendwann das Pflaster ab und mein Finger blutete wieder, diesmal sah es noch schlimmer aus, weil das Wasser alles so verteilte. Zwischendurch hielt noch so eine Olle mit dem Auto neben mir: "Kannste mir eine bringen? Ich krieg bei mir nämlich keine!"
Ich geh also zum Auto hin und zeig ihr die Telefonnummer für Zustellungen auf der Zeitung: "Da kannste anrufen."
Sie "Wieso dutzt du mich?!"
Ich "Wieso siezen Sie mich nicht? Ich bin 26, wär schon nett"
Dazu sagte sie aber nix, sie war dann wütend wegen dem Duzen :D.
Die restliche Zeit nervte das Wetter weiter mit den Wechseln und irgendwann latschte ich natürlich mitten rein in eine knöcheltiefe Pfütze, sodass der eine Fuß sofort komplett nass war.
Während ihr euch an meinem Elend erfreut, leg ich mich jetzt in die Wanne (den Zeigefinger königlich gespreizt).
P.S: püv, ich glaub, Dimitri hat mich verflucht :(
Die ersten paar Minuten waren okay. Dann traf ich den Rentner, der sich nie entscheiden kann, ob da jetzt 4 oder 5 Zeitungen in sein Haus sollen. Ich seh ihn, er sagt nix. Ich will die Zeitungen also in den Kasten schmeißen, da meldet er sich: "Hergeben. HERGEBEN!"
Heute hatte ich auch einfach mal keinen Bock, Leute zu erziehen, also hab ich nicht gefragt, ob er das auch nochmal höflicher sagen kann. Hab dann aber übertrieben lang "Bitteschöööön!" gesagt. Er steht da und glotzt mich an. "Seit wann kommen die Zeitungen so früh?"
Ich "Seit 2 Jahren"
"Achso"
"Ja tschüss."
In meinem Kopf wiederholt sich das "HERGEBEN!" immer wieder und ich wusste nicht, ob ich lachen oder wütend werden sollte. Hab mich für lachen entschieden und musste noch 'ne ganze Zeit lang den Kopf drüber schütteln. Aber das geht ja noch.
Wieder bei der Bushaltestelle stelle ich fest, dass meine Kollegin 5 Pakete vom falschen Stapel mitnahm. Ich lade also alle auf und bringe ihr die 5 vorbei. Wir sortieren alles und schimpfen und lästern über die Leute, die alles durcheinander bringen, weil die 4 Minuten, die man auf den Bus wartet, ja so unerträglich lange sind, dass man sich an den Zeitungsstapeln bedienen muss. Naja, sie hat sich bedankt und weiter ging's.
Es war dann eine ganze Zeit lang Ruhe, bis zum Ende der ersten Tour. Mehrfamilienhaus, ich stecke in jeden Briefkastenschlitz eine Zeitung, die Tür geht auf. Frau Mitte 50.
"Also bei Müller brauchense nich, die nehm ich jetzt gleich mit!" Und zieht mir die Zeitung aus der Hand. Ooookay.
"Aber hier bei Schmidt nä, die wollen gar keine." Sie geht hin und guckt: "Ach jetzt ist da ja schon eine drin..."
"Ja"
Und dann stand sie da und schaute mich an, als ob alle Probleme dieser Welt meine Schuld wären.
"Wie kriegen wir die denn da jetzt wieder raus?"
Ich "Weiß ich nicht, aber ich fass ganz sicher nicht in Briefkästen fremder Leute. Sagense denen doch bitte, sie sollen ein "Keine Zeitung"-Schild drankleben und dann weiß ich Bescheid."
Sie steht da immer noch und guckt völlig verzweifelt. Weltuntergangsblick.
Ich wünsche ihr noch 'nen schönen Tag und gehe einfach.
Das war die erste Tour, die zweite war nicht wirklich besser. Kaum bin ich aus dem Haus, fängt es an zu schütten. Das Wasser kam wirklich eimerweise runter. Ich habs noch geschafft, mich unterzustellen und ärgerte mich, dass ich nur rumstehe und nicht weitermachen kann.
Dann kam die Sonne wieder raus und ehe ich an der Bushaltestelle ankam, war alles wieder trocken.
Nach ein paar ausgeteilten Zeitungen frage ich mich entnervt, wieso die Leute jetzt schon auf die Zeitungen bluten oder ob das was Anderes ist. Dann hab ich aber gemerkt, dass mir selbst das Blut die Hand runterlief und alles volltropfte :D. Ich muss mich irgendwo geschnitten haben, weiß aber wirklich nicht wo. Jedenfalls hatte ich einen schönen tiefen Schnitt direkt im Nagelbett des rechten Zeigefingers.
Um nach Hause zu laufen, war es zu weit, aber ich konnte so auch nicht weitermachen, weil fast jede Zeitung mit Blut besprenkelt war. Meine Rettung war dann meine Großtante, die mich verarztete.
Danach wurde es auch nicht besser. Das Wetter wechselte im 10 Minuten Takt von Regenschauern/Hagel und Sonnenschein mit Hitze. Natürlich ging irgendwann das Pflaster ab und mein Finger blutete wieder, diesmal sah es noch schlimmer aus, weil das Wasser alles so verteilte. Zwischendurch hielt noch so eine Olle mit dem Auto neben mir: "Kannste mir eine bringen? Ich krieg bei mir nämlich keine!"
Ich geh also zum Auto hin und zeig ihr die Telefonnummer für Zustellungen auf der Zeitung: "Da kannste anrufen."
Sie "Wieso dutzt du mich?!"
Ich "Wieso siezen Sie mich nicht? Ich bin 26, wär schon nett"
Dazu sagte sie aber nix, sie war dann wütend wegen dem Duzen :D.
Die restliche Zeit nervte das Wetter weiter mit den Wechseln und irgendwann latschte ich natürlich mitten rein in eine knöcheltiefe Pfütze, sodass der eine Fuß sofort komplett nass war.
Während ihr euch an meinem Elend erfreut, leg ich mich jetzt in die Wanne (den Zeigefinger königlich gespreizt).
P.S: püv, ich glaub, Dimitri hat mich verflucht :(
