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Mein Urlaubs-Cyberpunk-SciFi. Etwas überladene Geschichte der Suche zweier Menschen in einer dystopischen Wirklichkeit via Cyberraum zueinander.

Überladen deshalb, da wirklich alles Mögliche an Wahnsinn in diesen Roman gepackt wurde.

Die Welt wird nach einem 80jährigen Krieg zwischen Nord- und Südhemisphäre von einer Junta aus Nordhemisphärenkonzernen und Südhemisphärengenerälen faschistisch und brutalst regiert. Der Lebensraum ist zertrümmert und wird mittels Holographien verschönert.

Die Menschheit kennt keine Geschlechter mehr, sondern wird künstlich reproduziert. Noch verbliebene XX-Menschen werden in einer Gebärfabrik zu biomechanischen Gebärmaschinen umfunktioniert, noch verbliebene XY-Menschen werden gejagt und ermordet.

Und weil dies noch nicht reicht, wird die Erde von einem Asteroiden bedroht, der in 100 Jahren die Erde zerstören wird. Techniker, die nach dem großen Krieg in den Untergrund fliehen mussten, versuchen im Geheimen eine künstliche Erde (Torus 1) zu entwickeln, um der Menschheit ein Überleben zu ermöglichen, was die Junta jedoch nicht gerne sieht, da sie nur sich selbst retten will.

Auf diesen Hintergrund baut die Suche von Elf (ein XX) und Ashur (ein XY) in virtueller und realer Welt auf, dazu gibt es noch ein paar Helfer (alles Hacker). Wobei virtuell bedeutet: mit einem Stecker verbinden sich die Menschen mit der Netzwelt und vereinen so virtuelle Welt mit den eigenen Gedanken.

Als Sahnehäubchen, wie totalitär diese Welt ist, geht Elf im Netz in einen Traum über das Paris während der Nazibesatzung und Ashur in einen über die kastilische Inquisition.

Eigentlich recht nett zu lesen, aber da werden Ideen für fünf oder sechs Romane verbraten, so bleibt alles etwas vage und der Schluss erscheint mir dann doch ein Cop-Out einer anscheinend von sich selbst überforderten Autorin zu sein.

Das Buch ist mittlerweile vergriffen und nur noch als E-Book erhältlich.

Info-Links im Spoiler

Autorin:
http://www.anjakuemmel.com/
Wikipedia: Anja Kümmel

Info des E-Book-Verlags:
http://www.culturbooks.de/portfolio/anja-kuemmel-traeume-digitaler-schlaefer/