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Ein 1925 veröffentlichter Klassiker psychoanalytischer Literatur.

Der Arzt Fridolin und seine Frau Albertine finden am Ende zu einem ent-liebten Verhältnis ihrer Ehe.

Die zunächst offenherzige Beziehung (Albertine erzählt freimütig von ihrer erotischen Faszination gegenüber einem Offizier während eines Dänemarkurlaubs) führt zu einem Ausbruch des Hasses bei Fridolin, als sie ihm von einem Traum erzählt, in dem sie Fridolin in seiner Verliebtheit nur lächerlich findet.

Fridolin selbst durchlebt eine Nacht und einen Tag wie im Traum. Nach dem Ruf zu einem soeben verstorbenen Patienten, wird sein Leben zu einer surrealen, zum Teil hocherotischen Ereigniskette:

- die Tochter des Verstorbenen wirft sich ihm liebestrunken zu Füßen

- eine junge Prostituierte entfacht seine platonische Liebe.

- einen ehemaligen polnischen Kommilitonen und jetzt Klavierspieler trifft er in einer Bar und dieser verführt ihn zu einem geheimen Maskenball in einem Wiener Vorort.

- die für diese Versammlung notwendige Maskerade bringt ihn zu einem Kostümverleiher, der seine minderjährige Tochter als Hure vermittelt.

Kern der Erzählung ist das geheime Maskenfest, bei dem er als eingeschlichener Außenseiter erkannt wird und eine Dame die Sühne auf sich nimmt, damit Fridolin ungeschoren das Haus verlassen kann.

Als er gegen vier Uhr früh zu Frau und Tochter zurückkehrt, erzählt ihm Albertine den oben erwähnten Traum.

Am darauffolgenden Tag löst sich nichts auf, aber Krankheit und Tod lösen die Nachterlebnisse in Nichts auf:

- die junge Prostituierte ist schwerkrank
- seine Retterin beim Maskenfest liegt vergiftet im Leichenschauhaus

Der Weg zu einer ent-emotionalisierten Ehebeziehung ist frei.

Ein kurzer, aber sehr dichter Text, der Stanley Kubrick zu seinem letzten Film, Eyes Wide Shut, inspirierte.

Links im Spoiler

Der Text online:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/traumnovelle-1-5358/1
http://www.autoren-heute.de/online/traumnovelle.pdf (Archiv-Version vom 13.05.2015)

Wikipedia: Traumnovelle

Mittlerweile ist der Text an Schulen beliebt:
http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Novellen/schnitzler/traumnov.htm
http://www.litde.com/deutsche-novellen/arthur-schnitzler-traumnovelle/interpretation.php (Archiv-Version vom 12.11.2015)



Verfilmung von Wolfgang Glück mit Karlheinz Böhm (1969) in diesem Spoiler

https://www.youtube.com/watch?v=d172U5tmTwQ (Video: Traumnovelle with English subtitles)