So singt die Sängerin « Gustav » in ihrem Lied « Alles renkt sich wieder ein »:
Ich habe eine Sehnsucht
Nach der nächsten Katastrophe
Denn wenn wir gemeinsam leiden
Fällt dieses Unbehagen ab
Der Zufall ließ uns weiterleben
Der Überdruss ging vor der Angst
Ließ uns einander fest umklammern
Und hoffen für den nächsten Tag
Macht aus den Städten Schutt und Asche
Ich will nie wieder Sonnenschein
Ein Menschenleben weg genügt nicht
Es müssen Gottesleben sein
Ich will die Kinder schreien hören
Die Mütter einsam flehn am Grab
Und keine Vögel soll'n mehr singen
Nur unsre Melodie erklingen

Alles renkt sich wieder ein
Irgendwann geht es vorbei
Der Schmerz tut weh und es wird besser
Nur durch unsre Melodie
Lass den Kopf nicht hängen, Sweetheart
Es wird alles wieder schön
Halt die Ohren steif, my Darling
Und unser Glück wird in Erfüllung geh'n

Während die Feigen Tode suchen
Der Knechtschaft Qualen woll'n entgeh'n
Sich ängstlich in den Abgrund stoßen
Wird unsre Melodie besteh'n
Wir überwinden jede Hölle
Ob Hagel, Blitze, Feuer, Blut
Verwandeln klägliches Gesänge
In Harmonie und neuen Mut

Alles renkt sich wieder ein
Irgendwann geht es vorbei
Der Schmerz tut weh und es wird besser
Nur durch unsre Melodie
Lass den Kopf nicht hängen, Sweetheart
Es wird alles wieder schön
Halt die Ohren steif, my Darling
Und unser Glück wird in Erfüllung gehen
Damit weiß ich, ich bin nicht alleine mit solcherlei Gedanken. Die keinesfalls diffuse Sehnsucht, die Welt möge aus den Angeln fliegen, alles möge stillstehen, in Chaos und Unordnung gestürzt; und es betreffe nicht nur mich. Nein, das wäre keine Katastrophe. Die apokalyptischen Reiter sollen ihnen die Schädel absicheln, der Sturm das Schiff dem Meer zum Fraß vorwerfen, Kometen sollen Löcher in die Städte reißen. Feuer bringe die schreienden Leiber zum Zucken, bis Ruhe sei. So manchem würde es das Leben entreißen oder beleben. Gegen ein bisschen Action hatte selten jemand etwas, und ich, ja, mir wäre endlich geholfen, bis ich schließlich beschlösse, dass nun alles wieder schön und gut sei.

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