georg-trakl 321642 xp9m07wm

Im September 1914 zieht sich Trakls Kompanie, in der er als Sanitätsleutnant diente, von Grodek über Przemysl nach Jaroslaw westwärts zurück. Wahrscheinlich am 22. September 1914 steht Trakl vom Abendessen auf, mit der Bemerkung, er müsse sich jetzt erschießen. Kameraden eilen ihm nach und entreißen ihm das Gewehr.

Aus jener Zeit stammt das erste seiner beiden während seines Kriegseinsatzes geschriebenen Gedichte.
Klage

Schlaf und Tod, die düstern Adler
Umrauschen nachtlang dieses Haupt:
Des Menschen goldnes Bildnis
Verschlänge die eisige Woge
Der Ewigkeit. An schaurigen Riffen
Zerschellt der purpurne Leib
Und es klagt die dunkle Stimme
Über dem Meer.
Schwester stürmischer Schwermut
Sieh ein einsamer Kahn versinkt
Unter Sternen,
Dem schweigenden Antlitz der Nacht.
Text und Bild:
http://www.signaturen-magazin.de/georg-trakl--klage.html