Der Text Gedanken im Kriege erschien 1914 in Band 25 der Neuen Rundschau und zeigt einen Thomas Mann, der als Enddreißiger noch elitär, rassistsich und aus beinahe völkischem Dünkel siegesgewiss denkt.

Hier ein Auszug, der zeigt, wie er aufgrund kolonialer Soldaten in Europa die Contenance verliert:
Man glaubt, ein Recht zu haben, auf Deutschland Kirgisen, Japaner, Gurka und Hottentotten loszulassen, eine Beleidigung, beispiellos, ungeheuerlich, und einzig nur möglich geworden kraft jener im stärksten Sinne des Wortes unerlaubten Unwissenheit über Deutschland, die aus jedem Worte der Bergson, Maeterlinck, Rolland und Richepin, der Deschanel, Pichon und Churchill spricht. Solche Unwissenheit über das heute wichtigste Volk Europas ist nicht statthaft, sie ist strafbar und muss sich rächen. Warum vor allem ist Deutschlands Sieg unbezweifelbar? Weil die Geschichte nicht dazu da ist, Unwissenheit und Irrtum mit dem Siege zu krönen.
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