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Dieses Buch des an der Universität München lehrenden evangelischen Theologieprofessors hält nicht, was es verspricht und was die zum Teil euphorischen Rezensionen erwarten ließen. Es ist weder eine Kulturgeschichte im Sinne Egon Friedells, den Lauser in der Einleitung als Referenz heranzieht, noch lässt es erahnen, ob oder wie das Christentum die Welt verzaubert hat.

Thematisch bunt gemischt wird chronologisch vom ersten Jahrhundert bis zu unserer Zeit erzählt, und das einzige Ordnungselement ist die Chronologie. Somit wird hin- und hergesprungen zwischen Theologie, Kunst, Musik, Philosphie, meist anhand von Einzelpersonen, die es in einer so großen Überfülle gibt, dass weder Raum für Tiefgang ist noch thematische Bögen gespannt werden.

Beim Lesen wurde ich immer wieder dabei ertappt, dass ich das jetzt lese, um eine Grundprüfung für einen ersten Studienabschnitt bestehen zu können.

Es gibt schon einige interessante Passagen in diesem Flickwerk, darum habe ich das Buch auch nicht weggelegt, aber von einem Ordinarius habe ich mir eigentlich mehr erwartet. Vor allem wenn mir Themen, mit denen ich etwas vertraut bin, schmalbrüstig vorkommen (mehr Infos in der Wikipedia!), beschleicht mich das Gefühl, dass die mir unbekannten Aspekte auch nicht mehr als eine kurze Einführung bieten.

Stärken und Schwächen hat emeritierte Erlanger Kirchenhistoriker Hanns Christof Brennecke in seiner Rezension auf den Punkt gebracht:
http://www.sehepunkte.de/2015/07/26427.html

Die Infoseite des Verlags:
https://www.chbeck.de/lauster-verzauberung-welt/product/13653896