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"Hammer and Dance" in Österreich

2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Covid-19, Sars-CoV-2, Hammer and Dance ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

"Hammer and Dance" in Österreich

06.04.2020 um 14:03
Regierung
Bild: Anschober, Kurz, Kogler, Nehammer (von vorne nach hinten). Quelle: derstandard.at

Die heutige Pressekonferenz der österreichischen Regierung macht klar, die SARS-CoV-2-Strategie heißt "Hammer and Dance", und diese ist klar definiert:

1. 6 Wochen Ausgangsbeschränkungen
2. Danach schrittweises Hochfahren der Wirtschaft
3. Gleichzeitig mit Punkt 2 Erfassen und Quarantäne von Neuinfizierten

Wie sieht also der österreichische Plan aus?

A) 14. April: Öffnung aller kleinen Geschäfte unter 400 qm und von Baumärkten
B) 2. Mai: Öffnung aller Geschäfte sowie der Friseurläden
C) Mitte Mai: Öffnung aller Dienstleistungen und Schulen
D) 1. Juli: Aufhebung des Veranstaltungsverbots

Bedingung: Ansteckungsfaktor R0 < 1
Wenn nicht erfüllt: Hochfahren der Beschränkungen

Die derzeitigen Infizierten- und Sterbezahlen in Österreich scheinen genau der Theorie des "Hammer and Dance" zu entsprechen: Der Hammer (Ausgangssperren und Quarantänen) funktioniert, jetzt muss auch der Tanz gelingen. Hier eine Veranschaulichung dieser Methode in einem Strategiepapier des deutschen Innenministeriums:

9xim1k5n1km8 HammerDance1Original anzeigen (0,2 MB)

Die Prognosen, die in diesem Strategiepapier aufgestellt sind, lassen letztlich keine andere Möglichkeit zu als "Hammer and Dance" zu probieren. Die Zahlen für Deutschland sind eindeutig (für Österreich muss ein Zehntel genommen werden):

- Schnelle Herdenimmunität (keine Maßnahmen): 1,2 Mio Tote
- Langsame Herdenimmunität (lange Einschränkungen): 200.000 Tote
- "Hammer and Dance": 12.000 Tote


Drastisch sind auch die Prognosen der wirtschaftlichen Auswirkungen geschildert.


1. "Hammer and Dance"

- BIP: minus 6 %
- Wertschöpfung der Industrie: minus 19 %
- Nachholeffekte ab hochgefahrener Wirtschaft dämpfen die negativen Auswirkungen

Der wirtschaftliche Schaden ist verleichbar mit der Krise von 2009.


2. "Hammer" mit 2 Monaten Ausgangsbeschränkung ohne "Dance"

Dies würde eine zweite Welle von Covid-Erkrankungen im Herbst/Winter bedeuten, der wieder mit zweimonatigen Ausgangs- und Wirtschaftsbeschränkungen begegnet werden müsste.

- BIP: minus 11 %
- Industrie: minus 19 %
- Geringe Nachholeffekte


3. Dehnung mit vier Monaten Ausgangsbeschränkung

- BIP: minus 9 %
- Industrie: minus 15 %

Nicht zu prognostizieren seien durch die viermonatigen oder längeren Ausgangs- und Wirtschaftseinschränkungen mögliche automatische Abwärtsspiralen durch Konkurse bzw. zusammengebrochene Lieferketten. Auch sei zu befürchten, dass die Wirtschaft sich nur sehr langsam erholen kann und sich für längere Zeit auf einem niedrigen Niveau befindet.


4. Wirtschaftskatastrophe

Bei Nichteindämmung des Virus und Aufrechterhalten von Ausgangs- und Wirtschaftsbeschränkungen für den Rest des Jahres 2020 werden folgende Zahlen prognostiziert:

- BIP: minus 32 %
- Industrie: minus 47 %

Gesellschaftliche und politische Konsequenzen "seien kaum vorstellbar".


Was sind also die Entscheidungsalternativen?

A) Schnelle Herdenimmunisierung (schnelle Wirtschaftsregenerierung, sehr hohe Zahl an Toten)
B) Dehnung (wirtschaftlich verkraftbar, hohe Zahl an Toten)
C) "Hammer and Dance" (wirtschaftlich verkraftbar, geringe Zahl an Toten)

Zurück zu Österreich: die Entscheidung fiel für C, ob der "Dance" gelingt, dessen bin ich mir nicht sicher, da die Kontakt-APP durch ein Interview des Parlamentspräsidenten Sobotka, in dem er von verpflichtender Einführung sprach, madig gemacht wurde. Die Erkennung von Kontakten mit Infizierten ist ein Schlüssel, dass der Tanz funktionieren kann.

Falls nur der "Dance" nicht gelingt, bleibt immer noch die Hoffnung, dass der "Hammer" gelungen ist, sodass die Zahl der Toten gering bleiben kann.

Die Gefahr des "Hammer and Dance" scheint mir darin zu liegen, dass bei misslungenem "Dance" die wirtschaftlichen Einschränkungen zu lange aufrecht erhalten bleiben. Nur: die prognostizierten Sterbezahlen bei alternativer Herangehensweise lässt jede Politik, die auf eine der Alternativen setzt, mörderisch erscheinen.


Quellen "The Hammer and the Dance" von Tomas Pueyo:
Englisches Original auf medium.com
Deutsche Übersetzung auf medium.com

Das Strategiepapier des deutschen BMI:
https://fragdenstaat.de/blog/2020/04/01/strategiepapier-des-innenministeriums-corona-szenarien/


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"Hammer and Dance" in Österreich

06.04.2020 um 14:55
Sehr guter Beitrag...😉


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