Twain - War Prayer

Diese im Jahr 1905 verfasste und zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlichte Kurzgeschichte spielt während eines Gottesdienstes in einem Land, das Krieg führt. Im ersten Teil beschreibt die Stimmung in dem Land mit der ganzen Palette an kriegspropagandistischem patriotischen Klimbim:

- aufpeitschende Musik mit Trommelschlag
- Feuerwerke
- Kinder mit Spielzeugpistolen
- gehisste Fahnen an Dächern und Balkonen
- Aufmärsche der Kriegsfreiwilligen
- abendliche Massenkundgebungen
- kriegsverherrlichende, patriotische Gottesdienste

Im zweiten Teil befinden wir uns in einem sonntäglichen Gottesdienst, in welchem der Priester für den Sieg und die gesunde Heimkehr der Soldaten betet, als ein blasser alter Mann mit langem weißen Haar zum Priester geht, ihn unterbricht und sich als Gesandter Gottes ausgibt. Er spricht den zweiten, unausgesprochenen Teil des Gebets, dass nämlich mit der Bitte um Sieg auch für Verwundung und Tötung der feindlichen Soldaten, für die Zerstörung der Häuser der Zivilisten, für Leid, Verwundung, Tod und Obdachlosigkeit von Männern, Frauen und Kindern gebetet wird.

Den Abschluss bildet, dass die Kirchengemeinde diesen Mann für einen Verrückten hält, da sein Gebet keinen Sinn ergebe.

Die englischsprachige Version ist hier zu lesen:
https://en.wikisource.org/wiki/The_War_Prayer

Eine deutschsprachige Übersetzung findet sich hier:
https://worldbeyondwar.org/de/mark-twains-war-prayer/