Der Denkort und Mahnmal Bunker Valentin

Trotz der Gräueltaten, dem Krieg und sonstigen unmenschlichen Bedingungen hat die U-Boot-Werft Valentin eine spezielle Ausstrahlung und Faszination.

Woran es genau liegt, kann ich nicht beantworten.

Vielleicht liegt es an seiner Größe. Vielleicht daran, welche technischen Fortschritte in der Zeit gemacht wurde. Eventuell daran, dass die U-Boote in der, zu damaliger Zeit, neuen Sektionsbauweise zusammengebaut werden sollten.
Ich weiß es nicht.

Eine Besichtigung des Bunkers lohnt sich allemal. Zarte Gemüter hingegen sollten sich entweder nicht dorthin begeben oder vor betreten sehr tief durchatmen. An manchen Stellen wird sehr deutlich, wie grausam die Zeit zwischen 1933 – 1945 gewesen ist.

Hier mal die Daten zu dem Bauwerk:

• Länge: 419 m (teils werden auch 426 m angegeben)
• Breite (Osten): 67 m
• Breite (Westen): 97 m
• Außenhöhe: 20–22 m
• Außenhöhe bei Deckenerhöhung: 30–33 m
• Innenhöhe: 18 m
• Grundfläche: 35.375 m²
• gesicherter umbauter Raum: 520.000 m³
• verbauter Beton: knapp 500.000 m³
• Betondicke (Decke, erste Ausbaustufe): 4,5 m
• Betondicke (Decke, zweite Ausbaustufe): 7 m
• Betondicke (Außenwände): 4,5 m

Wäre die Bunkerwerft fertig gestellt worden, hätte alle 56 Stunden ein U-Boot die Werft verlassen.
Das wären 14 Boote pro Monat gewesen.
Der Bunker hatte insgesamt 13 Stationen. Die Stationen 12 und 13 waren durch Mauern und Schleusen von den anderen Stationen abgetrennt.
Grund ist, dass diese beiden Stationen geflutet werden konnten. Wäre Station 12 geflutet und das fertige U-Boot aufgeschwommen, hätte man es per Seilwinde nach Station 13 rüber gezogen.
Dort hätte man die Station 13 komplett geflutet. Dann hätte man einen Wasserstand von 14 Meter im Bunker gehabt. Auf dem Wege sollte das U-Boot Dichtigkeits- und Funktionsprüfungen unterzogen werden.

Glücklicherweise kam es nie soweit.

Es wurden zwei Luftangriffe speziell auf die U-Boot Bunkerwerft Valentin geflogen.
Der erste Angriff erfolgte am 9. Februar 1945. Der zweiten am 27. März 1945.
Dabei wurde jeweils ein Loch in die Decke des Bunkers gerissen. Das gelang nur, weil die Decke zu dem Zeitpunkt noch nicht die volle Ausbaustärke hatte.

Vorgesehen war ein Deckenstärke von 7 Meter. Vorhanden war nur eine Stärke von 4,5 Meter.
Nachdem der Bunker nach dem Krieg zwischen 1960 bis 2010 von der Bundesmarine als Material Lager genutzt wurde, wurde er zwischen 2011 – 2015 zu einem Gedenkort und Mahnmal umgebaut und hergerichtet.

Das Mahnmal Vernichtung durch Arbeit

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Ansicht von der Landseite aus.

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Die Erhebung des Daches war dazu gedacht, jedes U-Boot mit Seerohr, Funkanlage usw. auszurüsten.

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Loch von einem Bombenagriff im Dach

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Schutthaufen von dem Bombenangriff

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Betreten Verboten.

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Rückseite der Ausfahrt. Auch hier ist durch einen Bombentreffer ein Loch im Dach


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