Lenk-Totenstadt

Fabian Lenk ist kein Historiker, sondern Journalist, der auf Kinderkrimis umschwenkte und ziemlich viel veröffentlichte. So besteht die Serie Die Zeitdetektive alleine aus 42 Bänden.

Setting: Drei Kinder (zwei Buben, ein Mädchen) im Alter von etwa 12 Jahren haben in einer alten Klosterruine ein Zeitportal entdeckt. Für jedes historische Jahr steht eine Tür, und man muss sich nur wünschen, wohin man will.

Im ersten Band reisen Julian, Kim und Leon ins Jahr 1478 v. Chr. nach Theben, da sie ein Referat über Ägypten in der Schule halten müssen. Dort retten sie die heilige Katze der Pharaonin Hatschespsut und werden zum Dank als Küchengehilfen in der Palastküche aufgenommen.

Sie erleben nun mehrfach Mordanschläge an Hatschepsut. Unter Verdacht stehen ein nubischer König, dessen Heiratsantrag zurückgewiesen wurde, und die Priester Amuns, die den kleinen Thutmosis III. als Pharao sehen wollen und eine Frau als Pharaonin grundsätzlich ablehnen. Die Kinder wollen es rauskriegen, fahren zweimal über den Nil in die Totenstadt, wo sich in einer Taverne die Verschwörer treffen, und finden heraus, dass ein Priester mit einer Narbe an der rechten Hand hinter der Verschwörung steht. Bei einem großen Fest folgen sie den Verschwörern in eine noch in Bau befindliche Gruft und entdecken dabei auch, dass ihr Küchenchef die Speisen und Getränke vergiftet hat. Die Kinder werden entdeckt, bedroht, können jedoch fliehen und ein Soldat rettet sie, die Verschwörer werden festgenommen.

Nun können die Drei wieder zurück in ihre Zeit (sie müssen sich nur das Portal merken, bei dem sie ausgestiegen sind, hier ist es ein Olivenbaum). Mit ihnen kommt die heilige Katze, die ganz zutraulich geworden ist. Das Schulreferat gelingt natürlich super.

Positiv ist, dass Historisches näher gebracht wird (es gibt sogar ein kleines Lexikon im Anhang), aber es braucht so einige Kniffe, um Zwölfjährige in einem historischen Krimi herumfuhrwerken zu lassen. Automatisch werden sie je nach Zeit und Ort gekleidet, und sie sprechen die örtliche Sprache, sodass sie sich unauffällig bewegen können. Klug sind sie auch: sie geben sich als Waisenkinder aus einem Oasendorf aus.

Auf jeden Fall ein Konzept, das viele Storys hergibt, um Wunderkinder erwachsene Verbrecher aufdecken zu lassen. Das Zeitreisen-Paradoxon ist nicht thematisiert.