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Ich bin mal etwa zehn Jahre nach vorne gesprungen, ins Jahr 2019. Die drei Mädels sind immer noch Schülerinnen, haben aber schon Freunde. So richtig gealtert sind sie nicht, gehören also fast schon ins Comic-Genre, in dem nie jemand altert.

Das Thema ist so richtig modern, es geht um Body Shaming, also das Mobbing von Leuten, die nicht Schönheitsidealen entsprechen. Die Story spielt im Kunstmilieu, Marie (ihr Vater ist noch immer Kommissar einer Fernseh-Krimiserie) hat bei einem Sommerfestival einen Auftritt bei einem Theaterstück, bei dem bewusst gemacht werden soll, dass Menschen auch dann schön sind, wenn sie nicht dem Superschlank-Ideal entsprechen. Partnerin ist eine junge professionelle Schauspielerin mit Übergewicht, die mit ihrem Vater in der Krimiserie mitspielt. Sie soll die Hauptrolle in einem SciFi-Märchen nur dann erhalten, wenn sie abnimmt. Das will sie nicht.

Während der Proben wird die Bühne und ein Anti-Bodyshaming-Stand mit Fett beschmiert, die Bühne wird sogar angezündet. Die Komposition ist nun schon beinahe klassisch für einen Krimi: es gibt viele Verdächtige, aber die drei Mädels können deduzieren und es bleibt ein Verdächtiger: der Agent der Schauspielerin, der mit ihrer Mutter zusammenlebt und auf eine große Karriere hofft, wenn sie abnimmt und die Filmrolle bekommt. So gibt er ihr Diätpillen in den Kaffee und will sie zum Fettabsaugen überreden. Ihr Engagement für die Bodyshaming-Bewegung ist ihm ein Dorn im Auge (er hofft ja auf fette Provisionen). Überkandidelt: Als ihn die drei Mädels festnageln, will er sie entführen, doch Kommissar Peters wurde bereits gerufen und nimmt ihn fest (am Ende hat sich nichts geändert seit den ersten Bänden).

Nicht sehr aufregend, viel politisch korrektes Klischee, nur der Nepotismus im Kunstwesen wird nicht hinterfragt: Praktisch alle jungen Künstler:innen sind im "Geschäft", weil sie von Verwandten protegiert werden, die bereits erfolgreich oder im Kunstmanagement sind.