Caius Dummkopf

Dies ist ein Kinderbuchklassiker aus den 1950er Jahren aus dem Mischgenre Schulschwank und Kinderdetektive, als eine Welt dargestellt wurde, wie es heute nicht mehr möglich ist. Ort der Handlung ist das kaiserliche Rom im Jahr 19.

Hauptfiguren sind sieben Schüler einer römischen Ein-Lehrer-Eliteschule im Alter von etwa elf Jahren. Sie stammen allesamt aus der obersten Gesellschaftsschicht: fünf Senatorensöhne, ein Sohn eines Tribuns, ein Sohn eines Generals. Sobald sie bei irgendwem ihre familiäre Herkunft nennen, zerfließen sozial schlechter Gestellte in Unterwürfigkeit. Selbstverständlich haben ihre Elternhaushalte Sklaven. Die Schüler selbst werden am frühen Morgen von Sklaven an die Schule gebracht und am Ende des Unterrichts zurück nach Hause. Und afrikanische Sklaven werden der Einfachheit halber "Neger" genannt. Der Lehrer: ein schrulliger alter Grieche. Auch ein Klischee. Als Strafen gibt es neben der Todesstrafe auch Handabhacken, selbst Kinder werden im Gefängnis in Ketten gelegt, auf Galeeren zur Strafarbeit verbannt oder gar zu Tode verurteilt und gefesselt in den Tiber geworfen.

Absurd wie die Konstellation ist die Story. Der Generalssohn Rufus schreibt eines Tages an die Wachswandttafel CAIUS IST EIN DUMMKOPF. Wegen dieses Streiches wird Rufus von der Schule verwiesen und geht nicht nach Hause. Am nächsten Morgen finden die Schüler ihren Lehrer gefesselt und geknebelt in einem Schrank, und der Dianatempel ist durch einen roten Schriftzug entweiht: CAIUS IST EIN DUMMKOPF. Nach einer anonymen Anzeige wird Rufus ins Gefängnis gesteckt und in Ketten gelegt.

Die verbleibenden sechs Schüler wollen herausfinden, wer der Täter ist, da sie nicht glauben, dass Rufus es war, obwohl ein Schriftsachverständiger eindeutig die Handschrift von Rufus identifiziert. Die flotte Geschichte führt zu einem Hellseher namens Lupus und zu dem Exkonsul und General Tellus, der in einer Villa seinen Reichtum verprasst. Schließlich lösen sie den Fall, indem sie aufdecken, dass Lupus und Tellus eine Person ist. Tellus hat hohe Schulden, die er nicht mehr bedienen kann, so verdient er als Hellseher das nötige Geld (seine Kunden sind aus der hohen Gesellschaftsschicht). Rufus ist diesem Geheimnis bereits früher auf die Schliche gekommen gekommen (er wollte von Lupus den Lehrer verzaubern lassen) und Tellus fürchtet, dass dieses Geheimnis aufgedeckt werden könnte. Aus diesem Grund will er Rufus aus dem Weg schaffen, indem er als Gefangener auf einer Galeere verbannt wird. Er hat die Tafel mit der Beschimpfung aus der Schule entwendet, den ihn entdeckenden Lehrer auf den Kopf geschlagen und in den Schrank gesteckt sowie mit der Tafel als Schablone den Dianatempel beschmiert. Den Kindern gelingt es, Tellus zu einem schriftlichen Geständnis zu bringen und Rufus zu befreien. Tellus verunfallt auf der Flucht vor den ihn verhaftenden Soldaten tödlich.

Rasant erzählt und sehr skurril. Eine Flaschenpost aus einer anderen Kinderbuchwelt.