Hockertz-Maske

Für einen habilitierten Immunologen und Toxikologen ein sehr schwaches Buch. Der Hauptteil bejammert Kinder und Jugendliche, die unter den Kollateralschäden der Corona-Maßnahmen zu leiden hätten, auch wenn er in Einzelbeispielen belegt, dass dies nicht zu verallgemeinern sei, da es ja auch welche gebe, die das Homeschooling sehr positiv sähen. Im Schlusswort wendet er sich dann jovial und ziemlich herablassend an die "Generation Maske". Irgendwie kommt er als Opa rüber, der sich bei der jungen Generation beliebt machen will. Oder als Käufer gewinnen will? Wer weiß.

Sein eigenes Gebiet streift er nur kurz. Bezüglich Masken beklagt er den hohen CO2-Gehalt in der Atemluft. Das ist nun nicht sonderlich sensationell, sondern auch in Arbeitsschutzvorschriften bekannt. Diese werden bei Maskenvorschriften leider sehr wenig beachtet. Da gehe ich mit Hockertz durchaus konform. Skurril wird es, als er über Probleme bei Lieferketten moniert, dass wichtige Waren wie schützende Masken längere Zeit nur schwer erhältlich waren. Seine eigenen Argumente hätte er durchaus lektorieren (lassen) können.

Bezüglich Impfung gibt er einen kurzen Überblick über die Geschichte der Entwicklung von Impfstoffen und äußert Bedenken darüber, dass mRNA-Impfstoffe nicht wie üblich den Drei-Phasen-Testzyklus durchlaufen haben, der bei neuentwickelten Impfstoffen etwa acht Jahre dauere. Das ist durchaus ein Aspekt, den ich als dreifach Geimpfter gesehen habe und selbst entschieden habe, dass das Risiko einzugehen mir wert ist.

Das alles sind nun nicht sonderlich aufrührerische Ausführungen. Warum Hockertz sich mit der Verlagswahl und dem Umfeld, in dem er sich bewegt hat, selbst ins Knie schießen wollte, weiß ich nicht. Laut Tagesschau soll er in diesem Jahr aus Steuergründen Deutschland verlassen habe.

Letztendlich ein Buch, das weit unter den Ansprüchen, die an Habilitierte gestellt werden dürfen, bleibt.