Ariyippu

Regie: Mahesh Narayanan
Land: Indien
Premiere: Locarno Filmfestival 2022
Online: Netflix

Dieser langsame Film zeigt, wie durch eine Korruptionsaffäre in einer Latex-Handschuhe produzierenden Fabrik im nordindischen Noida (einer Stadt im Großraum Neu Delhi) ein junges südindisches Fabriksarbeiterehepaar zerrissen wird. Reshmi arbeitet in der Kontrollabteilung und sie hat Chargen, die übermäßig Ausschuss produzieren. Als sie weigert, ihren Ehering als Ursache der Fehler zu akzeptieren, wird mit einem anonymen Blowjob-Video versucht, sie persönlich zu kompromittieren. Ihr Mann versucht herauszufinden, ob das mit einer Covid-Maske verdeckte Mädchen wirklich seine Frau ist, und stößt dabei auf ein Komplott, dass gebrauchte Handschuhe gewaschen und als neu verkauft werden. Diese Chargen produzieren den erhöhten Ausschuss.

Das Mädchen auf dem Video war selbst Arbeiterin, dürfte erpresst worden sein und verstarb (ob Mord oder Selbstmord bleibt offen). Das Ehepaar erhält ein Angebot, in der malaysischen Dependence der Firma eine Arbeitsstelle zu erhalten, der Mann nimmt an, die Frau lehnt ab.

Interessant ist der Schauplatz. Die Fabriksszenen dürften bei der Neelam Rubber Company gedreht worden sein. Diese ist in Kanpur angesiedelt und nicht in Noida. Dort lässt Medica Düsseldorf in der RFB LATEX Ltd. solche Handschuhe produzieren. Zufall oder bewusst gewählt?

Bedrückend anzusehen ist die desolate Wohnsituation der Arbeiterfamilien.

Der Trailer:

Youtube: Ariyippu (Declaration) | Official Trailer | Kunchacko Boban, Mahesh Narayanan, Divya Prabha
Ariyippu (Declaration) | Official Trailer | Kunchacko Boban, Mahesh Narayanan, Divya Prabha
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