Sozialraummonitoring

Im November 2020 veröffentlichte die österreichische Arbeiterkammer eine Studie über die soziale Zusammensetzung bzw. Veränderung von Wohngebieten in Wien von 2012 bis 2017, die immer noch online einzusehen ist.

Die recht interessanten Einblicke beruhen hauptsächlich auf dem Personeneinkommen, aber auch auf Bildungsgrade, Arbeitslosigkeit oder Herkunft. Überraschend sind die Ergbnisse nicht, aber wegen ihrer Kleingliedrigkeit erhält man auch einen Überblick über Verhältnisse und Entwicklungen innerhalb von Bezirken. Dennoch bleibt die zentrale Schlussfolgerung: Nach wie vor existieren die traditionellen Siedlungsgrenzen zwischen "Bürgertum" und "Proletariat", eine Durchmischung findet nur statt, wenn in einem ärmeren Stadtteil Siedlungsgebiete gentrifiziert werden oder Neubausiedlungen gehobenen Standards errichtet werden.

Bestätigt wird auch, dass Gebiete mit absteigendem Sozialstatus vermehrt von Menschen nicht-österreichischer Herkunft bewohnt werden. Ausnahme sei der erste Bezirk (Innenstadt). Aber das ist auch bekannt, dass sich dort Oligarchen aller Herren Länder einkaufen.

Überraschend ist, dass die Statistiker die Personeneinkommensgrenzen zwischen den Statusklassen sehr eng setzen. Mit 1600 Euro monatlichem Nettoinkommen zählt man zum niedrigsten Sozialstatus und ab 2100 Euro zum höchsten. Ich bezweifle, dass jemand mit 2100 Euro monatlich zur selben Statusklasse gehört wie jemand, der Zehntausende im Monat verdient.

Screenshot von Seite 98:

Sozialklassen